Illustration

Die Freimaurerei in Russland

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quellen und Darstellungen zur europäischen Freimaurerei

hrsg. von Helmut Reinalter

in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ideengeschichte und der Wissenschaftlichen Kommission zur Erforschung der Freimaurerei

Band 4

Erich Donnert

Die Freimaurerei in Russland

Von den Anfängen bis zum Verbot 1822

StudienVerlag

Innsbruck
Wien
München
Bozen

 

 

 

Homepage: www.studienverlag.at

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrutbar.

ISBN 978-3-7065-5840-2

Satz: Studienverlag/Markus Glettner

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Inhalt

Einleitung

Freimaurerei und Aufklärung

Historiographisches

Das 18. Jahrhundert: Freimaurerlogen als erste freie Vereinigungen in Russland

Von den Anfängen bis zu Beginn der Achtzigerjahre

Der Moskauer Rosenkreuzerorden. Nikolaj Novikov, Johann Georg Schwarz und Heinrich Jakob v. Schröder

Quellort und Geist der russischen Maçonnerie

Die Freimaurerei und Katharina II.

Neuaufstieg und Rolle der Freimaurerei in der russischen Gesellschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts

Wiedergeburt und Ausbreitung des neuen Logenwesens

Einfluss der deutschen Reform-Maurerei: Friedrich Ludwig Schröder und Ignaz Aurelius Feßler

Vielfalt der maurerischen Rituale und Wirksamkeit von Symeon Hameleja, Ivan Lopuchin, Maksim Nevzorov und Grigorij Pochodjasin

Die russische Maurerei im Wirkungsbereich neuer Ideenbewegungen

Einführung von Lancasterschulen

Militärlogen

Ausklang und Verbot der Freimaurerei

Exkurs
Weg und Abkehr: Nikolaj Karamzin und die Freimaurerei

Im Moskauer Rosenkreuzerorden

Bildungsreise durch Europa und Abweg von der Freimaurerei

Epilog: Von der Freimaurerei zur aufklärerischen Frömmigkeit und sentimentalen Religiosität

Abkürzungen

Ausgewählter Literaturnachweis

Personenregister

Einleitung

Freimaurerei und Aufklärung

Das Wirken von Freimaurerei und paramaurerischen Vereinigungen1 im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert stellt ein bedeutungsvolles Phänomen dar, das aus der europäischen Gesellschafts- und Kulturgeschichte nicht wegzudenken ist. Die erstaunlich rasche Ausbreitung masonischer und masonoider Logen und Bünde auf dem europäischen Festland hat insbesondere in den letzten Jahrzehnten die erhöhte Aufmerksamkeit der Forschung gefunden. Das anhaltende Interesse an diesem Vorgang hängt dabei sicherlich mit der geistigen Vielfalt und Mehrdimensionalität zusammen, die das Aufklärungszeitalter kennzeichnen.

Seit langem herrscht die Auffassung vor, dass Freimaurerei und paramaurerische Vereinigungen in der Periode der Frühen Neuzeit Sprösslinge der Aufklärung sind. Als solche haben sie die Aufklärung spürbar mitgeprägt. Die europäische Aufklärungsbewegung befand sich in ihrem Konstituierungs- und Selbstverständigungsprozess dabei nicht nur im Kulturraum des Christentums, sondern ebenso im Kraftfeld esoterischer Strömungen. In diesem Zusammenhang wird darauf aufmerksam gemacht, dass es im frühneuzeitlichen Verständnis von Aufklärung und Esoterik2 keinen Widerspruch gab. Demgemäß gelte es zu beachten, dass das esoterische Denken, das geheime Wissen, in seinen Anwendungen und seinem Verhalten am Beginn der europäischen Neuzeit innovativen Charakter trug und gleich bedeutend mit einem neuen Wissensverständnis war. Diese Funktion der Esoterik erfuhr erst durch die Gesellschaft der Aufklärer, das heißt, in der Bewegung von Freimaurerei und Geheimbünden, ihre Verwirklichung. Größte Bedeutung kam dabei dem in den maurerischen Logen in Ansätzen entwickelten demokratischen Potential zu, das sich in einer ständischen Nivellierung, der Verwirklichung der gesellschaftlichen Gleichheit und des humanistischen Prinzips „Mensch unter Menschen“ manifestierte. Es waren Freimaurer, die die Losung „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ prägten. Erst am Anfang des Aufklärungszeitalters wurde die Verbindung von vormoderner Esoterik und neuzeitlicher Vernunft überwunden.

Als keineswegs deckungsgleiche Bewegungen standen Aufklärung und Esoterik in der Frühen Neuzeit zueinander in einem Spannungsverhältnis gegenseitiger Anregung, war doch nicht jedwede Esoterik „aufgeklärte Esoterik“. Daraus wurde deutlich, dass das Säkulum der Aufklärung erkennbare Züge vorangegangener Geschichtsepochen trug und in seinen geistigen Inhalten noch tief in esoterischen Denkhaltungen der Vormoderne wurzelte. Wie die Aufklärung, stellte auch die Freimaurerei keine einheitliche Bewegung dar, sondern wies zahlreiche Richtungen, Systeme und Obödizien auf. Nicht alle freimaurerischen Vereinigungen waren esoterische Bünde. So existierten in den Logen hermetische und aufklärerisch-rationale Strömungen nebeneinander, und es gab ebenso nicht selten ein betontes Miteinander von mystisch-spiritualistisch-rationalistischen Wissenschaftsübungen, wie insbesondere das Beispiel der Gold- und Rosenkreuzer deutlich machte. Was heute in der Forschung mehr oder weniger säuberlich getrennt wird - Freimaurer, Gold- und Rosenkreuzer, Illuminaten u. a. - war es in der Frühen Neuzeit nicht, und die verschiedenen Inhalte der Hochgrade in der Freimaurerei spielten in den Streitigkeiten unter den Mitgliedern zahlreicher Logen nicht selten eine ausschlaggebende Rolle.

Angesichts der Zwiegesichtigkeit der Aufklärungszeit wird in der Forschung im Hinblick auf das 18. Jahrhundert von einem doppelten Jahrhundert gesprochen: einem Säkulum der Aufklärung für die Elite und einem Zeitalter der Befangenheit in Aberglauben und Magie für das Volk. Dabei haben auch die neben den Freimaurerlogen wirkenden Geheimgesellschaften, von denen ein beträchtlicher Teil auf vielschichtigen esoterischen Geistestraditionen und hermetischen Vorstellungen aufbaute, als Gegenwelten zur aufklärerischen und rationalen Moderne besondere Bedeutung erlangt.

Während der Aufklärungszeit nahm die Freimaurerbewegung in Europa einen großen Aufschwung. Das Wirken von Freimaurerei und geheimen Gesellschaften in der vormodernen Zeit erlangte offensichtlich dort besondere Bedeutung, wo für die Aufklärung günstige Entfaltungsmöglichkeiten bestanden. Wo es größere Freiräume für private Initiative Einzelner oder von gesellschaftlichen Gruppen gab, wo verschiedenartige Einrichtungen- Universitäten, Akademien, Gelehrtengesellschaften, Wöhlfahrts-, Sozial- und Gesundheitsanstalten etc. - nebeneinander existierten, dort fand auch die Maurerei Zuspruch und wurde eine wichtige, wenn auch keineswegs dominierende Erscheinung.

