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Franz Schmeißl

FRUCHTIGE BACKIDEEN

© 2013 by Löwenzahn in der Studienverlag Ges.m.b.H.

Erlerstraße 10, A-6020 Innsbruck
E-Mail: loewenzahn@studienverlag.at
Internet: www.loewenzahn.at

ISBN 978-3-7066-2718-4

Franz Schmeißl

FRUCHTIGE
BACKIDEEN

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Die besten
Kuchen, Torten,
Strudel und Desserts

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Inhalt

Vorwort

Back-ABC

Agar-Agar-Gelee

Apfelmus

Biskotten

Biskuit für Rouladen und Tortenböden

Brioche

Butterblätterteig

Dekormasse I

Dekormasse II

Dekor: Tortenrandmuster

Fruchtmark

Füllen

Gelatineverarbeitung

Gelatinezucker

Herbst-Impression von Hagendorf

Kuvertüre-Tunkmasse

Marillenröster

Mürbteig (Buttermürbteig)

Orangen- oder Zitronenschale

Parisercreme

Plunderteig

Rumpflaumen

Schlagobers

Schokoladeblätter

Schokomasse für Torten

Schokoroulade

Schokospäne

Spritzglasur

Strudelteig

Tortenreifen einschlagen

Vanillepudding

Vanillesauce

Vanillezucker

Zwetschkenröster

Rouladen

Kardinalroulade mit Walderdbeeren

Schwarzwälder Kirschroulade

Weincremeroulade

Zitronenrollen

Schnitten

Apfeltiramisu

Fruchtschaumschnitten

Himbeertiramisu

Himbeer-Vanilleschnitten

Mohn-Apfelschnitten

Mohnschnitten mit verschiedenen Früchten

Torten

Bananen-Oberstorte

Ein Sommernachtstraum

Erdbeercharlotte

Erdbeer-Flockentorte

Erdbeertorte mit Mandelboden

Heidelbeer-Topfentorte

Herbstzauber (Karotten-Apfeltorte)

Himbeer-Vanilletorte

Holunderblütentorte

Maroni-Oberstorte

Pfirsichtorte

Schilcherlandtorte

Schwarzwälder Kirschtorte

Walderdbeer-Topfentorte

Blechkuchen

Apfelkuchen gedeckt

Apfelkuchen mit Butterstreuseln

Apfelkuchen mit Royale

Apple Pie

Kirschkuchen

Marillenstreuselkuchen

Nektarinen-Kokoskuchen

Rhabarberkuchen mit Nussbaiser

Schokomarillenkuchen

Zwetschken-Galette

Zwetschkenfleck

Zwetschkenkuchen mit Vollkorn-Linzermasse

Kleine Törtchen

Erdbeertörtchen

Heidelbeertörtchen

Himbeertörtchen

Himbeertartelettes

Mandarinentörtchen

Mangotörtchen

Passionsfruchttörtchen

Schwarzwälder Kirschtörtchen

Sommertörtchen

Desserts

Apfelscheiben mit Vanillesauce

Bratäpfel mit Nussfülle und Vanillesauce

Buttermilchdalken mit Sauerkirschsauce

Eierlikörmousse mit Himbeerspiegel

Granatapfeldessert

Himbeeren mit Topfen-Limettencreme

Hollerröster mit Grießschmarrn

Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster

Macarons

Macaronsfüllungen

Marillenknödel

Marillenröster mit Topfensoufflé

Mohnparfait mit Himbeersauce

Nusspudding mit Mostschaum

Pofesen mit Powidlmarmelade und Weinchaudeau

Rosenkrapfen

Sauerkirschragout mit frischen Waffeln

Spagatkrapfen

Strauben mit Preiselbeerkompott

Strudel & Plundergebäck

Apfelschlangerl mit Topfenteig

Birnenstrudel

Heidelbeer-Topfenstrudel gezogen

Kirschstrudel

Paradies- oder Apfelkrapfen

Tiroler Früchtestrudel

Topfenstrudel mit Weichseln

Wiener Pecan

Zwetschkenplunder

Lebkuchen

Früchtelebkuchen

Himbeerlebkuchen

Orangenlebkuchen

Pflaumenlebkuchen

Glossar

Glossar

Rezeptumrechnung

Danksagung

Agar-Agar-Gelee

ZUTATEN

für 500 g

300 g Wasser

5 g (1 KL) Agar-Agar

200 g Feinkristallzucker

Für einen Tortenfruchtspiegel:

100 g Wasser

70 g Feinkristallzucker

2 g (1/2 KL) Agar-Agar

170 g Fruchtmark

Saft von 1/2 Zitrone

ZUBEREITUNG

300 g Wasser aufkochen, Agar-Agar mit Feinkristallzucker trocken mischen und in das Wasser einrühren. Image 1 Minute kochen lassen, damit sich das Agar-Agar-Pulver auflöst. Image Nach dem Kochen lässt man das fertige Gelee auf Hauttemperatur abkühlen. Agar-Agar geliert bei ca. 32 °C.

