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Holly J. Black

Kommissar Larfu und der Fall Rotkoepfchen





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

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                         Von

                   Holly J. Black

 

 

 

 

 

 

                  Kommissar Larfu

                           und

                der Fall Rotkoepfchen

 

 

 

 

 

 

 

                           2015

Der Fund

 

 

Es war ein langer und strenger Winter gewesen und ganz allmählich taute der Schnee auf den Feldern, so wie an den Straßenrändern und auch in den Straßengräben. Die Leute von der Straßen und Autobahnmeisterei, fingen jetzt auch wieder an und sammelten den Unrat von den Banketten und aus den Gräben. So auch an diesen einen Frühlingsmorgen, die Leute von der Autobahnmeisterei, waren schon zwei Stunden bei der Arbeit, da rief auf einmal Kurt seinen Kollegen zu sich.

„Helmut komme doch mal schnell hierher!“, rief Kurt seinem Kollegen zu.

„Was gibt es denn Kurt?“, rief sein Kollege fragend zurück, denn er war ja etwas weiter von ihm entfernt.

„Komm her und schau dir das hier Mal selber an“, rief Kurt zurück.

„Was gibt es denn da zusehen?“, fragte er noch mal und machte sich auf dem Weg zu seinem Kollegen.

Helmut hatte seinen Kollegen noch nicht ganz erreicht, da rief er auch schon.

„Ich glaube hier liegt jemand, schau doch, hier kann man eine Hand, sowie auch schon die Füße sehen!“

„Wie dort liegt jemand?“, fragte Helmut seinen Kollegen ungläubig und ihn wurde ganz komisch.

„Ja! Schau doch, die hat noch nicht einmal etwas an“, antwortete Kurt darauf, wobei er sich das Lachen verkneifen musste.

Als Helmut schließlich seinen Kollegen erreicht hatte und sah, was dort im Graben lag und sagte er nur zu seinen Kollegen.

„Kurt du bist ein Arsch, das ist ja nur eine Schaufensterpuppe, weiß du, wo ich mein Herz schon hatte?“

„Nein, woher soll ich das Wissen?“

„Das ist mir in meiner Hose gerutscht!“, antwortete Helmut und fing an zu grinsen. „Weiß du was, das bekommst du irgendwann noch mal zurück, ich lasse mir da noch etwas einfallen!“, fügte er noch hinzu.

„Man nun stelle dich nicht so an, komm lieber her und lass uns ein Tänzchen mit ihr wagen“, machte Kurt seinem Kollegen den Vorschlag, er hob die Schaufensterpuppe an und alberte mit ihr herum.

„Wenn das jemand sieht, der glaubt, dass wir verrückt sind, und lässt uns abholen“, meinte Helmut noch und nahm Kurt die Puppe aus dem Arm und tanzte jetzt auch mit ihr und machte auch seine Späße mit der Puppe.

Als Helmut so noch beim Tanzen war, sah er, dass dort noch eine kleinere Puppe unter dem Gras hervorschaute und so sagte er zu seinem Kollegen.

„Kurt schnappe dir doch die andere dort unten, dann hast du auch eine!“

„Wie da ist noch eine?“, fragte Kurt und ging wieder zu der Stelle, wo sie vorher die Puppe aufgehoben hatten.

Kurt beugte sich nach vorn und befreite die andere Puppe von dem Gestrüpp und vom Gras, womit sie bedeckt war und schmiss alles an die Grabenböschung. Er runzelte zwar etwas seine Nase und drehte sich auch mit seinem Kopf zur Seite, denn es stieg ihn ein unangenehmer Geruch hinein, doch er dachte sich im ersten Augenblick nicht gleich etwas dabei. Kurt fasste die Puppe an einen Arm und wollte sie schon anheben. Doch als er sie etwas angehoben hatte, erschrak er fürchterlich, denn er musste feststellen, dass es sich hierbei nicht um eine Puppe handelte. Kurt ließ schlagartig den Arm wieder fallen und ging erschrocken ein paar Schritte rückwärts. Über seine Lippen brachte er nicht eine Silbe, er wurde kreidebleich und seine Augen standen weit offen.

„He, was ist mit dir?“, fragte sein Kollege ihn, als er es sah. „Geht es dir nicht Gut, hast du etwas, bist du krank?“

„Nein, nein, aber da, da, dort liegt eine!“

„Das weiß ich doch, aber darum brauchst du nicht gleich zu stottern anfangen!“, meinte Helmut und sagte weiter. „Schnappe sie dir und dann los!“

„Nein du verstehst mich nicht, dort liegt ein totes Mädchen, schau doch selbst nach!“, sagte Kurt etwas lauter.

„Wie ein Mädchen?“, fragte Helmut noch einmal nach, wobei er die Schaufensterpuppe die er immer noch zwischen seinen Armen hielt, zu Boden sacken ließ.

Als nun die Schaufensterpuppe auf dem Boden lag, trat Helmut mit ganz kleinen Schritten dichter an die Stelle heran, wo das Mädchen lag. Er traute sich gar nicht so recht dort hinzuschauen, doch er rechnete ja auch damit, dass sein Kollege ihn mal wieder auf dem Arm nehmen wollte. Nachdem er schließlich neben seinem Kollegen im Graben stand schaute er ihn an und fragte ihm.

„Na wo ist du denn nun deine Tote?“, fragte er und grinste ihn mal wieder an.

„Na dort liegt sie, oh man, was machen wir bloß“, hörte man seinen Kollegen Kurt jammern.

Helmut drehte seinen Kopf zu der Stelle, wo das tote Mädchen lag und fing auch gleich an zu schlucken und über seine Lippen kam nur ein.

„Scheiße, scheiße, warum muss uns es passieren?“

„Was machen wir jetzt?“, fragte Kurt seinen Kollegen ganz aufgeregt.

„Na was schon, wir rufen Peter über Funk und der kann die Polizei anrufen und informieren!“, sagte Helmut.