Anmerkungen

1    Angesichts der Uferlosigkeit der Freimaurerforschung wird auf die Anführung der einschlägigen Grundsatzliteratur verzichtet. Vgl. programmatisch: Helmut Reinalter, Freimaurerische Forschung heute, in: Zeitschrift für Internationale Freimaurerforschung 1 (1999), Heft 1, S. 9-28 (mit Bibliographie); derselbe, Freimauerische Wende vor 200 Jahren: 1798 - Rückbesinnung und Neuanfang, in: Ebenda, S. 103-106; derselbe, Das Jahr 1798 - eine Wende in der deutschen Freimaurerei?, in: „Freimaurerische Wende vor 200 Jahren“. 3. Internationale Tagung der wissenschaftlichen Kommission zur Erforschung der Freimaurerei in Köln, 24.-26. April 1998, Bayreuth 1998, S. 9-12; Klaus Hammacher, Fichte und die Philosophie der Maurerei mit dem Versuch einer Rekonstruktion freimaurerischer Geschichtsschreibung nach Fichte, in: Ebenda, S. 31-44. Vgl. auch die Konferenzbände: Freimaurerische Historiographie im 19. und 20. Jahrhundert. Forschungsbilanz, Aspekte und Problemschwerpunkte, hrsg. von Helmut Reinalter, Bayreuth 1996 (2. Internationale Tagung der Wissenschaftlichen Kommission zur Erforschung der Freimaurerei vom 19.-21. Mai 1995 an der Universität Innsbruck); Aufklärung und Geheimgesellschaften: Freimaurer, Illuminaten und Rosenkreuzer. Ideologie, Struktur und Wirkungen, hrsg. von Helmut Reinalter, Bayreuth 1992 (Internationale Tagung der Wissenschaftlichen Kommission zur Erforschung der Freimaurerei vom 22.-23. Mai 1992). Als Übersichten seien genannt: Helmut Reinalter, Die Freimaurer, München 2000; Alexander Giese, Die Freimaurerei. Eine Einführung. 3. Auflage, Wien, Köln, Weimar 1998; Giuliano di Bernardo, Die neue Utopie der Freimaurerei, Wien 1997. Zur Bibliographie der Freimaurerforschung: Jürgen Luckas, Quatuor Coronati Jahrbücher. Gesamtverzeichnis Nr. 1/1964 bis Nr. 31/1994 (Quellenkundliche Arbeit Nr. 35 der Forschungsloge Quatuor Coronati), Bayreuth 1995. Richtungweisend neuestens Günter Mühlpfordt, Mitteldeutschland als Sekundärherd des kontinentalen Freimaurertums 1738-1817. Ein Überblick, in: Carl Czok/Volker Titel (Hrsg.), Leipzig und Sachsen. Beiträge zur Stadt- und Landesgeschichte vom 15.-20. Jahrhundert. Siegfried Hoyer zum 70. Geburtstag, Beucha 2000, S. 68-82. Vgl. jetzt auch: Lehmann-Carli u.a. (Hrsg.), Russische Aufklärungskonzeption; Lennhoff/Posner/Binder, Freimaurerlexikon.

2    Aufklärung und Esoterik, hrsg. von Monika Neugebauer-Wölk unter Mitarbeit von Holger Zaunstöck, Hamburg 1999; dieselbe: Esoterik in der Frühen Neuzeit. Zum Paradigma der Religionsgeschichte zwischen Mittelalter und Moderne, in: Zeitschrift für Historische Forschung 27 (2000), Heft 3, S. 321-364; Carsten Seile, Aufklärung und Esoterik (Bericht über die Tagung der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts über „Aufklärung und Esoterik vom 2. bis 4. Oktober in Wolfenbüttel), in: Aufklärung-Vormärz-Revolution (Jahrbuch), Bd. 16/17 (1996/97), hrsg. von Helmut Reinalter, Frankfurt/Main u.a. 1999, S. 152-154, Helmut Reinalter, Aufklärung und Esoterik (ebenfalls Tagungsbericht), in: Zeitschrift für Internationale Freimaurerforschung (wie Anm. 1), S. 99-103; Monika Neugebauer-Wölk, Esoterische Bünde und Bürgerliche Gesellschaft. Entwicklungslinien zur modernen Welt im Geheimbundwesen des 18. Jahrhunderts, Göttingen 1995 (Besprechung von Helmut Reinalter, in: Aufklärung-Vormärz-Revolution, a.a.O., S. 328-329); Antoine Faivre, Esoterik, Braunschweig 1996. Zur Diskussion über Esoterik in der Freimaurerei an der Forschungsloge Bayreuth siehe die Beiträge von Karl Frick, Bedarf die moderne Freimaurerei noch der Esoterik?, in: Quatuor Coronati, Jahrbuch 1981, Nr. 18. S. 119-124; Alois Kehl, Zur Esoterik in der Freimaurerei, in Ebenda, Nr. 18, S. 125-134; Klaus Hammermacher, Bedarf die „moderne“ Freimaurerei noch der Esoterik? Eine Erwiderung, in: Ebenda, Jahrbuch 1982, Nr. 19, S. 199-213; Gerald L. Eberlein, Was ist Esoterik?, in: Ebenda, Jahrbuch 30/1993, S. 127-132. Vgl. jetzt auch Alfred Schmidt, Religionsphilosophische Aspekte der Freimaurerei, in: IF 4/2000, S. 33-50.

Historiographisches

In der kaum mehr übersehbaren Literatur über die Freimaurerei nimmt die Forschung zum russischen Logenwesen einen bescheideneren Platz ein. Nichtsdestoweniger weist sie einen beträchtlichen Umfang auf, repräsentiert vor allem durch Arbeiten in russischer Sprache, von denen die wichtigsten in der zweiten Hälfte des 19. und in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts erschienen sind. Zu ihnen gehören die noch heute maßgeblichen Einzeluntersuchungen und Quellenpublikationen von A. N. Pypin, G. V. Vernadskij, M. N. Longinov, P. P. Pekarskij, Ja. L. Barskov, A. A. Borovoj, M. O. Gersenzon, M. V. Dovnar-Zapol’skij, I. V. Lopuchin und zahlreichen anderen Autoren. In den darauf folgenden Jahrzehnten wurde die einschlägige Forschung wesentlich in der russischen Emigration und sporadisch auch in der UdSSR weitergeführt. Neben Vernadskij haben vor allem B. Telepnev, B. Ivanov, V. F. Ivanov und T. Bakunina im Ausland wichtige Arbeiten erscheinen lassen. Bei den seit den Siebzigerjahren in der Sowjetunion veröffentlichten Studien zur Geschichte der russischen Freimaurerei handelt es sich vornehmlich um Beiträge der Literaturhistoriker und Historiker N. D. Kocetkova, B. I, Krasnobaev, G. A. Lichotkin, Ju. M. Lotman und A. S. Myl’nikov, die zum Teil auch in deutscher Sprache veröffentlicht wurden. Wertvolle Untersuchungen zur russischen Freimaurerei haben ebenfalls englische und amerikanische Gelehrte1 vorgelegt. Aus dem deutschsprachigen Raum sind neben anderen vornehmlich die neueren Abhandlungen und Studien des lange Jahre in Deutschland wirkenden ukrainischen Kulturhistorikers und Slawisten Dmytro Cyzevskj sowie der deutschen und Schweizer Slawisten, Literaturwissenschaftler, Theologen und Historiker Dieter Boden, Peter Brang, Erich Bryner, Hans-Bernd Harder, Heinz Ischreyt, Helmut Keipert, Reinhard Lauer, Georg von Rauch und Hans Rothe zu nennen. Auch in der Russischen Föderation selbst wurden in unseren Tagen die Forschungen zur Geschichte der Freimaurerei wieder aufgenommen. Es ist sehr zu hoffen, dass die neuesten Untersuchungen und Werke russischer Gelehrter recht bald dem ausländischen Forscher vollständig zugänglich werden.2

