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Vorwort

Im Vorwort zu der 1984 erschienenen 15. Auflage des »kleinen Börsen-Lexikons« habe ich – obwohl es damals noch »richtig« klein war – geschrieben: »Aus dem Verständnis heraus, dass von einer Darstellung zur ›Börse‹ wesentlich mehr zu erwarten ist und erwartet wird als Beschreibungen von Börsentechnik, Aktienrecht u. dgl., ist die vorliegende Neuauflage um den Kern und Schwerpunkt Börsen- und Aktienwesen herum zu einem Handbuch für zahlreiche Fragen und Gebiete eines umfassenden Vermögens- und Kapitalanlage-Managements erweitert und vertieft worden. Der rationale Kapitalanleger muss sich heute – neben seinem eigentlichen ›Zielgebiet‹: der Börse und der Wertpapieranlage – mit einer Vielzahl alternativer Anlageobjekte und -wege auf inländischen, ausländischen und internationalen Märkten auseinandersetzen. Die Anlagepolitik und der anlagestrategische Möglichkeitsbereich des Kapitalanlegers, ebenso wie das Umfeld des Börsen- und Wertpapierinteressenten im engeren Sinne, unterliegen heute einer Vielzahl von externen Einflüssen und Bedingungen, die es zu kennen und einzuschätzen gilt, möglichst durch schnell verfügbare und präzise Informationen. Diese und entsprechende weitere Zielvorstellungen hat sich die Neubearbeitung des ›kleinen Börsen-Lexikons‹ zu eigen gemacht.« Trotz der inzwischen verstrichenen langen Zeit müsste ich das heutige Vorwort mit den gleichen Sätzen beginnen wie damals; sie haben allerdings noch weitaus größeres Gewicht erhalten.

Die relativ lange Zwischenzeit zur vorhergehenden 22. Auflage dieses Lexikons erklärt sich so (auch) aus einer nur schwer überschaubaren und lexikalisch fassbaren Vielfalt und Komplexität von neuen Entwicklungen, grundlegenden Veränderungen usw. auf den Gebieten, denen sich »Das kleine Börsen-Lexikon« seit jeher widmet und die es für diese Neuauflage zu erfassen und zu verarbeiten galt. So war es nicht zu vermeiden, dass Letztere nicht nur eine mehr oder weniger stark überarbeitete Auflage wurde, sondern in größtem Umfang neu zu erstellen und teils auch neu zu konzipieren war. Es sind Schnelllebigkeit und Innovativität des finanzwirtschaftlichen Sektors der Wirtschaft – weit über den Bank- und Börsenbereich hinausgehend –, »Produktivität« des Ordnungsgebers (oder besser: der Ordnungsgeber national und international), die dafür verantwortlich zeichnen: Nicht zuletzt die so genannte große Finanzkrise der letzten Jahre hat mir auferlegt, Vieles, was ich bereits neu oder stark verändert für die Neuauflage in trockenen Tüchern zu haben glaubte, erneut ändern zu müssen – zuweilen mehr als einmal.

Dass der traditionsbeladene Titel »Börsen-Lexikon« die Realität des Buches nicht mehr ausreichend abbilden kann, gilt nicht erst seit dieser Neuauflage, ist aber erheblich verstärkt der Fall. Die heutige Vielzahl und Vielfalt von Geld- und Kapitalanlageprodukten, -techniken, -strategien, von Finanz-, Absicherungs- und spekulativen Instrumenten war bis vor wenigen Jahren nicht denkbar. Der Wandel bei Institutionen – z.B. sind Börsen im engeren Sinne nur noch eine Gruppe der vielfältigen »Handelsplattformen« –, und den für ein Börsenlexikon heute einschlägigen, obwohl Börsen gar nicht mehr berührenden Finanztransaktionen, Kapitalanlagevorgängen und -objekten sowie Märkten und Verfahren – »Der Spiegel« (2011) spricht treffend von einer »neuen, virtuellen Handelswelt« –, rasant sich fortentwickelnden Informationstechnologien, rechtlichen Rahmenbedingungen, anderen Vorgaben und vielem mehr, haben insgesamt bewirkt, dass »Das kleine Börsen-Lexikon« sich in dieser Neuauflage noch wesentlich stärker zu dem umfassenden Handbuch und Nachschlagewerk des gesamten Spektrums vorgenannter Erscheinungen fortentwickeln musste. Auch vor diesem neuen Hintergrund soll es die umfassende Informationsquelle sein und bleiben, als die es stets angelegt war.

Dass dabei rechtliche Vorgaben für Märkte, Produkte und Handelnde wesentlich ausführlichere Berücksichtigung erfahren haben als in früheren Auflagen, soll zum einen versuchen, das Dickicht ihrer kaum noch zu überblickenden Vielfalt zu lichten und zu strukturieren, zum anderen aber auch den Adressatenkreis des Buches erweitern: über Studierende, Berufsanfänger usw. hinaus auch den vielen professionell auf einschlägigen Gebieten Tätigen Informationshilfe sein. Es soll sich damit auch deutlich abheben von der inzwischen Vielzahl einschlägiger Veröffentlichungen vor allem im Internet, die die Sachwörter in kurzen stichwortartigen Erläuterungen behandeln.

Sollten solche Absichten in etwa Erfolg haben, würde ich mich freuen. Wie immer bitte ich aufmerksame Leser, die (allein von mir zu verantwortende) Mängel entdecken, um entsprechende Mitteilung, wofür ich dankbar wäre. Gegenstände, die der Leser im vorliegenden Buch nicht findet, lassen sich möglicherweise aus der Schwesterpublikation, meinem »kleinen Bank-Lexikon«, erschließen.

Es ist mir last but not least ein besonderes Bedürfnis, mich anlässlich des Erscheinens gerade dieser Auflage sehr herzlich bei Herrn Michael Tochtermann zu bedanken, der über lange Zeit hinweg bis heute, da er diese Aufgabe nicht mehr gerade hauptberuflich ausübt, meine Lexika als Verlagsleiter und -lektor begleitet und intensiv betreut hat – und sie auch lesen musste (was angesichts ihres Umfangs ein nicht stets leicht zu schulterndes Unterfangen war). Michael Tochtermann stand mir bei allen Fragen und zu allen Zeiten freundschaftlich zur Seite, auch in etwas »problematischen« Phasen, wie sie wohl jeden Autor von Zeit zu Zeit quälen.

Köln, Mitte 2011

Hans E. Büschgen

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Stichworte A bis Z

A       B       C       D       E

F       G       H       I       J

K       L       M       N       O

P       Q       R       S       T

U       V       W       X       X       Z

Literatur

Hinweis

Impressum