„Oh nein, oh nein, das arme Mädchen“, jammerte Kurt und fügte hinzu. „Wer bringt so etwas zustande und bringt so ein kleines Mädchen um und entsorgt den Körper in einen Graben, wie Müll?“

Kurt konnte sich gar nicht wieder beruhigen und wischte seine Hand, womit der den toten Körper angefasst hatte, immer wieder in seiner Jacke ab. Helmut war in der Zwischenzeit schon wieder aus dem Graben raus und auf dem Weg zu ihrem Fahrzeug, da blickte er noch einmal zu seinen Kollegen Kurt. Als er sah, dass Kurt immer noch dort stand und zu der Kleinen hinschaute, rief er ihn zu.

„Kurt nun komme da endlich weg und starre dort nicht immer hin, hörst du!“, rief er ihn zu.

Da sein Kollege aber gar nicht reagierte, lief Helmut wieder zurück, packte Kurt an seinem Arm und riss ihn mit sich mit. Es hatte den Anschein, als wenn Kurt unter einen Schock stand. Helmut konnte sagen, was er wollte, Kurt starrte immer nur zu der Stelle, wo das tote Mädchen lag, obwohl er jetzt neben dem Fahrzeug stand.

„Kurt warte hier, ich werde Hilfe herbeirufen“, sagte Helmut, wobei er seinen Kollegen anschaute.

Helmut musste aber feststellen, dass über Kurt seine Wangen tränen liefen und das er gar nicht mit seinen Gedanken bei ihm war.

„Du bleibst schön hier bei mir stehen, hast du mich verstanden, es wird alles wieder gut, glaub mir!“, sagte Helmut und versuchte seinen Kollegen weiter zu beruhigen.

Helmut beugte sich in das Fahrzeug und schaltete das Funkgerät ein und rief dort hinein.

„Hier ist Helmut, hallo Peter kommen, hallo hier ist Helmut kommen bitte melde dich!“ rief er in das Funkgerät.

Da aber nicht gleich, jemand an das Funkgerät ging, schrie Helmut jetzt etwas lauer dorthinein.

„Verdammt nun bewegt euer Arsch und kommt an das Funkgerät, es ist drängend!“

„Was willst du denn und vor allem, das mit dem Arsch verbiete ich mir, da werden wir uns noch drüber unterhalten müssen, du weiß schon, dass wir jetzt Frühstück haben oder!“, sagte Helmut sein Vorgesetzter Peter verärgert und biss noch einmal von seinem Brötchen ab.

„Weiß du was, das geht mir so etwas am Arsch vorbei, ich habe gerade andere Sorgen, wir haben hier eine Kinderleiche gefunden und mein Kollege steht kurz vorm Durchdrehen.“

Als Peter das gehört hatte, dachte er auch zuerst, dass die beiden ihn verarschen wollten, er wollte gerade anfangen zu lästern, doch da sagte Helmut auch schon wieder.

„Es ist die Wahrheit, du musst sofort die Polizei rufen, ich habe leider kein Handy mitgenommen und für Kurt brauche ich hier einen Arzt, ich glaube Kurt ist neben der Spur.“

Nachdem Peter das von Helmut gehört hatte, spukte er das Brötchen wieder aus, welches er zuvor abgebissen hatte und fragte.

„Das ist kein Scherz?“

„Nein ist es nicht, ich wünschte, es wäre einer!“, antwortete Helmut.

„Na schön, dann sage mir, wo ihr zu Zeit seid und wo ihr die Leiche gefunden habt?“

Helmut erzählte seinen Vorgesetzten noch einmal alles ganz genau und beschrieb ihn anschließend den genauen Standort, wo sie sich befanden.

„Ist gut Helmut, ich werde mir sofort mit der Polizei in Verbindung setzen und du kannst dich um Kurt ein wenig kümmern, aber nur wenn du dazu in der Lage bist.“

„Das geht schon!“, antwortete Helmut, obwohl es gar nicht stimmte, denn er musste auch immer an das tote Kind denken.

„Hör zu, ich lege jetzt auf und kümmere mich um alles, ich bin auch bald bei euch dort draußen“, sagte sein Vorgesetzter noch und legte auf.

 

Nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, wählte er auch gleich die Nummer von der Polizei, es dauert auch gar nicht lange und es war ein Beamter am anderen Ende.

„Hier ist die Notrufzentrale der Polizei Steinburg, Sie sprechen mit Polizeianwärter Kröger und mit wem spräche ich und was kann ich für Sie tun?“

„Hier ist Peter Müller von Autobahnmeisterei, ich wollte Ihnen den Fund einer Leiche melden.“

„Wie eine Leiche?“, fragte der Beamte.

„Ja, meine Mitarbeiter haben vor Kurzem, eine Leiche bei ihrer Arbeit gefunden, die Leiche soll dort an der Autobahn im Graben liegen.“

„Und wo der Fundort, wo soll das sein?“

„Na an der Autobahnzufahrt Itzehoe Süd“, teilte Peter Müller es den Beamten mit.

„Ist gut, ich gebe es sofort weiter, doch tun Sie mir ein Gefallen und sagen Sie ihren Mitarbeitern bitte Bescheid, dass sie nichts dort draußen verändern sollen, die Kollegen von mir, sind gleich vor Ort“, sagte der Beamte noch und legte sofort auf, anschließend stellte sich weiter zu Kripo durch.

Oben im Büro von Kommissar Larfu, läutete auch gleich darauf das Telefon, und als er an Telefon ging, war dort der Beamte aus dem Revier dran. Der Beamte hatte nur mit bekommen, dass der Hörer von der Telefongabel abgenommen war, da sagte er auch schon ganz aufgeregt.