Anmerkungen

1    Vgl. die nordamerikanische Arbeit von Smith, Freemasony (und die dort verzeichnete englischsprachige Forschung).

2    Die einzelnen Arbeiten können hier nicht aufgeführt werden. Die wichtigsten im vorliegenden Werk benutzten Quellenausgaben und einschlägigen Studien sind in den Anmerkungen dokumentiert. Vgl. insbesondere Hammermayer, Europäische Freimaurerei, in: Beförderer, S. 9-68; Lichotkin, Freimaurertum; Reinalter, Freimaurer und Geheimbünde. Siehe ebenso: Masonstvo; Basilov, Russkaja Evropija; derselbe, Masonstvo; lvanov, Intelligencija i masonstvo; Serkov, Masonstvo; V.S. Bracev, Russkoe masonstvo XVIII-XX vv., St. Petersburg 2000, u.a.

Das 18. Jahrhundert:
Freimaurerlogen als erste freie Vereinigungen in Russland

Von den Anfängen bis zu Beginn der Achtzigerjahre

Die Freimaurerei in Russland hat im Vergleich zu anderen Ländern nur über einen kurzen Zeitraum eine spürbarere Wirksamkeit zu entfalten vermocht. Dieser fiel in die zweite Hälfte des 18. und in das erste Viertel des 19. Jahrhunderts, als es gleichsam zu einer „Überfütterung“1 des bis dahin vom übrigen Europa nur schwach beeinflussten Russischen Reiches mit westlichen Ideen kam. Verbunden mit diesem Vorgang war ein nicht zu übersehendes Durcheinander bei der Ausbreitung des maurerischen Gedankenguts im Zarenreich. Darauf haben bereits die Zeitgenossen im In- und Ausland sowie die älteren Historiker der europäischen Freimaurerei hingewiesen.2 Wie die Freimaurerei stellt sich die gesamte kulturelle und geistige Entwicklung Russlands im genannten Zeitraum insgesamt als ein außerordentlich buntes, kaum überschaubares und oft schwer zu entwirrendes Gewebe von disparaten Elementen dar.3 Wie sich zeigte, stand auch die russische Freimaurerei von Anfang an in engem Konnex mit der europäischen Aufklärung4 und kann nur im Zusammenhang mit ihr verstanden werden. Die Grundlage der russischen Aufklärung beruhte auf der Einheit von Religions- und Geistesgeschichte, waren doch nahezu für jeden russischen Schriftsteller des 18. Jahrhunderts Religion und Frömmigkeit5 Hauptthemen. Dies änderte sich erst im 19. Jahrhundert, wobei die religiöse Thematik noch im nachfolgenden Säkulum keineswegs verdeckt blieb.

Das Freimaurertum breitete sich in Russland rasch aus. Dies mag damit im Zusammenhang gestanden haben, dass in den dortigen Logen und anderen masonischen Vereinigungen die ersten Manifestationen eines Befreiungsdenkens6 ihre Heimstatt fanden und die freimaurerischen Ideale von der jungen Generation des Zarenreiches als sichere Anhalts- und Stützpunkte auf ihrem Weg zu einem besseren Leben empfunden wurden. Bei den Auffassungen der Freimaurer in Russland handelte es sich ungeachtet der zahlreichen Richtungen um eine geschlossene Moralphilosophie, die die Grundlage für deren gesamtes Wirken abgab. Freimaurer waren nicht nur Höflinge und Politiker, sondern auch Generale, Professoren, Schriftsteller und Beamte. Der freimaurerische Einfluss auf das intellektuelle Leben des Landes erwies sich als enorm. Eine besondere Rolle kam dabei den Angehörigen der freien Berufe zu, deren Stand eben erst im Entstehen war. Die Repräsentanten der neuen Schicht rekrutierten sich aus allen Klassen und Schichten der Gesellschaft. Es waren dies Personen mit wissenschaftlicher, technischer und kulturpolitischer Bildung, die der so genannten Intelligencija zugerechnet wurden. Die Freimaurer machten ein Siebtel der neuen Bildungsschicht Russlands aus. Was die russischen Freimaurer-Schriftsteller des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts angeht, so gehören ihre Werke zu den besten literarischen Erzeugnissen des zeitgenössischen russischen Sentimentalismus. Demgemäß ist es schwer, die Freimaurerliteratur von der übrigen russischen Literatur dieses Zeitabschnitts abzugrenzen.7

Wie in anderen Ländern Europas kreuzten sich auch in der bewegten Logengeschichte Russlands8 höchst heterogene esoterische und rationalistische Strömungen. Bei dem vom großen Zaren Peter I.9 (1689-1725) in Gang gesetzten Prozess der Integration Russlands in die europäische Kultur wurden der Freimaurerei im Lande Wege aufgezeigt, wie man diesem Ziel näher kommen könnte. Es waren vor allem zwei maurerische Grundforderungen, die in diesem Zusammenhang aufgestellt wurden und eine organische Einheit bildeten: der stille geistige Widerstand gegen die Auswüchse des bestehenden Herrschaftssystems von Regierung und orthodoxer Kirche und das Streben nach Verwirklichung moralischer Integrität. Dieses Bestreben charakterisierte das Wirken der Logen in Russland schlechthin. Das Grundanliegen der russischen Freimaurerei, in dem christliche und erbaulich-belehrende Elemente einen zentralen Platz einnahmen, trat bereits in den Fünfziger- und Sechzigerjahren recht klar in Erscheinung.