Zubereitung beim Tortenfruchtspiegel:

Agar-Agar-Gelee wie oben beschrieben herstellen, etwas abkühlen lassen, dann das Fruchtmark und den Zitronensaft dazugeben.

Gewusst wie:

Agar-Agar ist ein reines Naturgelee. Es wird aus Meeresalgen hergestellt und hat eine sehr hohe Gelierkraft. Agar-Agar hat gegenüber den herkömmlichen heißen Gelees den großen Vorteil, dass es sehr kühl geliert werden kann. So laufen Sie speziell bei Fruchtspiegel keine Gefahr, dass das Schlagobers unter dem Gelee schmilzt. Image Zum Abgelieren von Früchten das Agar-Agar nur mit etwas Zitronen-, Orangen- oder Fruchtsaft mischen. Bereits mit Zitronensaft gemischtes Agar-Agar kann nicht mehr aufgekocht werden, da es nicht mehr geliert! Image Für Fruchtgelees oder Fruchtspiegel wird fertig gekochtes, noch heißes Agar-Agar ca. 1:1 mit gemixten Früchten und eventuell mit etwas Zitronensaft gemischt.

DER GUTE TIPP

Das fertige Agar-Agar-Gelee hält sich ca. 1 Woche im Kühlschrank und kann dann mit etwas Wasser (ca. 20 %) vermischt wieder aufgekocht und normal verwendet werden.

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Apfelmus

ZUTATEN

für 800 g

200 g Wasser

80 g Feinkristallzucker

1/2 Zimtrinde

2 Nelken

30 g Zitronensaft

400 g säuerliche Äpfel,
geschält, entkernt und
in Würfel geschnitten

ZUBEREITUNG

Alle Zutaten bis auf die Äpfel aufkochen, die Äpfel dazugeben, weich dünsten und passieren.

Biskotten

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ZUTATEN

für ca. 4 Backbleche oder 140 Stk.

60 g (4) Eidotter

10 g (1/3) Eiweiß

12 g Feinkristallzucker

etwas Zitronen- und Orangenschale (→ S. 31)

1/2 Pkg. echter Vanillezucker

128 g (4) Eiweiß

68 g Feinkristallzucker

1 Prise Feinsalz

88 g Mehl Universal Type 480

Staubzucker zum Anzuckern

ZUBEREITUNG

Für die Biskottenmasse die Eidotter mit 10 g Eiweiß, 12 g Feinkristallzucker, Zitronenschale, Orangenschale und Vanillezucker schaumig rühren. Image Das restliche Eiweiß mit 68 g Zucker und 1 Prise Feinsalz schaumig rühren und unter die aufgeschlagene Eidottermasse heben. Image Gesiebtes Mehl unterheben und biskottenförmig auf eine Backmatte oder auf Backtrennpapier aufdressieren. Image Unmittelbar vor dem Backen mit Staubzucker anzuckern. Image Bei 180 °C Heißluft oder 200 °C Ober-/Unterhitze ca. 12 Minuten backen.

Biskuit für Rouladen und Tortenböden

ZUTATEN

für 1 Blech à 30 × 40 cm

120 g (2) Eier

40 g (2) Eidotter

80 g Feinkristallzucker

8 g echter Vanillezucker

etwas Zitronen- und
Orangenschale (→ S. 31)

1 Prise Feinsalz

10 g Vanillepuddingpulver

65 g glattes Mehl oder
Universal Type 480

evtl. gehobelte Mandeln zum Bestreuen

ZUBEREITUNG

Eier, Eidotter, Feinkristallzucker, Vanillezucker, Zitronenschale, Orangenschale und 1 Prise Feinsalz schaumig rühren. Image Das Mehl mit Vanillepuddingpulver versieben und unter die aufgeschlagene Eiermasse heben. Image Die Masse auf Backpapier oder die Backmatte aufstreichen. Für eine Biskuitroulade kann man vor dem Backen eventuell noch gehobelte Mandeln aufstreuen. Image Bei 180 °C Heißluft oder 200 °C Ober-/Unterhitze goldgelb backen.

DER GUTE TIPP

Orangen- oder Zitronenschale: Bio-Zitronen oder Bio-Orangen fein abreiben und mit der gleichen Menge Kristall- oder Staubzucker vermischen. Nur die äußere Schale verwenden. In einem gut verschlossenen Glas im Kühlschrank aufbewahrt, ist dieser aromatisierte Zucker sehr lange haltbar.