„Kommissar Larfu man hat eine Leiche gefunden, Sie müssen sofort dorthin.“

„Hallo, hallo, nicht so schnell, ich habe den Hörer, ja noch gar nicht richtig an meinem Ohr. Vor allem müssen Sie mir doch zuerst einmal erzählen, wer Sie überhaupt sind und dann, was geschehen ist, dann werden wir weitersehen und alles in die Wege leiten, da es sich hier um eine Leiche handelt, kann sie auch nicht weglaufen und wird dort auf uns warten“, scherzte Kommissar Larfu noch.

Kommissar Larfu wusste zu dem Zeitpunkt ja noch nicht, um wen es sich hier bei der Leiche handelte.

„Entschuldigen sie Herr Kommissar, ich bin ein wenig aufgeregt, es ist ja nur, das ist meine erste Leiche, die ich gemeldet bekommen habe.“

„Ist schon gut, daran werden Sie sich auch noch gewöhnen, doch jetzt erzählen Sie mir aber erst einmal, wer dort bei Ihnen angerufen hat und dann sagen Sie mir, wo wir hin müssen“, sagte Kommissar Larfu.

Der junge Beamte fing auch gleich an und erzählte Kommissar Larfu alles, was ihn der Chef von der Autobahnmeisterei erzählt hatte. Von Kommissar Larfu hörte man nur ein.

„Ah, so, so, ah!“

Als der junge Beamte fertig war, sagte Kommissar Larfu schließlich zu den jungen Kollegen.

„Na dann werde ich mich mal, um alles kümmern.“

„Herr Kommissar kann ich noch etwas für Sie tun?“, fragte der junge Beamte ihn.

„Nein das mache ich schon, aber trotzdem vielen Dank“, bedankte Kommissar Larfu noch und legte wieder auf.

Larfu hatte gerade die Nummer zu seinen Kollegen von der Spurensicherung gewählt, da kam auch sein Kollege Kommissar Brecht in das Büro zurück. Kommissar Brecht verschloss die Tür hinter sich und blieb dort stehen und hörte Kommissar Larfu bei dem Gespräch zu. Da Kommissar Brecht, das Gespräch zu lange dauerte, redete er einfach dazwischen und fragte.

„Wie eine Leiche und wo ist der Fundort?“

Larfu winkte nur mit seiner Hand ab, denn Kommissar Brecht sollte ihn nicht unterbrechen, denn er musste die Leute von der Spurensicherung es ja auch erklären.

Kommissar Brecht war in der Zwischenzeit zur Garderobe hinübergegangen und hatte sich seinen Mantel übergezogen und hatte seine Dienstwaffe eingesteckt. Er hatte ja so einiges vom Gespräch mitbekommen und wusste, dass es gleich irgendwo hinging. Nachdem Kommissar Brecht so weit fertig war, schaute er zu Larfu hinüber und wartete, das Larfu sein Gespräch beendet hatte. Larfu hatte den Hörer noch nicht ganz wieder auf dem Telefon gelegt, da fragte er auch schon.

„Was ist jetzt mit der Leiche und wo soll die denn sein?“

„Man hat eine Tote oder Toten an der Autobahnzufahrt Itzehoe Süd gefunden.“

„Wer hat sie gefunden?“, fragte Kommissar Brecht neugierig.

„Sie wurde von Arbeiter der Automeisterei entdeckt“, erzählte Larfu weiter und zog sich auch seine Jacke über.

„Und das ausgerechnet heute, wo ich zum Zahnarzt wollte?“, sagte Kommissar Brecht und legte eine Hand auf seine Wange.

„Du brauchst ja nicht mitkommen, das kann ich auch noch allein erledigen“, machte Larfu seinem Kollegen den Vorschlag.

„Nein, nein, es wird schon gehen!“, antwortete Kommissar Brecht.

„Na dann lass uns gehen!“, sagte Larfu und lief hinüber zu Tür, öffnete sie und machte sich auf dem Weg zum Fahrstuhl.

„So einen Fall haben wir lange nicht mehr gehabt“, sagte Kommissar Brecht auf dem Weg zu ihrem Fahrzeug.

„Nein haben wir nicht!“, antwortete Larfu.

Nachdem sie das Fahrzeug erreicht hatten, stiegen sie ein und fuhren mit Martinshorn vom Hof, die beiden brauchten auch gar nicht allzu lange und sie fuhren die Autobahnzufahrt entlang. Sie waren aber nicht die Ersten, die dort vor Ort waren, nein es waren auch schon andere Beamte dort und hatten die Autobahnzufahrt für den Normalverkehr gesperrt. Dieses Mal war Kommissar Larfu mit seinen Kollegen auch die Ersten dort am Fundort, sie waren noch vor der Spurensicherung dort. Auch von den Gerichtsmedizinern war noch weit und breit nichts zu sehen. Nachdem Larfu und Kommissar Brecht den Wagen verlassen hatten, ließen sie sich von einem Kollegen von der Schutzpolizei den Fundort zeigen. Auf dem Weg dorthin wunderten sie sich schon, dass dort auch ein Krankenwagen stand, doch sie wussten ja nicht, für wen der dort war und so fragte Larfu.

„Haben wir hier auch noch verletzten?“

„Nein Herr Kommissar, der ist für einen der Arbeiter hier, der die Leiche gefunden hat“, sagte darauf der Beamte.

„Wieso denn das, hat der sich dabei verletzt?“, fragte Kommissar Brecht.

„Nein das nicht, ich glaube, er hat einen Schock“, sagte der Polizeibeamte und lief zusammen mit ihnen die Grabenböschung runter.

Als sie nun dort unten in der Grabensohle entlang liefen, kamen sie auch an der Schaufensterpuppe die dort ja auch noch lag vorbei und Kommissar Brecht fragte.

„Das ist doch nicht etwa unsere Leiche?“

„Nein, nein Herr Kommissar, das ist sie nicht, die liegt etwas weiter dort hinten“, antwortete der Beamte.

Als sie nur noch fünf Meter von dem Fundort entfernt waren, blieb der Polizist stehen und zeigte mit einer Hand zu der Stelle, wo sich die Leiche unterm Gras befand. Der Polizist wollte nicht dichter an den Fundort herangehen, denn er wollte keine Spuren verwischen.

