Der Anwalt

Dave Vandenberg

Eckhard rückte seine teure Krawatte zurecht. Ein Geschenk seiner Frau zu seinem letzten Geburtstag. Er trommelte mit dem teuren MontBlanc auf seiner Schreibtischunterlage herum. Ein Geschenk seiner Frau zum letzten Weihnachtsfest. Sein Blick fiel auf die Familienfotos, eingerahmt in goldenen Rahmen, auf dem Kaminsims seines Büros. Er betrachtete zum ersten Mal seit Langem seine Einrichtung. Exquisite Büromöbel. Es sah schick aus um ihn herum. Seriös wirkte es, aber gleichzeitig einladend. Seine Frau hatte wie immer den perfekten Geschmack gehabt in diesem Büro, in dem er tagein, tagaus saß und sehr erfolgreich Klienten beriet.

Eckhard Lohmann war Anwalt für Scheidungsrecht. Seit fast 20 Jahren. Er und sein ehemaliger Studienkollege Fred Walter hatten sich diese Kanzlei in den letzten Jahren aufgebaut und zählten nun zu einer der angesehenen Anwaltskanzleien der Stadt. Er dachte darüber nach, wie viel er gearbeitet hatte, seitdem er die Universität verlassen hatte, und fragte sich nicht zum ersten Mal, wohin er in seinem Leben eigentlich wollte. Er hatte beruflich fast all das erreicht, was er sich als Ziel gesteckt hatte. Finanziell würde er sich wohl keine Sorgen mehr machen müssen. Privat hatte er einen ganz normalen Weg eingeschlagen. Früh geheiratet. Zu früh, wie er irgendwann feststellte. Er hatte einiges verpasst in seinem Liebesleben. Sexuell wenig erlebt. Seine Frau und ihn verband kaum Leidenschaft. Sie hatten drei Kinder bekommen. Auch viel zu früh. Aber dafür gingen sie jetzt fast schon ihre eigenen Wege, was er als erleichternden Vorteil empfand.

Wie war das noch? Elektriker hatten keine funktionierenden Lampen zu Hause. Und Scheidungsanwälte ließen sich nicht scheiden – hatte er mal von einem Kollegen gehört.

Seine Sprechanlage schnarrte. „Termin Frau Hinrichs 11 Uhr 30, Herr Lohmann.“

Er sammelte seine Gedanken und räusperte sich. „Bitte lassen Sie sie herein.“ Er legte Wert darauf, dass die festgelegten Termine möglichst pünktlich von ihm eingehalten wurden. Er selbst hasste Unpünktlichkeit.

Die Frau, die ihm für die nächste Stunde gegenübersitzen sollte, sah auf eine gefährliche Weise gut aus. Groß, etwas mollig, mit Brüsten, die keine Jacke verbergen konnte, langem dunklem Haar, hohen Wangenknochen, schräg geschnittenen Augen und einem vollen weiblichen Mund, der dunkelrot geschminkt war. Obwohl sie elegant gekleidet war, hatte sie doch etwas Verruchtes an sich. Etwas, das Männer unruhig machen konnte, ohne dass sie vielleicht wussten, warum sie unruhig wurden …

Eckhard hatte noch nie eine solche Kundin gehabt. „Ich möchte mich scheiden lassen. Schnell und diskret. Und man hat Sie mir wärmstens empfohlen.“ Ihre Stimme war dunkel und samtig. „Und Geld spielt keine Rolle. Ich habe mehr als genug, um mir eine sehr teure Scheidung zu leisten und mir danach ein sehr angenehmes Leben ohne meinen Gatten zu machen.“ Er war nicht mehr leicht zu beeindrucken. Dazu hatte er zu viel gesehen und erlebt, was sich auf dem Ledersessel vor ihm abgespielt hatte. Doch diese Frau irritierte ihn. Eckhard lehnte sich zurück und versuchte entspannt zu wirken, aber er fühlte eine Unruhe in sich ausbreiten, die er nicht klar deuten konnte. Er ließ sie ihre Geschichte erzählen und war selten so gefesselt von einem Klienten gewesen.

Simona hatte sich im Laufe der letzten zehn Jahre in einschlägigen Kreisen einen Namen als Domina gemacht. Verdiente ihrer eigenen Meinung nach sehr viel Geld und wollte einfach nicht mehr verheiratet sein. Weil sie den Mann an ihrer Seite nicht mehr liebte. Es war eigenartig, sie über solche Dinge wie Liebe reden zu hören. Das schien nicht zu ihr zu passen. „Ich nehme alle Schuld auf mich. Ich bitte Sie nur, es so schnell wie möglich für mich erledigen. Ich muss wieder frei sein …“

Eckhard fieberte dem nächsten Termin mit ihr entgegen. Er hatte viel an sie gedacht. Viel zu viel. Er hatte Fantasien über sie und mit ihr entwickelt, wie er sie noch nie über eine Frau gehabt hatte. Vorstellungen, die ihm Angst machten und die er doch nicht unterdrücken konnte. Er sah sie vor sich, angezogen wie eine typische Domina, und er sah sich zu ihren Füßen. Devot und gedemütigt, nur darauf wartend, dass sie ihn mit ihrer Dominanz befriedigen würde.

Natürlich durchschaute sie ihn sofort. Zu viele Männer hatten sie darum gebeten, sie zu „behandeln“. Sie wusste, wer bereit für sie war und wer immun. Es war vollkommen egal, was sie darstellten oder wie sie angezogen waren.