Die Ursprünge der maurerischen Bewegung in Russland verlieren sich im Halblegendären.10 Nicht selten wurde behauptet, bereits Peter I. sei Mitglied einer Londoner Loge gewesen. Richtiger scheint wohl, dass die ersten Freimaurer, die, angezogen von dem gewinnträchtigen Russlandhandel im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts in die neue russische Haupt- und Residenzstadt St. Petersburg kamen, Engländer11 waren und hier 1731 die erste Loge gründeten. Die Genehmigung hierfür soll von der Englischen Großloge erfolgt sein, die dem britischen Kapitän John Phillips das Patent eines Provinzial-Groß-meisters von Russland erteilte. Danach entstanden auch in Moskau und anderen Städten des Zarenreiches freimaurerische Logen, Bünde und Zirkel, über deren Werdegang und geistiges Antlitz jedoch nur wenig bekannt ist.

Fest steht aber, dass die maurerischen Gemeinschaften in Russland ihren Ausgangspunkt im höfisch-aristokratischen Milieu hatten, wobei bereits die 1731 neueingerichtete St. Petersburger Heereskadettenanstalt eine wichtige Rolle spielte. An ihr wurden nicht nur Offiziere für die Armee, sondern auch Beamte für den Staatsdienst ausgebildet. Das Kadettenkorps war in der ersten Jahrhunderthälfte neben der Akademie der Wissenschaften die einzige staatliche Bildungsanstalt von Rang, an der auch Sprachen und Literatur gelehrt wurden. Unter den Zöglingen der ersten Jahrgänge des Kadettenkorps überwogen noch deutlich Angehörige des Hochadels, wobei Fürstensöhne die Mehrheit bildeten. Abkömmlinge nichtadliger Familien stellten auch noch später eine Minderheit unter den Heereskadetten dar.

Im Jahre 1740 war im Rahmen der Betätigung ausländischer Freimaurer in den ersten Logen Russlands auch der zu dieser Zeit bekannte, aus Schwaben gebürtige deutsche Kupferstecher, Edelsteinschneider und Freimaurer Lorenz Natter, der an europäischen Fürstenhöfen wirkte, von Florenz aus in die russische Hauptstadt gekommen. In seinem Gepäck befanden sich Schriften der Florentiner Maurer, die er einem in St. Petersburg bereits bestehenden freimaurerischen Zirkel übergab. Natter folgte 1741 der schottische Lord General Jakob James Keith, der im russischen und danach im preußischen Heer diente, und gleichfalls auf Veranlassung der Großloge von England die Würde eines Provinzialgroßmeisters von Russland übertragen bekam. Keith genoss in Freimaurerkreisen großes Ansehen, jedoch liegen über seine Wirksamkeit im Zarenreich keine näheren Angaben vor. Seit 1744 Vertrauter des Preußenkönigs Friedrich II., avancierte Keith 1749 zum Gouverneur von Berlin. Als dortiger Freimaurer amtete er zeitweilig als Deputierter Großmeister der norddeutschen Logen englischer Lehrart und Zugeordneter Provinzialgroßmeister der Strikten Observanz.

Die russische Maurerei erwies sich von Anfang an als ein komplexes, in sich widersprüchliches System, in dem unterschiedliche ethische und religiöse Strömungen zusammenflossen. Sie bot sich in ihrer Grundstruktur und geistigen Physiognomie als eine universelle gesellschaftliche, kosmopolitische und überkonfessionelle Bewegung dar, deren Hauptanliegen in der moralischen Vervollkommnung der Menschen mittels Aufklärung und Selbsterziehung bestand. Dadurch hofften die russischen Freimaurer, eine Veränderung der gesamtstaatlichen Strukturen zum Positiven hin herbeiführen zu können: zur Errichtung des Gottesreiches auf Erden. Für den Eintritt in eine Loge existierten - außer moralischen Vorbehalten - keinerlei Beschränkungen. Die freimaurerischen Orden nahmen Angehörige aller Völker und Stände auf, wobei alle den gleichen Rang, den des Bruders, erhielten. Darin kamen zwei der wichtigsten freimaurerischen Prinzipien zum Ausdruck: das der Gleichheit und der Brüderlichkeit. Mit dem Eintreten für die Unantastbarkeit der Menschenwürde, eine weltumfassende Brüderlichkeit und Wohltätigkeit hatte die Freimaurerei zweifelsohne eine bedeutende Funktion innerhalb der gesellschaftlichen Entwicklung Russlands übernommen.

Die verschiedenen Logen und anderen freimaurerischen Vereinigungen in Russland wirkten im Verborgenen. Lediglich Anfeindungen, Verbote und Verfolgungen machten führende Freimaurer öffentlich. Durch das Wirken vor allem deutschstämmiger Maurer in Russland fanden verschiedene auswärtige Hochgradsysteme ihren Weg auch ins Zarenreich. Neben Natter war es insbesondere Johann August Starck aus Schwerin12, der in St. Petersburg von 1763 bis 1765 als Lehrer für Orientalistik und Römische Altertumskunde an der St. Petri-Schule wirkte und nochmals von 1768 bis 1770 im Dienste des Generalprokurators des Senats, Fürst Alekseevic Vjazemskij, stand. Starck brachte die 1765 von Natter den Petersburger Maurern übergebene Florentiner Lehrschrift und die Ritualregeln des nach dem Freimaurer Peter Ivanovic Melissino bekannten Systems als Klerikale Akten nach Deutschland.

Melissino, ein führender Freimaurer griechischer Abkunft, Generalleutnant in russischen Diensten, Meister vom Stuhl der Loge Silence, mit hervorragenden Sprachkenntnissen und glänzender Beredsamkeit ausgestattet, verließ freilich ob drohender Verfolgung zeitig seinen Platz und gab die Freimaurerei auf. Mit Vollmachten von Karl Gotthelf Freiherr v. Hund, eines Kursachsen aus dem Oberlausitzer Adel, einer Zentralgestalt der deutschen Freimaurerei, versehen, errichtete Starck, der eine eigene Sonderform der Hundschen Oberservanz entwickelte und bis nach St. Petersburg verbreitete, hier 1768 eine Präfektur und das Kapitel Zum Phönix des deutschen Tempel-Ordens. Ein Maurer mit Namen v. Schwerdtheim wurde zum Curator domus und Commissarius capituli ernannt, und ein Kaufmann namens Lüder richtete als Stuhlmeister eine Loge (Hauskomturei) ein. Dem Petersburger Kapitel, das rasch an Bedeutung gewann, gehörten neben anderen zeitweilig auch der Historiker Generalmajor Ivan Nikitic Boltin, der Arzt und Professor Johann Böber, russischer Staatsrat und Direktor an der Heereskadettenanstalt, General Graf Jakov Aleksandrovic Brjus, Statthalter von Novgorod, Fürst Jurij Vladimirovic Dolgorukov, Generalleutnant und Oberprokurator Fürst Gavriil Petrovic Gagarin, Kammerherr Fürst Alexander Borisovic Kurakin, Geheimrat Fürst Ivan Vasil’evič Nesvickij sowie der Historiker und Senator Fürst Michail Michajlovic Scerbatov an.