„Herr Kommissar, dort vorne liegt sie, dort unterm Gestrüpp und Gras“, sagte er.

„Waren Sie schon dort und haben Sie nachgesehen?“

„Ja war ich, aber ich war ganz vorsichtig gewesen, ich wollte nur mal sehen, ob es sich dabei tatsächlich um eine Tote handelt.“

„Und liegt dort eine?“, Larfu.

„Ja es liegt dort eine!“, antwortete der Beamte und ließ sein Kopf hängen.

„Sie brauchen deswegen nicht den Kopf hängen lassen, Sie mussten sich ja überzeugen, ob es nicht auch nur eine Puppe war, die man dort hingeworfen hat.“

„Das ist es ja nicht, es ist ja nur, dort liegt ein Kind, es ist ein kleines Mädchen“, antwortete der Beamte.

„Das auch noch, musste es ausgerechnet ein Kind sein?“, fragte Kommissar Brecht.

„So ein scheiß!“, hörte man auch von Larfu.

„Herr Kommissar brauchen Sie mich noch, wenn nicht, würde ich gerne zurück zu meinen Kollegen gehen.“

Kommissar Larfu pustete noch einmal und antwortete ihn, denn er wusste auch, dass der Kollege von der Schutzpolizei sich den Anblick ersparen wollte.

„Nein ich glaube, Sie können gehen, das hier werde ich und meine Kollegen erledigen.“

„Na dann gehe ich, wenn etwas sein sollte und Sie uns doch noch brauchen, wir stehen oben an der Zufahrt.“

„Ist gut!“, meinte Larfu darauf nur und lief zusammen mit Kommissar Brecht dichter an den Leichenfundort heran.

Der Beamte von der Schutzpolizei war nur noch knapp zu sehen, da rief Larfu ihn hinterher.

„Hören Sie, sorgen Sie dafür, dass man dieses Teilstück von der Autobahn sperrt, es ist doch ein wenig zu gefährlich, wenn unsere Kollegen dort oben herumlaufen.“

„Mache ich sofort Herr Kommissar“, sagte der Beamte und lief etwas schneller zu seinem Fahrzeug.

Mittlerweile waren auch die Leute von der Spurensicherung dort oben angekommen und waren auch dem Weg zum Fundort. Doch auch Larfu stand nun dort an der Fundstelle und betrachtete die Leiche. Es stieg ihn auch ein strenger Verwesungsgeruch in seine Nase und er konnte auch sehen, dass das Kind hier schon länger lag und nicht erst seit gestern. Kommissar Larfu und der Kollege Brecht schauten sich die Kinderleichen noch eine Zeit lang an, doch ohne dass sie etwas dort veränderten.

„Wer bringt so etwas nur zustande und macht so etwas?“, sagte Kommissar Brecht, als er dort so stand. „Die mag nicht älter als meine Enkelin sein“, fügte er hinzu. „Scheiße warum ein Kind?“

„Das ist doch eine Sauerei, solche Typen sollte man doch“, sagte Larfu, doch da unterbrach ihn ein Kollege von der Spurensicherung.

„So Herr Kommissar, nun treten Sie mal ein Stück zur Seite und lassen Sie uns hier mal ran, da haben wir doch ein wenig mehr Erfahrung.“

„Kommt Ihr auch mal, das wird aber auch langsam Zeit“, polterte und schrie Larfu gleich los, doch er hatte normalerweise gar keinen Grund dafür.

„Oh, oh, da hat aber jemand keinen Guten“, sagte einer von ihnen.

Larfu ging das mit der Kleinen an den Nieren und so, polterte auch gleich los, obwohl er wusste, dass sie ja auch nichts dafürkönnen. Er wusste ja auch, dass es für seine Kollegen nicht gerade einfach war und so sagte er.

„Entschuldigung für mein Aufbrausen.“

„Ist schon in Ordnung, das nehmen wir nicht so genau, wir wissen ja, der ganze Stress und so!“, sagte darauf Kommissar Jakobsen von der Spurensicherung.

Als sie nun alle dort waren, fingen sie auch gleich mit der Spurensicherung an und nahmen Stück für Stück von dem Gras, so wie von dem Gestrüpp von dem toten Körper herunter. Sie leckten alles fein säuberlich an einer anderen Stelle wieder ab und ganz allmählich kam immer mehr von dem Mädchen zum Vorschein. Alle waren ganz vertieft und gaben nicht einen Ton von sich. Sie waren ganz konzentriert bei der Spurensuche, denn sie wollten ja auch nichts übersehen. Auch der neue Kollege von Doktor Jansen war vor Ort und nahm den toten Körper in Augenschein. Da Kommissar Larfu und sein Kollege Kommissar Brecht, ihnen dort unten im Weg standen, fragte Kommissar Lumbardi.

„Kommissar Larfu würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn Sie mit Kommissar Brecht nach oben auf der Fahrbahn gehen?“, fragte er Larfu. „Es ist doch für uns alle ein wenig zu eng hier unten und Sie behindern uns bei unseren Untersuchungen.“

„Wie ich störe?“, fragte Larfu nach und passte genau auf, was seine Kollegen dort machten.

„Ja Sie stören!“, antwortete Lumbardi. „Also gehen Sie, wir rufen Sie beide, wenn es etwas Besonderes gibt“, fügte er hinzu.

„Na dann komm Hasso, lass uns nach oben gehen, wir stören hier nur. Hast du das gehört, was der gesagt hat?“, fragte Larfu zu seinen Kollegen.

„Ja habe ich!“, antwortete Kommissar Brecht. „Wir müssen ja sowieso auch noch mit den Leuten von der Automeisterei sprechen und ihre Aussage aufnehmen“, meinte der Kollege von Larfu.