Simona hatte Eckhard ein paar Mal tief in die Augen gesehen und wusste, was er dachte, und es reizte sie, ihn vor sich zu sehen, ihrer sexuellen Macht ausgeliefert.

„Sie sollten sich einmal ansehen, was ich mir im Laufe der letzten Jahre so aufgebaut habe. Um einen Eindruck zu bekommen …“

Und so kam es, dass der Eckhard Lehmann seine neue Klientin ein paar Tage später in ihrem Dominastudio besuchte und allein schon von dem Ambiente mehr beeindruckt war, als er sich hätte vorstellen können. Alles sah pingelig sauber aus, war von einer exquisiten Eleganz und einer überraschenden Ordnung. So, wie es ihm gefiel. Er mochte keinen Dreck. Er hasste Schlampigkeit. Der Anwalt Eckhard fühlte sich sofort wohl bei der Domina Simona. „Machen Sie es sich doch bequem. Ziehen Sie Ihr Jackett aus, lockern Sie Ihre Krawatte. Es wird Ihnen noch heiß genug werden.“ Simona stand vor ihm in einem hautengen Lederdress, der obenherum so geschnürt war, dass ihre Brüste fast unverdeckt waren, und der untenherum ebenfalls so geschnürt war, dass ihre vollständig rasierte Weiblichkeit zu bewundern war. Sie trug hohe Schnürstiefel, kirschfarbenen Lippenstift, hatte ihr Haar zu einem Knoten hochgesteckt und ihre langen, rot lackierten Fingernägel krallten sich um eine breite lederne Peitsche.

Er hatte sich diesen Augenblick immer und immer wieder vorgestellt. Bei Tag und bei Nacht, sogar während er mit Klienten, mit seinem Kollegen und seiner Frau gesprochen hatte. Aber jede noch so ausschweifende Vorstellung hatte ihn nicht auf diesen einzigartigen überwältigenden Augenblick vorbereiten können.

Sein Schwanz wurde hart, seine Eier spannten sich an, seine Brustwarzen zitterten vor Lust und er war bereit alles zu tun, was sie von ihm verlangen würde.

„Was soll ich tun?“ Seine Stimme zitterte.

Simona deutete mit der Peitsche auf den Boden. Er kniete sich vor sie und nahm einen ihrer Stiefel in die Hand. Das hatte er mal in einem Pornoheft so gesehen. Vor langer Zeit, aber er hatte die Szene nie vergessen können.

Den ersten Hieb seines Lebens würde er ebenfalls nie vergessen können. Er öffnete ihm den Weg in ein neues Sexleben.

Zuerst spürte er die Hiebe auf seinen Hintern kaum. Er trug ja noch seine elegante Hose. Ob er sie ausziehen durfte? Er sah sie kurz an. Sie nickte. Sie wusste ohne Worte, was er gerne tun würde. Er streifte sich die Hose herunter und dann den teuren Slip. Und dann kniete er mit bloßem Hintern vor dieser fremden Frau, die eigentlich nur seine Klientin hätte sein dürfen. Simona gewöhnte ihn langsam an die lustvollen Schläge. Sie wusste ohne Erklärung, dass es sein erstes Mal war.

Eckhard zuckte bei jedem der Schläge zusammen. Er fühlte, wie die ledernen Enden der Peitsche auf seinem Hinterteil landeten, sich dort verführerisch hin und her schlängelten. Wenn eine einzelne Strieme sich zwischen seine Gesäßbacken verirrte, wie zufällig, stöhnte er auf vor neu entdeckter sexueller Wonne. Wann hatte ihn je eine Frau so gut behandelt?

Er ließ seine Zunge aus Dankbarkeit über ihre Stiefelspitzen gleiten. „Braver Junge. Du lernst schnell. Ich werde meine Freude an dir haben!“ Er lächelte sie hingebungsvoll an. Simona schlug härter zu. Er zuckte seufzend zusammen und bot ihr nur noch mehr sein Hinterteil an. Sie fuhr mit einem Stiefel zwischen seine Beine, sodass er sie öffnen musste. Ihre Hacken drückten auf seine Eier. Eckhard schrie auf vor Schmerz und stöhnte fast gleichzeitig vor Lust. Die Peitschenenden kringelten sich um sein hartes Rohr. Streichelten seinen Anus. Er dehnte und streckte sich sehnsüchtig unter diesen unbekannten Berührungen und leckte intensiver an ihren Stiefeln. Als er mit den Händen nach ihren Knie greifen wollte, stieß sie ihn mit einem gezielten Fußkick zurück. Der Stoß war so intensiv, dass er überrascht auf dem Rücken landete. Sie war fast gleichzeitig über ihm und stellte ihm einen Stiefel auf die Brust. „Hier bestimme ich, was du zu tun hast. Damit das klar ist …“

Der Absatz drückte sich tiefer in seine Brust. Er atmete hektisch und blieb unbewegt liegen. Eine ganze Weile später erst ließ sie von ihm ab und stellte sich neben ihn. Kritisch betrachtete sie seinen Ständer. Er streckte sich steil in die Luft. Er konnte fühlen, wie hart seine Nüsse waren. Und dann ließ Simona die Peitsche erneut auf ihn niedersausen. Ohne Unterlass prasselten die Striemenenden auf seinen Hintern. Mal stärker, mal etwas sanfter, aber nicht zu sehr, dann wieder in schnellem Rhythmus oder langsam wie in Zeitlupe. Sein Unterleib krümmte sich unter dieser Behandlung, sein Lustpegel stieg stetig.