Zu den Mitgliedern der zweiten in Tempelburg (Kurland) eingerichteten Präfektur zählten zahlreiche Adlige, neben kurländischen Rittern auch der russische Graf Aleksej Semenovic Musin-Puskin. Als diplomatischer Vertreter Russlands in Hamburg, Polen, Schweden, den Niederlanden und Großbritannien war Musin-Puskin bereits 1766 in Hamburg als Freimaurer in der Strikten Observanz unter dem Ordensnamen Alexius Eques ab Elephante bekannt geworden. Nach seiner Rückkehr aus dem Ausland nahm er als Mitglied des Kapitels in Tempelburg eine leitende Stellung ein. Zu Musin-Puskins Plänen gehörte eine Freimaurerkolonie, die er im Verein mit anderen Brüdern in Saratov anlegen wollte, was jedoch nicht zu Stande kam. Starck schied bereits 1768 aus dem Petersburger Kapitel aus und verließ 1770 Russland. Von 1777 bis 1781 hielt er sich nochmals in Mitau auf, um sich dann endgültig in Deutschland niederzulassen.

In Mitau, der Haupt- und Residenzstadt des deutschen Herzogtums Kurland, das unter polnischer Oberhoheit stand und 1795 dem Russischen Reich inkorporiert wurde, war bereits 1754 die erste Freimaurerloge entstanden. Wie die neuere Forschung gezeigt hat, nahm das geistige und kulturelle Leben in diesem kleinen ostmitteleuropäischen Fürstentum13 einen bedeutsamen Platz ein. Erstaunlich waren die Leistungen, die hier auf dem Gebiet von Bildung, Gelehrsamkeit und Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse erzielt wurden. Ein bedeutendes Verdienst kam dabei der Mitauer Academia Petrina zu, die 1775 eröffnet wurde. Eine wichtige Rolle im Geistesleben Mitaus spielte auch die Freimaurerei, die Verbindungen zur deutschen, schwedischen und russischen Maurerei unterhielt, wie insbesondere aus den Studien von Heinz Ischreyt hervorgeht, wobei freilich noch vieles im Dunkeln bleibt. Das kurländische Mitau war eine bedeutungsvolle Mittlerstelle zwischen Russland und dem Westen, machten doch hier auch Persönlichkeiten des russischen Geistes- und Freimaurerlebens wie Johann Georg Schwarz und Nikolaj Michajlovic Karamzin Station. Was Kurland betraf, so hatten sich zahlreiche Adelige dieses Ländchens auf ihren Westreisen bereits in die Logen zu Jena, Halle, Braunschweig, Warschau und anderer Städte aufnehmen lassen und dort höhere Grade erlangt.

Zu den Logen des westlichen Auslands gehörte auch die zu Königsberg, die bereits 1746 eingerichtet worden war, jedoch keine kontinuierliche Entwicklung aufwies. Im Unterschied dazu zählte die Mitauer Loge bereits 1761 nicht weniger als 86 Mitglieder aus dem Adel, der Geistlichkeit und den Literaten, das heißt den Angehörigen der bürgerlichen Bildungsschicht in Kurland. Ebenso war der erste Meister vom Stuhl der Königsberger Loge ein Kurländer, was von vornherein enge Beziehungen zwischen der kurländischen und preußischen Freimaurerei bezeugte. Hingegen ist von einem ähnlichen Verhältnis der kurländischen Freimaurer zu den seit 1750 bestehenden Rigaer Logen noch nichts bekannt geworden.

Als Ausgangspunkt der Mitauer Logengründung hatte die Freimaurerei von Halle14 gedient, die vor allem von Studenten der dortigen Juristischen Fakultät frequentiert wurde. Von ihnen war 1743 die Loge Zu den drei goldenen Schlüsseln eröffnet worden. Als Mitglied gehörte der halleschen Loge auch der russische Diplomat Graf Zachar Grigorevic Cernysëv an, der spätere Generalfeldmarschall und Gouverneur von Weißrussland und Moskau. Zu den Logenbrüdern in Halle zählten von Anfang an mehrere adlige Kurländer, die, als Curoni ausgewiesen, auch namentlich bekannt sind. Einige von ihnen traten nach ihrem Weggang nach Jena in die dortige Loge Zu den drei goldenen Rosen ein. Eine neue Entwicklung in der kurländischen Freimaurerei bahnte sich im Jahre 1764 an, als das Hochgradsystem und der Templerorden in Mitau Fuß fassten und die Auseinandersetzungen um die Systeme von Klerikat und Templerorden einsetzten.

Was die Beziehungen zwischen der russischen Maurerei und der Berliner Landesloge betrifft, so wurden diese bereits frühzeitig aktiviert. Kaum hatten sich englische Freimaurer in Russland niedergelassen, da ordneten auch schon die Berliner Oberen 1770 den 1729 geborenen braunschweigischen Premierleutnant und Freimaurer Freiherr Johann Gottlieb Leonhard v. Reichel als ihren Emissär nach St. Petersburg ab, mit dem Auftrag, den dortigen Einfluss der englischen Maurerei zurückzudrängen. Über Reichels frühen Werdegang als braunschweigischer Prinzenhofmeister, Offizier und Freimaurer in Deutschland und danach in Russland als Inspektor des Petersburger Heereskadettenkorps, Generalauditor der Garden und Konsulent von Katharina II. Großen Moskauer Gesetzbuchkommission ist bislang noch immer wenig bekannt.15 Aus einigen seiner Briefe, die er unmittelbar vor seinem Tode im Jahre 1791 aus der russischen Hauptstadt schrieb16, wissen wir jedoch, dass er in Russland als ein hoch angesehener und autoritativer Maurer galt und zu den Zentralgestalten der russischen Maçonnerie im 18. Jahrhundert zählte. Die von ihm über sein Leben und seine masonische Tätigkeit angelegten Quellensammlungen, von denen er in seinen Schreiben berichtet, hatte er den Archiven der von ihm gegründeten oder geleiteten Logen einverleibt, um sie den Brüdern zugänglich zu machen und der Nachwelt zu erhalten. Sie sind wohl verloren gegangen oder der Vernichtung anheim gefallen, jedenfalls nicht mehr in die Hände der Forscher gelangt.

Als aktiver Maurer hatte Reichel sich dem von Johann Wilhelm Kellner Ellenberger, dem nachmaligen preußischen Generalarzt, genannt v. Zinnendorf, modifizierten Schwedischen System angeschlossen. In der russischen Hauptstadt Inspektor am dortigen Heereskadettenkorps, begründete der verschiedentlich als General-Auditor bezeichnete, in der russischen masonischen Bewegung alsbald führende „Baron Reichel“, wie ihn die Russen nannten, ein eigenes nach ihm benanntes System. Einer nach seinem Ritual wirkenden Loge, die 1771 von Gardekapitän Ivan Sadaev eingerichtet wurde, gehörte auch der junge Nikolaj Ivanovic Novikov an. Das von Starck in St. Petersburg ins Leben gerufene Kapitel der Strikten Observanz, das bereits in Verfall war, wurde nun durch Reichel gänzlich zu Grabe getragen und verschwand von der Bildfläche. 1772 kam es im Zuge von Reichels Betätigung in St. Petersburg zur Eröffnung der Loge Harpokrates. 1773 konstituierte sich auch eine Militärloge, und wenig später folgten weitere Logen, so in Reval die Loge Isis, in Riga die Loge Apollo. Auch die englische Lehrart der Johannis-Maurerei war nach längerer Pause wieder in der russischen Reichsmetropole durch die 1771 neu eingerichtete Loge Zur vollkommenen Einheit vertreten. Der Meister vom Stuhl und die meisten Mitglieder dieser Loge waren englische Kaufleute. Zum Provinzial-Großmeister der russischen Provinzial-Großloge hatte 1772 der Großmeister der Englischen Großloge den Geheimen Rat, Kabinettsminister und Vertrauten Kaiserin Katharinas II. Ivan Perfil’evič Elagin ernannt.17 Elagin ließ nicht nur in St. Petersburg, sondern ebenso in Moskau und Jassy weitere Logen eröffnen. Die Zahl der Russen, die Mitglieder von Logen in beiden Systemen waren, hatte sich in den Siebzigerjahren bereits beträchtlich erhöht.