„Stimmt! Wollen wir es zusammen machen, oder jeder einen für sich?“, fragte Kommissar Brecht.

„Lass uns man die zusammen vernehmen, dann braucht der eine, den anderen es nicht

noch mal zu erzählen“, meinte Kommissar Brecht.

„Na gut, dann lass uns zu ihnen hinübergehen“, sagte Larfu und machte sich auf dem Weg und Kommissar Brecht folgte ihm.

Auf den Weg zum Krankenwagen kramte Larfu in seine Jackentasche herum und holte schließlich seine Dienstmarke heraus und hielt sie in seine Hand verborgen. Als sie schließlich den Krankenwagen erreicht hatten und neben den Leuten von der Autobahnmeisterei standen, hielt Larfu seine Dienstmarke in die höre und sagte.

„Guten Tag wir kommen von der Mordkommission, ich bin Hauptkommissar Larfu und das ist mein Kollege Kommissar Brecht, wir würden Ihnen gerne ein paar Fragen stellen. Wenn Sie die Leute sind, welche das tote Kind gefunden haben?“

„Ja das sind wir! Das ist mein Kollege Kurt und das ist mein Chef der Herr Müller“, stellte Helmut seine Kollegen vor.

„Und wer von Ihnen hat die Tote gefunden? Soviel ich weiß, sollen es nur zwei Männer

gewesen sein und keine Drei.“

„Ja, das stimmt ja auch, ich bin auch nur hier, um zu sehen, ob es meine Mitarbeiter gut geht, oder ob sie nicht lieber nach Haus fahren wollen“, sagte der Chef von den beiden, der Herr Müller.

„Dann wird es Ihnen sicherlich auch nichts ausmachen, wenn wir uns mit ihren Mitarbeitern allein unterhalten?“, fragte darauf Kommissar Brecht den Vorgesetzten von den beiden.

„Nein, das macht mir nichts aus!“, antwortete Herr Müller und fragte. „Doch muss das sein, kann ich nicht doch bleiben?“, da er aber keine Antwort bekam, ließ die Beamten schließlich mit seinen Mitarbeitern allein und lief zu seinem Wagen.

Doch es passte ihn überhaupt nicht, das seine Mitarbeiter jetzt dort standen und ihre Aussage machen mussten. Er hätte sie doch viel lieber wieder auf den Wagen gesehen und das seine Leute ihre Arbeit verrichteten.

„Na dann fangen Sie mal an und erzählen uns, wie Sie die Leiche entdeckt haben“, sagte Kommissar Brecht und bot den beiden eine Zigarette an, die er zuvor, aus seiner Jacke geholt hatte.

Kurt wollte gerade sich eine nehmen, da sagte die Notärztin zu ihm.

„Sie haben doch nicht etwa vor, hier in meinen Wagen zu rauchen? Außerdem wollten Sie, vor kurzen noch, aus dem Latschen kippen. Haben sie es schon wieder vergessen? Sie sollten das Rauchen man lieber ganz sein lassen. Ich verstehe auch nicht, dass sie mir die Behandlung nicht erst beenden lassen und dann ihn befragen“, sagte die Ärztin jetzt zu Kommissar Brecht.

„Ist ja gut, ich hab verstanden!“, antwortete er und nahm indessen Kurt seinen Kollegen beiseite und fing noch einmal von vorne an.

Als sie nun dort standen, fing Helmut auch an und erzählte den beiden alles, auch das er zusammen mit Kurt, noch mit der Schaufensterpuppe herumgealbert haben. Doch zuvor hatte er sich noch einmal umgesehen, ob nicht sein Chef es mitbekommen konnte.

„Und ist Ihnen denn nicht gleich die Tote aufgefallen?“, fragte Larfu.

„Nein ist uns nicht Herr Kommissar, sie war ja nicht gleich zusehen!“, antwortete Helmut.

„Wenn Sie so dicht an der Toten dran waren, müsste Ihnen doch auch der Verwesungsgeruch in der Nase gestiegen sein?“

„Ja ist uns ja auch, doch wir haben uns nichts dabei gedacht“, redete Kurt jetzt dazwischen, denn er war mittlerweile wieder auf den Beinen.

„Geht es Ihnen jetzt etwas besser?“, erkundigte Larfu sich nach seinem Befinden.

„Ja danke, es geht schon wieder und das mit dem Geruch, wir haben uns ja nichts dabei gedacht!“, antwortete Kurt.

„Es liegen öfters tote Tiere in den Gräben, die von einem Auto angefahren wurden und dann im Graben verenden“, erklärte ihnen Helmut.

„Genau! Doch bevor wir die Tiere dann finden, sind die aber auch schon meistens verwest“, erzählte Kurt den beiden Beamten weiter.

„Was sollten Sie denn dort überhaupt, für Arbeiten durchführen?“, erkundigte sich Kommissar Brecht bei den beiden.

„Wir laufen zwei bis dreimal im Jahr die Strecken ab und sammeln den Unrat den die Fahrzeuge verloren haben ein und entsorgen ihn anschließend“, erzählte Kurt jetzt den Kripobeamten.

„Und da kommt so manches zusammen“, fügte Helmut hinzu.

„Haben Sie an der Fundstelle irgendetwas dort verändert?“, fragte Larfu.

Helmut schob seine Mütze auf seinen Kopf hin und her, wobei er überlegte und sagte schließlich.

„Nein Herr Kommissar, haben wir nicht! Oder hast du?“, fragte Helmut seinen Kollegen und schaute Kurt dabei an.

„Nein ich auch nicht!“, antwortete er darauf.

„Wie sieht es aus, können Sie uns vor Ort noch einmal zeigen, wo Sie die Puppe aufgehoben haben und wo Sie dann, mit ihr Späße gemacht haben?“, fragte Kommissar Brecht.

„Ich weiß nicht!“, sagte Helmut darauf, denn er wollte nicht unbedingt wieder dorthin, denn er wusste ja, dass die Tote immer noch dort im Gras lag.