Brioche

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ZUTATEN

für ca. 4 Stück à 370 g

Für die Rumrosinen:

100 g Rosinen

50 g Rum

Für den Teig:

410 g Milch

100 g weiche Butter

17 g Feinsalz

15 g echter Vanillezucker

etwas Zitronen- und
Orangenschale (→ S. 31)

100 g (6) Eidotter

100 g Feinkristallzucker

750 g griffiges Mehl Type 480

40 g Germ

1 Ei und 1 Eidotter zum
Bestreichen

etwas Hagelzucker oder
Mandeln zum Bestreuen

ZUBEREITUNG

Rosinen über Nacht in Rum einweichen. Image Für den Teig Milch, weiche Butter, Salz, Vanillezucker, etwas Zitronen- und Orangenschale, Eidotter und Feinkristallzucker auf ca. 40 °C erwärmen und in die Knetmaschine geben. Griffiges Mehl und Germ dazugeben. Alles zusammen zu einem glatten Teig kneten. Zudecken und 1/2 Stunde rasten lassen. Image Wieder kurz durchkneten, die eingeweichten Rosinen dazugeben und nochmals 1/2 Stunde rasten lassen. Teig kurz durchkneten, aus der Rührschüssel geben und am Tisch zugedeckt nochmals eine Viertelstunde rasten lassen. Image Den Teig in 130 g schwere Stücke teilen, rund schleifen, zugedeckt 10 Minuten rasten lassen, zu Strängen formen und je 3 Stück zu einem Zopf flechten. Zugedeckt gehen lassen. Image Ei und Eidotter vermischen und den Zopf damit bestreichen. Mit Hagelzucker oder Mandeln bestreuen. Image Bei ca. 180 °C Ober-/Unterhitze oder 160 °C Heißluft ca. 20 Minuten goldbraun backen.

Butterblätterteig

ZUTATEN

für 35 Stk. Schaumrollen
oder 2–3 Strudel

150 g kaltes Wasser

8 g Feinkristallzucker

8 g Feinsalz

10 g Essig, 10%ig

10 g Butter

350 g glattes Mehl oder
Universal Type 480

Für den Butterziegel:

250 g kalte Butter

ZUBEREITUNG

Alle Zutaten bis auf die 250 g Butter zu einem festen, glatten Teig mischen, zu einer Kugel formen, kreuzweise einschneiden und zugedeckt 15 Minuten rasten lassen. Image Aus 250 g kalter Butter einen Ziegel formen und in den Teig einschlagen. Image Dazu den Vorteig vierlappig ausrollen, Butterziegel in die Mitte legen und die vier Teiglappen darüberschlagen. Vorsichtig von der Mitte ausgehend zu einem Rechteck ausrollen. Image Dann folgt das Tourieren: Nach dem Ausrollen den Teig doppelt einschlagen (= doppelte Tour, siehe Fotos). Den Teig mindestens 1 Stunde kühlen. Diesen Vorgang noch 2 Mal wiederholen, dann hat man 3 doppelte Touren. Image Zwischen den Touren jeweils 1 Stunde kühl rasten lassen. Image Nach dementsprechender Kühlzeit den Teig sehr dünn ausrollen.

Für den Profi:

Teig kann in der Ausrollmaschine auf 1–1 1/2 mm ausgerollt werden.

DER GUTE TIPP

Wenn Sie keinen 10%igen Essig bekommen, verwenden Sie Essigessenz und verdünnen diese dementsprechend auf 10% (z. B. 100 g Wasser mit 10 g Essigessenz).

Bei Blätterteig empfiehlt es sich, das Mehl im Tiefkühler vorzukühlen.

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Ausgerollten Teig zusammenschlagen.

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Noch einmal zusammenschlagen.

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So sollen die Schichten bei der doppelten Tour aussehen.

Dekormasse I

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ZUTATEN

für 2 Bleche à 19 × 29 cm

Masse 1:

30 g zimmerwarme Butter

30 g Staubzucker, gesiebt

27 g Mehl

20 g (1/2) Eiweiß

Lebensmittelfarbe oder Kakao

ZUBEREITUNG

Masse 1:

Die Zutaten zu einer homogenen Masse verrühren. Image Mit Lebensmittelfarbe oder Kakao einfärben. Image Verschiedene Dekormatten auf eine Silikon-Backmatte auflegen und die Dekormasse darüberstreichen. Dekormatten abziehen und das Muster einfrieren.

Variante 1:

Dekormasse auf Silikon-Backmatte aufstreichen und mit Fliesenspachtel Streifen ziehen. Anschließend tiefkühlen.

Variante 2:

Mit einer feinen Spritztülle verschiedenfärbige feine Muster oder Tupfen auf eine Backmatte spritzen. Anschließend tiefkühlen.