Im September 1776 gelang es Nikita Panin, Reichel und Elagin zu veranlassen, die beiden masonischen Hauptsysteme zusammenzuführen und zwei Monate später im Auftrag der Vereinigten Russischen Logen eine Abordnung nach Schweden zu entsenden, um diesem Akt auch internationale Gesetzeskraft zu verleihen. Das Schwedische System in der russischen Freimaurerei befand sich zu diesem Zeitpunkt in den Händen von Freunden des Thronfolgers Paul, so der Fürsten Gavriil Petrovic Gagarin, Alexander Borisovic Kurakin und Nikolaj Vasil’evič Repnin sowie Osip Alekseevic Pozdeevs, eines früheren Mitarbeiters Nikita Panins. Dieser selbst, der als Berater der Kaiserin zugleich als deren erster Minister amtete, war in das Unternehmen nicht einbezogen. Die schwedische Maçonnerie wurde im Zusammenhang mit den außenpolitischen Gegensätzen, die zwischen den beiden Staaten bestanden, von der russischen Herrscherin als ernsthafte Bedrohung der von ihr verkörperten Staatsordnung aufgefasst. Dass dem so war, bezeugten ihre gegen die Freimaurer gerichteten Dramen, deren erste Serie eben erschien und deren Einzelstücke am Petersburger Hoftheater später aufgeführt wurden.

Wie Katharina II. empfand auch Großfürst Paul für Gustav III. keinerlei Sympathie, jedoch hatten dessen masonische Aktivitäten den Eindruck auf ihn nicht verfehlt. Überdies gab der schwedische König in seiner Person das Beispiel, dass ein Freimaurer sehr wohl König sein konnte. In dieser Hinsicht war ihm Friedrich II. von Preußen vorangegangen. Ob der russische Thronfolger dem schwedischen Monarchen nacheifern und sich wirklich in die masonische Brüderschaft einreihen wollte, ist schwer zu sagen. Fürst Kurakin und Graf Nikita Panin jedenfalls haben es ihm immer wieder nahe gelegt.18 In einer Kanzleinotiz aus dem Polizeiministerium ist direkt gesagt, dass der Thronfolger heimlich durch den Freimaurer und Senator Elagin in dessen Haus und im Beisein von Panin in die masonische Gemeinschaft aufgenommen wurde.19 Bereits die ältere Forschung hat daraus geschlossen, dass Paul, wenn überhaupt, dann nicht im Ausland, wie häufig angeführt wird, sondern in Russland, also inmitten der dortigen Brüder, Freimaurer geworden ist.

Folgt man dieser Auffassung, so müsste davon ausgegangen werden, dass dieser Akt bald nach der Abreise des schwedischen Königs aus St. Petersburg, im Sommer 1777, jedenfalls nicht später als 1779 vollzogen wurde. Auf zwei Porträts Kaiser Pauls sind freimaurerische Zeichen und Gestalten zu erkennen, eine davon soll die Göttin der Gerechtigkeit, Asträa, darstellen. Diese Annahme scheint glaubwürdig, haben die Freimaurer doch gern die Sentenz wiederholt, nach der Göttin Asträa alle Länder gemieden habe, in denen menschliche Ungerechtigkeiten vorherrschten. Zu Ehren dieser Göttin hatte man bereits 1775 in St. Petersburg die Loge Asträa gegründet, die 1779, zusammen mit anderen, in die Große Provinzialloge Russlands aufgenommen wurde. Im Übrigen gehen die Meinungen der Forscher über die auf den beiden Paul-Porträts angebrachten freimaurerischen Zeichen und Gestalten nach wie vor auseinander.20

Der Vereinigten Provinzialloge der universalen Maurerei in Russland wurde die schwedische Lehrart in der Zinnendorfschen Modifikation zugrundegelegt. Als Großmeister amtierte Elagin, als sein Stellvertreter Graf Peter Ivanovic Panin. Die Funktion des Ersten Aufsehers übernahm Generalmajor Peter Ivanovic Melissino, die des Zweiten Aufsehers Fürst Gavriil Petrovic Gagarin. Zu den Großbeamten gehörten die Generale Bernhard Lezzano und Graf Peter Aleksandovic Buturlin sowie Johann Adolph Freiher v. Ungern-Sternberg. Gegen die Regel der beiden vereinten Systeme wandte sich der Meister vom Stuhl der Loge Apollo, Georg Johann Freiherr v. Rosenberg. In Dresden aufgenommen war Rosenberg 1763 in der Pariser Loge La Candeur Hochgradmaurer geworden und hatte danach in der Metzer Loge Saint Jean den Grad eines Chevalier d’Orient, d’Occident et de l’Aigle im Perfektionsritus erworben. 1770 gründete Rosenberg in Hamburg zusammen mit den Brüdern Franz Heinrich August v. Sudthausen und Johann Daniel Leonhardi die Loge Zu den drei Rosen, in die im Oktober 1771 durch ihn auch Gotthold Ephraim Lessing als Maurer aufgenommen wurde.

Rosenberg war 1775 in der Absicht nach St. Petersburg gekommen, die dortige Loge Apollo zu reaktivieren und deren Stuhlmeister zu werden, wobei er sich zunächst Reichel angeschlossen hatte. Nach der Einrichtung der Vereinigten Logen durch diesen und Elagin nahm Rosenberg Kontakt zu Fürst Alexander Borisovic Kurakin in Stockholm auf, mit dem Vorsatz, diesen für die Einführung des Schwedischen Systems in Russland zu gewinnen, was auch gelang. Die deutsche Prinzessin von Anhalt-Zerbst, als Kaiserin Katharina II. 1762 auf den russischen Kaiserstuhl gelangt, stand der masonischen Bewegung nicht nur in Russland, sondern auch im übrigen Europa von Anfang an mit zwiespältigen Gefühlen gegenüber, was bei den einheimischen Freimaurern nicht unbemerkt blieb. In Deutschland im Sinne des strengen Lutheranertums erzogen und frühzeitig von der französischen Aufklärungsphilosophie beeinflusst, ergaben sich für sie in ihrer Geisteshaltung von vornherein zu ihrem in der Tradition der russischen Orthodoxie aufgewachsenen Sohn Paul ernsthafte Gegensätze. So war es nur verständlich, dass die ebenfalls in der Orthodoxie wurzelnden russischen Freimaurer sich frühzeitig auf den jungen Thronfolger orientierten, bei dem sie sich eine maßgebliche Unterstützung bei der Erreichung ihrer Ziele erhofften.