„Muss das denn sein Herr Kommissar, das ich noch einmal wieder dort hingehen muss?“, fragte Kurt.

Man konnte Kurt ansehen, dass es ihm unangenehm war und man sah auch, dass sein Gesicht wieder bleich wurde und aus diesem Grund sagte Kommissar Larfu.

„Na schön, dann lassen wir es für heute! Oder hast du noch Fragen an ihnen?“, fragte Larfu seinen Kollegen.

„Zurzeit nicht, doch ich würde Sie bitten, dass Sie vielleicht morgen früh zu uns ins Büro kommen, um es noch einmal zu Papier zu bringen, wenn es Ihnen recht ist?“

„Uns schon, doch da müssen wir erst einmal, unserm Chef fragen“, meinte Helmut.

„Was hat der denn damit zu tun?“, fragte Kommissar Brecht.

„Wir müssen doch arbeiten und ich weiß nicht, ob wir freibekommen, da ist er ganz eigen da drinnen“, meinte Kurt.

„Glauben Sie uns, wenn wir sagen, Sie kommen, dann kommen Sie auch, da kann kein Autobahnfutzi, etwas dagegen haben und sonst lehnt man mich mal kennen“, sagte Kommissar Larfu.

„Sie kommen ja auch nicht zum Spaß“, machte Kommissar Brecht ihnen klar.

„Herr Kommissar, könnten Sie das mit der Puppe für sich behalten? Sie wissen schon, das mit dem herumalbern, unser Chef braucht davon ja nichts zu wissen!“, meinte Helmut.

„Ja das können wir schon für uns behalten, das geht ihren Chef ja auch nichts an“, meinte darauf Larfu.

„Na dann können wir ja zurück an unsere Arbeit gehen, oder haben Sie noch Fragen?“, fragte Helmut.

Larfu schaute zu seinem Kollegen hinüber und wandte sich wieder zu den beiden hin und sagte.

„Moment!“, anschließend lief zu der Notärztin, die immer noch mit dem Rettungswagen dort stand, und fragte ihr.

„Entschuldigen Sie bitte, ich habe da mal eine Frage an Ihnen?“

„Ja und, was können wir für Sie tun Herr Kommissar?“, fragte die Ärztin Kommissar Larfu.

„Ich habe mal eine Frage, wie sehen Sie es, können die beiden schon wieder arbeiten oder wäre es nicht besser, wenn die Herren doch lieber ein paar Tage zu Hause blieben?“, fragte er und zeigte auf Kurt und Helmut. „Es ist ja nur wegen, dem Schock den sie vielleicht noch bekommen könnten, Sie wissen schon“, sagte er und blinzelte mit ein von seinen Augen.

„Sie haben recht, man weiß ja nie so genau, wie es der Einzelne verkrafte“, antwortete die Ärztin. „Sie sollten heute Nachmittag bei mir vorbeikommen, ich hinterlege dort in der Aufnahme die Krankschreibung.“

Kommissar Larfu bedankte sich bei der Ärztin und lief wieder zu den beiden von der Autobahnmeisterei hinüber. Larfu überbrachte ihnen die Nachricht und entließ die beiden schließlich vorerst und ließ sie nach Haus gehen. Den Chef von ihnen, teilte Larfu es auch gleich mit, das seine Mitarbeiter vorerst nicht zur Arbeit kommen, wovon er nicht gerade begeistert war, aber was sollte er machen, er musste es hinnehmen. Nachdem Kommissar Larfu, nun mit seinem Kollegen Brecht, wieder allein dort stand, sagte Larfu zu ihm.

„Hasso gehst du und holst mir mal, unsere Kamera aus unserem Wagen? Ich werde mir in der Zwischenzeit erkundigen, ob und wo man ein kleines Mädchen vermisst, oder als vermisst gemeldet hat und seit wann.“

„Was willst du denn mit der Kamera, unsere Kollegen machen doch schon Aufnahmen“, sagte Kommissar Brecht.

„Ja ich weiß, doch ich würde gerne selber welche machen, ich brauche sie für etwas anderem“, meinte Larfu.

„Na gut, dann werde ich eben gehen“, meinte Kommissar Brecht und machte sich auf dem Weg.

In der Zwischenzeit nahm Larfu sein Handy in seiner Hand und rief auf dem Revier an und erkundigte sich, ob dort ein Mädchen vermisst wurde und seit wann. Er hatte auch gefragt, ob dort auch ein Foto von der vermissten lag und wenn ja, sollten sie es auf sein Handy senden, worauf seine Kollegen es auch gleich taten. Doch es dauerte auch gar nicht lange und Larfu sein Kollege kam mit der Kamera wieder zurück und übergab sie an Larfu.

„Und nun, was machen wir jetzt?“, fragte er anschließend.

„Warte doch ab, es dauert auch nicht lange, komm wir gehen schon zu unseren Kollegen zurück“, meinte Larfu, wobei er immer auf sein Handy starrte, denn er wartete auf das Foto.

„Auf was wartest du?“, fragte Kommissar Brecht, denn er sah, das Larfu immer auf sein Handy schaute.

„Ich warte auf ein Foto von einem Mädchen, das man vermisst, die Kollegen wollten mir es schicken. Das Mädchen wird seit Dezember, genauer gesagt, seit dem 22.12 wird die Kleine siebenjährige Conny Reimes vermisst.“

„So heißt sie?“, fragte Brecht.

„Ja so heiß sie!“, meinte Kommissar Larfu darauf nur und schaute wieder auf das Display von seinem Handy.

„Und du meinst nun, dass dieses Mädchen es sein könnte?“, fragte Kommissar Brecht.

„Ja sonst haben wir keine weiteren Vermisstenanzeigen“, meinte Kommissar Larfu.