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Dekormasse II

ZUTATEN

für 2 Bleche à 19 × 29 cm

Masse II:

100 g Rohmarzipan

90 g (2 kl.) Eier

5 g Vanillezucker

1/2 KL Zitronenschale (→ S. 31)

75 g (2 kl.) Eiweiß

10 g Feinkristallzucker

35 g Mehl

26 g flüssige Butter

Feinkristallzucker
zum Bestreuen

ZUBEREITUNG

Masse II:

Das Rohmarzipan mit den Eiern kurz abkneten, Vanillezucker und Zitronenschale dazugeben und mit dem Stabmixer fein pürieren. Image Eiweiß mit Feinkristallzucker cremig-schaumig rühren und unter die Marzipanmasse heben. Image Mehl und flüssige Butter unterziehen.

Weiterverarbeitung:

Die 2. Masse 2–3 mm über die eingefrorene 1. Masse streichen. Die Backmatte anheben und mehrmals auf die Arbeitsplatte fallen lassen, damit die Luftblasen vom Boden aufsteigen. Image Rasch bei 200 °C Heißluft sehr hell backen. Image Nach dem Auskühlen mit Feinkristallzucker bestreuen, umdrehen und in Streifen schneiden.

DER GUTE TIPP

Die 2. Masse nicht zu dick über die gefrorene 1. Masse streichen. Die ganze Dekorplatte sollte maximal 2–3 mm dick sein.

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Dekor: Tortenrandmuster

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Fruchtmark

ZUTATEN

Früchte nach Belieben

Feinkristallzucker

ZUBEREITUNG

Früchte waschen, bei Bedarf entkernen oder Stängel entfernen. Image Früchte abwiegen, Feinkristallzucker in der Menge von 10% des Fruchtgewichts dazugeben. Durch die Zuckerzugabe bleiben der volle Fruchtgeschmack und die Farbe erhalten. Image Alles zusammen mixen Image aber nicht zu lange, die Fruchtkerne sollen nicht zerschlagen werden. In Gefrierbeutel füllen und so rasch wie möglich einfrieren. Image Bei der Zubereitung von Fruchtmark ist Folgendes zu beachten: immer vollreife Früchte verwenden.

Für Profis:

Geben Sie das fertige Fruchtmark nicht einfach in den Tiefkühler, da es dort sehr langsam gefriert. Fertiges Fruchtmark gefrieren Sie am besten in der Eismaschine. Ca. 3–4 kg in die Eismaschine füllen und frieren. Fruchtmark ist innerhalb weniger Minuten gefroren. Image Anschließend in Kunststoffgebinde oder Kunststoffsäcke abfüllen und lagern.

HEIDELBEER-TOPFENSTRUDEL GEZOGEN

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ZUTATEN

für 2 Strudel

Für den Strudelteig:

250 g glattes Mehl

50 g Öl

18 g (1) Eidotter

1 Prise Salz

130 g lauwarmes Wasser

Für die Topfenstrudelfülle:

240 g Butter

40 g Staubzucker

2 Pkg. echter Vanillezucker

1 TL Zitronenschale (→ S. 31)

162 g (9) Eidotter

600 g Topfen (20 % F.i.T.)

160 g (4) Eiweiß

120 g Feinkristallzucker

1 Prise Feinsalz

400 g Heidelbeeren

40 g flüssige Butter zum
Bestreichen

ZUBEREITUNG

Für den Strudelteig:

Alle Zutaten glatt abkneten, in zwei Teile teilen und kleine Kugeln formen. Den Teig auf einen geölten Teller legen, mit Öl bestreichen und im Kühlschrank 30 Minuten rasten lassen.

Für die Topfenstrudelfülle:

Butter mit Staubzucker, Vanillezucker und Zitronenschale aufschlagen, Eidotter nach und nach einrühren und gut schaumig rühren, den Topfen einrühren. Image Das Eiweiß mit dem Zucker und der Prise Salz schlagen und unter die Masse heben. Image Je einen Strudel auf einem bemehlten Tuch sehr dünn ausziehen, Topfenfülle darauf verteilen. Heidelbeeren aufstreuen. Dabei das untere Viertel freilassen und mit flüssiger Butter bestreichen. Dickere Teigränder mit der Schere abschneiden. Image Strudelteig mit Hilfe des Tuches einrollen und in eine mit Butter bestrichene Pfanne legen. Image Mit Butter bestreichen und bei 160 °C Ober-/Unterhitze ca. 55–60 Minuten backen. Während des Backens nochmals mit Butter bestreichen.

KIRSCHSTRUDEL

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ZUTATEN

für 2 Strudel

Für den Strudelteig:

250 g glattes Mehl

50 g Öl