Über Katharinas Sohn und nachmaligen Kaiser Paul ist viel geschrieben worden, ohne zu einem einhelligen Urteil zu gelangen. Wenig oder nur am Rande ist dabei der sich als Maurerfreund gebende Großfürst beachtet worden, haben doch bereits seine Mutter und die russischen Kaiser nach ihm, wenn man von Alexander I. absieht, dafür gesorgt, dass wichtiges Quellenmaterial vernichtet wurde und damit der Nachwelt vorenthalten blieb. Dies hat dazu geführt, dass die russische Geschichte der Regierungszeit Pauls, wie auch die nachfolgenden historischen Perioden, bis zum heutigen Tag nahezu ohne Berücksichtigung der Rolle dargestellt wurde, die die Freimaurerei in der Kultur und Gesellschaft des Russischen Reiches spielte. Ein Grund für diese Sachlage ist sicherlich darin zu suchen, dass der breiten Anhängerschaft, über die die zarische Autokratie bis hinein in das 20. Jahrhundert in den gebildeten konservativen Eliten des russischen Volkes verfügte, eine von einem Geheimnis geprägte Führungsgestalt auf dem Kaiserthron undenkbar erschien.

Während der langen Regierungszeit Katharinas II. (1762-1796) kam es im Russischen Reich zu einer beträchtlichen Ausbreitung der masonischen Bewegung, die auch am kaiserlichen Hof und der nahen Umgebung der Herrscherin über starke Stützpunkte verfügte. An der Spitze der Maurerpartei am Hofe stand der Erzieher und Lehrer Pauls, Nikita Panin, der den Großfürsten in den „Tempel der Freundschaft“ einführte. Gleiches oder Ähnliches wurde Nikitas Bruder Peter Panin nachgesagt. Nikita Panins rechte Hand war der Freimaurer Timofej Ivanovic Osterwald. Sichtbaren Einfluss auf den Werdegang des jungen Großfürsten Paul übte auch Fürst Nikolaj Vasil’evič Repnin aus. Es waren insbesondere Fürst Repnin und Graf Nikita Panin, die das unbegrenzte Vertrauen, das ihnen der Großfürst entgegenbrachte, voll nutzten. Neben den Panin-Brüdern und Fürst Repnin verstand es Fürst Alexander Borisovic Kurakin, ein weiterer hochgraduierter Maurer im System der masonischen Hierarchie, die Freundschaft des Großfürsten Paul zu erlangen. Kurakin war bereits mit einundzwanzig Jahren dem freimaurerischen Templerorden beigetreten. Es besteht kein Zweifel, dass er sich zeitlebens bemühte, den Thronfolger Paul für den Eintritt in die masonische Gemeinschaft zu gewinnen. Dabei fand er in dem Schriftsteller und Übersetzer Sergej Ivanovic Plesceev, einem späteren Generaladmiral, einen ihm ergebenen Helfer, der als Freimaurer großes Ansehen genoss.

Plesceev war 1764 in den Dienst der russischen Flotte getreten und hatte unter englischen Admiralen und Aleksej Grigorevic Orlov an Fahrten und Schlachten auf verschiedenen Meeren, darunter auch bei Cesme im Juli 1770, teilgenommen. Plesceev nutzte in seiner masonischen Arbeit die Bekanntschaft mit Fürst Nikolaj Vasil’evič Repnin, der ihm eine Tätigkeit im Wirkungskreis des Großfürsten vermittelte. So fand er 1776 Aufnahme als Begleitmann Kurakins in die vom Thronfolger geleitete diplomatische Mission, die ins westliche Europa führte. Eine unerlässliche Station war dabei die preussische Hauptstadt Berlin. Bei den ausländischen Diplomaten fand die Frage eines eventuellen Eintritts des russischen Thronfolgers Paul, dessen Verbindungen zu den Freimaurern bekannt waren, in die masonische Gemeinschaft besonderes Interesse.

So wurde in den westlichen Ländern darauf hingewiesen, dass ein solcher Schritt des Großfürsten zwangsläufig eine beschleunigte Annäherung zwischen ihm und dem designierten Nachfolger Friedrichs II., dem Freimaurer Prinz Friedrich Wilhelm v. Preußen, zur Folge hätte. Großfürst Paul, der ein Freund Preußens war, brachte Friedrich dem Großen bei der Berliner Visite seine Verehrung und Huldigung dar und lernte auch die übrigen Angehörigen der königlichen Familie kennen. Bei dieser Gelegenheit wurde der russische Thronfolger auch dem in der preußischen Metropole weilenden Hochgradfreimaurer König Gustav III. von Schweden vorgestellt. Die hochfürstliche Ansammlung in Berlin erregte verständlicherweise die Aufmerksamkeit breiter Kreise von Berlinern und fand auch in der Presse ihren Niederschlag.21

Die Oberen der russischen Freimaurerschaft von St. Petersburg waren von Anfang an durch ihren aristokratischen Bruder Kurakin in Pauls Auslandsvisite involviert. Sie drängten darauf, vom Oberhaupt der schwedischen Loge, König Gustav III., ihre Einweihung in weitere Hochgrade zu erreichen. In seiner Eigenschaft als Sekretär der großfürstlichen Gesandtschaft wandte sich Kurakin an den deutschen Freimaurer Wilhelm v. Rosenberg, den Bruder Georg v. Rosenbergs, mit dem Ansuchen, in Hamburg eine Loge unter dem Namen Zu den drei goldenen Rosen zu gründen. Nach deren Eröffnung wurde Kurakin vom Bruder König Gustavs III., Herzog Karl v. Södermanhand, in die Geheimnisse der schwedischen Freimaurerei eingeweiht. Das war die Bedingung, damit Fürst Gavriil Petrovic Gagarin in seiner Eigenschaft als Großmeister der Russischen Provinzialloge die Erlaubnis erhielt, seine Loge dem Schwedischen Hauptkapitel zu unterstellen. Daraufhin teilte Graf Löwenhaupt als Mitglied des schwedischen Hauptkapitels Fürst Kurakin brieflich mit, dass der König von Schweden den Arbeiten der russischen Freimaurer seine Unterstützung angedeihen lassen würde.22 Und wirklich, im darauffolgenden Jahr 1777 kam Gustav III. nach St. Petersburg und führte dort auch intensive Gespräche mit russischen Maureroberen. Diese nahmen den hohen Besuch zum Anlass, um in der Loge Apollo eine glänzende Festversammlung zu veranstalten. Im Zusammenhang damit eröffnete Fürst Kurakin in der russischen Hauptstadt die Loge Zum heiligen Alexander, die nach dem schwedischen System arbeitete.