Sie waren noch nicht ganz wieder bei ihren Kollegen an der Fundstelle angekommen, da gab Larfu sein Handy ein Geräusch von sich. Es war das Signal, das er eine Nachricht bekommen hatte, man hatte ihn das Foto gesendet, auf das er ja gewartet hatte. Larfu nahm sein Handy wieder in seiner Hand, öffnete die Nachricht und schaute sich das Foto von der Vermissten an.

„Und was meinst du, könnte es dies Mädchen sein?“, fragte er seine Kollegen.

„Keine Ahnung, lass uns zu ihr gehen, dann können wir noch einmalmit der Toten vergleichen“, meinte Kommissar Brecht.

Als die beiden die Grabenböschung erreicht hatten, liefen sie auch wieder hinunter und Kommissar Larfu fragte auch gleich.

„Na, gibt es oder habt ihr schon etwas Neues, für uns?“

„Nicht so richtig“, meinte Kommissar Lumbardi von der Spurensicherung. „Wir wissen ja noch nicht einmal, um wen es sich hierbei handeln könnte“, fügte er noch hinzu.

„Das kann ich euch vielleicht beantworten“, sagte Larfu und schaute dabei auf das Foto, welches auf sein Handy zusehen war, und schaute wieder auf den toten Körper von dem keinen Mädchen.

„Bei der Toten handelt es sich um die kleine Conny Reimers, sie ist sieben Jahre alt. Sie gehört zu Schausteller, die Eltern von ihr hatten eine Bude auf dem Itzehoer Weihnachtsmarkt. Die Eltern haben ihre Tochter am 22.12 als vermisst gemeldet“, erzählte Larfu seinen Kollegen.

„Stimmt ich war beim Suchen auch anwesend, und obwohl eine große Suchaktion gestarrt wurde, hat man sie nicht gefunden“, sagte darauf Kommissar Lumbardi.

„Bis jetzt nicht! Doch ich glaube, wir haben das Mädchen heute gefunden“, meinte Kommissar Larfu und schaute auf das tote Mädchen und dann wieder auf das Foto auf sein Handy und sagte weiter. „Ja es besteht kein Zweifel daran, schaut doch selbst“, fügte er hinzu und ließ sein Handy mit dem Foto von dem vermissten Mädchen herumgehen.

„Wenn wir schon nicht das Mädchen lebend gefunden haben, dann lass uns jedenfalls den Mörder finden, nicht dass er ohne Strafe davonkommt!“, sagte Kommissar Larfu etwas lauter. „Gibt es denn schon bei euch etwas Neues, habt ihr schon eine Spur?“,fragte er noch.

„Nicht so wirklich, wir kennen bis jetzt nur die Todesursache“, antwortete Kommissar Jakobsen.

„Und wie lautet die?“, fragte Larfu.

„Man hat der Kleinen die Kehle durchtrennt, und ob man sie missbraucht hat, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen!“, erzählte der Gerichtsmediziner Doktor Martens. „Doch mehr kann ich bis jetzt, auch noch nicht sagen“, meinte er noch.

„Ich habe da auch noch etwas, wir haben festgestellt, dass das Mädchen unsagbar geschminkt gewesen sein muss, man kann noch immer die Schminke erkennen“, sagte Kommissar Lumbardi.

„Dann findet den Hersteller heraus, genauso wo man es kaufen konnte, sowie auch wer und wann die Schminke gekauft wurde, ich will alles wissen“, meinte Kommissar Larfu daraufhin.

„Larfu wir werden alles machen, das der Mord aufgeklärt wird und das der Mörder seine gerechte Strafe bekommt“, antwortete Kommissar Lumbardi.

„So und nun lass uns weitermachen, damit wir das Schwein bekommen, der das Mädchen ermordet hat“, sagte Larfu noch und lief wieder zurück auf die Fahrbahn.

Als er wieder oben war, fing er an und machte ein Foto nach dem anderen, sein Kollege schaute ihn nur dabei zu, denn er wusste nicht, was Larfu damit wollte. Es worden doch auch schon genügend Fotos von der Spurensicherung geschossen.

„Ich glaube nicht, dass wir den Mord so schnell aufklären“, meinte Kommissar Brecht.

„Ich weiß, es wird nicht einfach werden!“, sagte darauf Larfu und machte noch eine Aufnahme mit seiner Kamera.

„Pierre was willst du denn, mit den Fotos?“, fragte sein Kollege ihn und sagte weiter. „Unsere Kollegen machen doch schon welche!“

„Die brauche ich für morgen, wenn die beiden zu uns ins Büro kommen“, antwortete Larfu nur und machte weitere Fotos.

Als er noch so beim Fotografieren war, bemerkte er einen alten Bekannten, den er nicht gerade schätzte. Es war der Herr Leibner, den Larfu dort hinter einem der Büscher erblickte. Es war der Mann von der Presse, der dort jetzt war und auch ein paar Fotos machte. Larfu rief den Kollegen von der Schutzpolizei zu sich und gab ihn den Auftrag den Herrn Leibner zu ihn zubringen. Es dauerte auch gar nicht lange und der Beamte brachte ihn zu Larfu und Herr Leibner sagte auch gleich.

„Sie könne sagen was Sie wollen, wir haben immer noch eine Pressefreiheit!“

„Ist ja gut, ich will Ihnen doch gar nichts böses, ich möchte mir doch nur ein wenig mit Ihnen unterhalten.“

„Wie, Sie wollen sich mit mir unterhalten, das ist ja ganz etwas Neues?“, sagte darauf Herr Leibner.

„Ja ich weiß!“, sagte Larfu, doch da fragte ihn auch schon wieder der Herr Leibner.

„Kommissar Larfu, Sie wollen doch etwas von mir?“

„Also Herr Leibner, was Sie nicht sagen!“

„Mensch Pierre, nun mach es nicht so spannend und sage ihn schon, was du von ihm willst“, mischte sich jetzt Kommissar Brecht ein.

„Na schön, ich möchte, dass Sie noch nichts über, das tote Mädchen in ihrer Zeitung bringen und berichten“, bat Larfu ihn.