Nach St. Petersburg zurückgekehrt, weihte Kurakin die Freimaurer Gavriil Petrovic Gagarin, Melissino, Ungern-Sternberg und einen Kaufmann namens Jäger in die Höchstgrade des schwedischen Rituals ein. Mit Fürst Gagarin traten auch weitere Petersburger Logen zum schwedischen System über, so die Logen Phönix und Zur Wohltätigkeit sowie die Kronstädter Loge Neptun. In Reval schloss sich die Loge Zu den drei Streithämmern ebenfalls der schwedischen Lehrart an. Nach diesen Vorarbeiten wurde durch ein Patent Gustavs III. und des Herzogs Karl v. Söder manland die Provinzialloge des Russischen Reiches auf der Grundlage des schwedischen Systems ins Leben gerufen, bezeichnet auch als Große Nationalloge von Russland. Als Großmeister führte Gagarin den Hammer, als Deputierter Großmeister wirkte Wilhelm v. Rosenberg, das Amt des Ordensoberen, des Vicarius Salomonis der IX. Provinz (Russland), versah seit März 1780 Karl v. Södermanland selbst. Dem Chapitre Illuminé von Stockholm gehörten zu dieser Zeit in Russland sechs Logen an. Im September 1779 war der Herzog v. Södermanland bereits zum Heermeister der VII. Provinz (Deutschland) im System der Strikten Observanz geworden.

Zum National-Großsekretär der neuen Provinzialloge hatte man Johann Böber bestellt. Ihm fiel die Aufgabe zu, durch Rundschreiben die noch abseits stehenden Logen aufzufordern, sich der Russischen Nationalloge anzuschließen, falls sie nicht Gefahr laufen wollten, für illegal erklärt zu werden. Unter dem Druck der Nationalloge brach nun das übrige Logensystem, das auf der Grundlage der Zinnendorfschen Lehrart gearbeitet hatte, rasch zusammen.

Heterogene Maurersysteme existieren freilich nicht nur in den beiden Hauptmetropolen Russlands, sondern machten auch in den Provinzstädten von sich reden. Ihr Einfluss war zwar anhaltend, jedoch von nur kurzer Dauer. Die Freimaurerei im Russischen Reich unterhielt sowohl Verbindungen zur internationalen Maurerbewegung als auch zu nationalen Logen in den einzelnen europäischen Ländern. Die meisten in Russland wirkenden freimaurerischen Logen, Clubs und Zirkel sahen ihre Aufgabe in der Verbreitung des rationalistischen Deismus, während eine geringere Anzahl von ihnen sich in stärkerem Maße vom Mystizismus beeinflusst zeigte, der mit christlichen, insbesondere griechisch-orthodoxen Elementen durchsetzt war. Auf der Suche nach den geistigen Wurzeln des Christentums stieß die vom westlichen Gedankengut erfüllte Freimaurerei im Zarenreich auf die Traditionen altrussischer Frömmigkeit. In Russland wirkende Freimaurer und von ihnen angeregte Literaten priesen in ihren Schriften und Gedichten ebenso wie die freimaurerischen Schriftsteller in anderen Ländern Europas vorrangig Tugenden wie Ehrlichkeit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit, Armenhilfe, Bescheidenheit und Vaterlandsliebe und wandten sich mit Verachtung gegen jedwede Form menschlicher Eitelkeit.

Bereits in den Sechzigerjahren ging von dem russischen Logenwesen eine erstaunliche Anziehungskraft auf die durch Bildung privilegierte Gesellschaft23 aus, zu der nicht nur Aristokraten, sondern auch die Angehörigen der nichtadligen „Intelligencija“ gehörten. Offensichtlich bot die überaus verschiedenartige Freimaurerei ihren Brüdern die Möglichkeit, die inneren Widersprüche der in Russland gängigen Aufklärung in einer fiktiven elitären Gesellschaft aufzuheben. Die Logen waren jener Ort, wo die in Staat und Öffentlichkeit üblichen Normen keine Gültigkeit besaßen. Insofern wirkte die Freimaurerei als Alternative zur wirklichen Welt, sie erlaubte zu simulieren, was in der Welt versagt blieb: Emanzipation von äußeren Zwängen, von überkommenen Hierarchien, Freisetzung der Aufklärungsideale, ihrer Tugend- und Moralbegriffe zu praktischer Tätigkeit, Steigerung des aufgeklärten Denkens über die Grenzen der Vernunft hinaus. Dies alles wurde von Menschen erstrebt, die als Staatsdiener darzustellen hatten, was sie als Freimaurer verabscheuten.

Wie im übrigen Europa kam es auch in Russland unter den Maurerorganisationen zu heftigen Rivalitätskämpfen. Als an die Freimaurerei grenzende Systeme galten die Illuminaten24 und Rosenkreuzer25, die jedoch organisatorisch nicht immer als selbstständige Einheiten hervortraten. Besondere Bedeutung unter den freimaurerische Gedanken und Prinzipien verfolgenden Systemen errangen in Russland die Rosenkreuzer. Diese unterschieden sich von der traditionellen Freimaurerei nicht nur durch den Ritus, sondern auch durch bestimmte Wege und Verfahren zur Erlangung des „goldenen Zeitalters der Asträa“. In den vor sich gehenden polemischen Auseinandersetzungen wurden die Moskauer Rosenkreuzer von den Petersburger Freimaurern häufig wegen ihrer „Geheimnisse“ verspottet, mit denen sie ihre rituellen Handlungen umgaben. Wichtigste Heimstatt des Rosenkreuzertums und Ausgangspunkt für die russischen Rosenkreuzer wurde Preußen. Hier war Friedrich II. (1740-1786) bereits 1738 als Kronprinz durch den Freimaurer Graf Wolfgang von Schaumburg-Lippe, der sich um die Ausbreitung der Maurerei auf dem Kontinent bemühte, in die Loge d’Hamborg aufgenommen worden. Seiner Danksagung vom 26. Juli gleichen Jahres an diesen, den er „seinen Freund“ und „künftigen Mitbruder“ nannte, hatte Friedrich bei dieser Gelegenheit den Satz angefügt: „Ich hoffe, daß Sie meine Aufnahme niemals bereuen werden.“26

Als Thronfolger war Friedrich zwei Jahre hindurch ein eifriger Freimaurer. Er nahm seine engsten Freunde und Verwandten in der Hofloge auf, vermied aber jeden Kontakt zur Stadtloge. Nach der Thronbesteigung stellte er alle Aktivitäten ein und unterhielt über dreißig Jahre keinerlei Verbindung zu den Logen seines Landes. Er reagierte auch nicht, als diese ihrer internen Streitigkeiten wegen an ihn als Staatsoberhaupt mit der Bitte um den notwendigen Ordnungsspruch herantraten. Gleichwohl behielt der König das ihm übertragene Amt eines natürlichen Großmeisters bei. Sein Freimaurertum, sein wachsendes Ansehen in Adel und Bürgertum sowie der Aufstieg seines Reiches zur europäischen Großmacht kamen der Freimaurerei im Lande allerorts zugute.27