„Wieso denn das? Es ist doch mein Job und das sind doch Schlagzeilen“, antwortete der Herr Leibner.

„Ja schon, doch wenn sie Morgen gleich etwas über den schrecklichen Fund in ihrer Zeitung bringen, könnte der Täter aufgeschreckt sein und weiß, dass wir jetzt Jagd, nach ihm machen. So wird er noch vorsichtiger sein, sodass er keinen Fehler macht und uns würde es auch nichts nützen“, meinte Larfu. Herr Leibner überlegte hin und her und sagte auch schließlich zu den beide.

„Na schön, ich werde es noch ein paar Tage zurückbehalten, doch unter einer Bedingung!“

„Und die wäre?“, fragte Larfu.

„Sie geben mir ein Interview, sobald Sie den Täter haben, was halten Sie davon?“, fragte Herr Leibner.

„Ja damit bin ich einverstanden, damit kann man leben!“, antwortete Larfu. „Doch jetzt müssen Sie uns entschuldigen, ich muss mit meinen Ermittlungen fortfahren“, sagte Larfu und reichte den Herrn Leibner die Hand.

Kommissar Larfu und sein Kollege Kommissar Brecht hatten sich noch nicht ganz von Herrn Leibner verabschiedet, da rief auch schon einer seiner anderen Kollegen.

„Pierre kommst du mal, wir haben noch etwas gefunden!“

Als Larfu das gehört hatte, lief er und Kommissar Brecht auch gleich hinüber zur Fundstelle und Larfu rief.

„Was habt ihr denn, habt ihr eine Spur, die uns zum Täter führt?“

„Nicht so ganz, schau doch selbst mal“, sagte sein Kollege und macht ein Schritt zur Seite, so das Larfu ein freies Sichtfeld hatte.

„Was ist das, da liegt ja noch eine Puppe?“, fragte Larfu.

„Ja eine Barbie Puppe, die haben wir entdeckt, nachdem wir den Körper von dem Mädchen in den Sarg gelegt haben“, antwortete der Kollege.

„Ist euch schon mal aufgefallen, dass die Puppe dieselbe Haarfarbe, wie das tote Mädchen hat?“, fragte Kommissar Brecht.

„Stimmt, jetzt wo Sie es sagen, fällt es mir auch auf“, sagte der Kommissar von der Spurensicherung.

„Ich vermute, dass es dem Mädchen ihre war“, meinte jetzt Kommissar Brecht.

„Ja vermutlich! Aber bestimmt erst, nachdem sie die Puppe vom Täter bekommen hat“, antwortete Larfu.

„Wie kommst du denn darauf?“, fragte Kommissar Brecht.

„Hast du sie dir, schon einmal genauer angesehen? Die oder der das gemacht hat, hat sich keine Mühe damit gemacht, die Haare zu tönen, der halbe Kopf ist mit getönt“, meinte Larfu.

„Na und, das kann doch auch mal passieren“, meine Brecht. „Oder vielleicht sollte es so sein“, fügte Kommissar Brecht noch hinzu.

„Nein, wenn es die Mutter gemacht hat, hätte sie die Puppe nicht so verunstaltet. Wie auch immer, tütet sie schön sauber ein, damit keine Spuren verloren gehen, und denkt dran, ich will wissen, welcher Hersteller es ist und auch wo ich die Tönung kaufen kann.“

„Pierre das brauchst du uns nicht zusagen, das hätten wir sowieso nachgeforscht“, sagte sein Kollege von der Spurensicherung.

Kommissar Larfu hatte alles noch einmal absuchen lassen, nachdem das tote Mädchen nicht mehr dort lag. Larfu wollte ganz sicher sein, dass sie nicht etwas übersehen haben und so ließ er auch, dass kleine Wäldchen der dort neben der Autobahn angrenzte, absuchen, doch auch dort fanden sie keine weiteren Spuren mehr. Es wurde mal wieder recht spät dort draußen am Fundort, doch irgendwann sah Larfu es auch ein, das sie dort wohl auch keine Hinweise mehr finden würden und so ließ er abrücken. Larfu hatte gerade seine Fahrzeugtür verschlossen, da fragte sein Kollege Hasso ihn auch gleich.

„Und nun, was machen wir jetzt, fahren wir zu den Eltern von dem Mädchen und überbringen wir ihnen, die schlechte Nachricht?“

„Nein ich glaube, es würde zu früh, ich würde vorschlagen wir warten erst einmal den DNA-Test ab.“

„Ich glaube zwar nicht, dass es etwas ändert, aber wenn du meinst, warten wir noch. Doch wenn man das Foto mit der Toten vergleicht, ist es die Vermisste“, meinte Hasso.

„Ich weiß! Doch mir wäre lieber, wenn wir diese Nachricht vorerst vor uns hinschieben könnten“, antwortete Larfu.

„Das musst du wissen! Doch irgendwann müssen wir die Eltern die Nachricht doch überbringen und es ihnen schonend beibringen. Also warum noch lange vor sich hinschieben?“, sagte Kommissar Brecht, wobei er Larfu anschaute.

„Hast ja recht, dann machen wir es eben jetzt“, stimmte Larfu schließlich zu.

„Weiß du denn überhaupt, wo sie gastieren?“

„Nein das nicht, doch ich weiß, wo die Familie ihr Winterquartier hat und da die Saison noch nicht wieder eröffnet ist, werden sie wohl dort sein.“

„Und wo müssen wir denn ganz hin?“, fragte Kommissar Brecht.

„Nach Huje müssen wir!“, antwortete Larfu.

„Na dann gib mal Gas, damit wir es hinter uns bringen“, sagte Kommissar Brecht und schnallte sich an, doch es war ihn nicht ganz wohl dabei, dass sie die Nachricht überbringen mussten.

„Na schön dann los!“, sagte Larfu darauf und machte sich mit seinen Kollegen auf dem Weg.