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Impressum

avBUCH im Cadmos Verlag
Copyright © 2015 by Cadmos Verlag, Schwarzenbek
Layout: Julia Weidenweber
Gestaltung und Satz: www.ravenstein2.de
Redaktion: Christine Weidenweber, www.verbene.eu

Coverfoto: Nicola van Ravenstein
Alle nicht im Innenteil mit Fotonachweisen versehenen Bilder
wurde mit freundlicher Genehmigung von Graines Voltz zur
Verfügung gestellt.

Konvertierung: S4Carlisle Publishing Services

Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Für die Richtigkeit der Angaben wird trotz sorgfältiger Recherche keine Haftung übernommen. Der Verlag und die Autorin übernehmen keinerlei Haftung für Beschwerden, die sich durch Anwendung der Rezepte ergeben, und übernehmen auch keinerlei Verantwortung für medizinische Forderungen.

Alle Rechte vorbehalten.

eISBN: 978-3-8404-6390-7

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Inhalt

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Köstlichkeiten aus eigenem Anbau

So geht’s

Mediterrane Aubergine

Geschmackvolle Sorten

Augenschmaus und Gaumenfreude

Damit können Sie planen

Welche Sorten wählen?

So gelingt der Anbau

Küchenvielfalt

Scharfe Schoten

Geschmackvolle Sorten

Wo die scharfe Würze herkommt

Damit können Sie planen

Welche Sorten wählen?

So gelingt der Anbau

Küchenvielfalt

Tomatenliebe

Geschmackvolle Sorten

Siegeszug der Tomate

Damit können Sie planen

Welche Sorten wählen?

So gelingt der Anbau

Küchenvielfalt

Zucchini-Allerlei

Geschmackvolle Sorten

Danke Kolumbus!

Damit können Sie planen

Welche Sorten wählen?

So gelingt der Anbau

Küchenvielfalt

Noch mehr mediterrane Köstlichkeiten

Geschmackserlebnis: Kräuter

Die Top Six der mediterranen Küche

Welche Kräuter lohnen den Anbau?

Küchenkräuter ernten und nutzen

Gemüse und ihre Kräuterpartner in der Feinschmeckerküche

Rezeptübersicht

Adressliste der Köche

Bezugsquellen

KÖSTLICHKEITEN
AUS EIGENEM ANBAU

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Anspruchsvoll genießen!

Wie ganz anders ist es doch, Nahrungsmittel anspruchsvoll zu genießen, als einfach nur Masse in sich hineinzustopfen. Warum Tomaten essen, deren Geschmack es nicht lohnt? Warum Gerichte aus der Packung zusammenrühren, wenn Sie die entscheidenden Zutaten ein paar Schritte in den Garten hinein oder auf den Balkon finden – leckere Gemüse und Kräuter, selbst gezogen?

Gemüse und Kräuter anzubauen bedeutet zunächst einmal etwas Arbeit, das ist keine Frage. Doch bei der großen Pflanzenauswahl, die es mittlerweile gibt, ist für jede Gartensituation, für jeden Balkon und jeden Geschmack etwas dabei. Außerdem ist mittlerweile das „Drumherum“ – vom Pflanztopf, der Erde bis zum Dünger – so vielseitig einsetzbar geworden, dass niemand sich die Freude an selbst gezogenen Gemüsen und Kräutern entgehen lassen sollte – so bequem sogar, dass die heranwachsenden Gaumengenüsse selbst in Zeiten häufiger Abwesenheit wohl versorgt sind, ohne dass der freundliche Nachbar nach ihnen schauen muss.

Laden Sie diesen, die Familie und Freunde doch viel lieber zum Sommerfest ein – vom gemütlichen Grillen bis zur anspruchsvollen feinen Küche können Sie dann voller Stolz die Gartengenüsse aus eigener Ernte präsentieren. Und genau darauf will Ihnen dieses Buch Appetit machen. Es zeigt die entscheidenden Schritte auf, wie Sie ohne allzu große Anstrengungen vom Garteninteressierten zum Gartenbegeisterten werden, vom Gemüseverzehrer zum Feinschmecker.

Bewusster leben, feiner schmecken

Wer ist ein Feinschmecker? Gibt es auch „Grobschmecker“? Ist es nicht ein bisschen überzogen und „spleenig“, ein Feinschmecker zu sein? Nein. Feinschmecker zu sein ist das Bekenntnis zu einem Lebensstil, der durch Wertschätzung geprägt ist. Nehmen wir Tomaten oder Kräuter: Erst wenn Sie die unterschiedlichen Aromen der einzelnen Sorten und ihre ganz eigenen Geschmacksintensitäten wahrnehmen können, können Sie sich bewusst für das Bessere entscheiden. Das Bessere wertzuschätzen heißt, dem Lebensmittel Gemüse, dem Genussmittel Gartenkraut einen neuen Respekt zu erweisen. Haben viele „Grobschmecker“, denen es reicht, billig satt zu werden, den Respekt vor dem wertigen Lebensmittel und seiner wertigen Herstellung und Zubereitung nicht schon weithin verloren? In Deutschland werden lediglich noch etwa 12 Prozent des Nettoeinkommens für „Lebens-Mittel“ ausgegeben. In Ländern wie Frankreich, in denen Lebensqualität „großgeschrieben“ wird, stehen in puncto Lebensmittel und Ernährung Qualität und Genuss im Vordergrund. Hierzulande gönnt man eher dem Auto ein teures Öl als sich selbst hochwertige Lebensmittel.

Die Entdeckung feiner Gemüse und Kräuter

Stadtgärtnerinnen und Selbstversorgern, Veganerinnen und Vegetariern und vielen anderen Menschen ist es mehr und mehr ein Bedürfnis und eine Freude, Nahrungsmittel, die sie genussvoll verzehren möchten, auch im eigenen Garten, auf dem eigenen Balkon selber anzubauen – qualitätsbewusst und genussorientiert.

Dieses Buch will Ihnen dabei helfen, die Ursprünglichkeit des Gärtnerns neu zu entdecken. Machen Sie´s dabei doch wie unsere westlichen Nachbarn in Frankreich: Genießen Sie Geschmacksqualität auf höherem Niveau. Dazu zeigt das Buch nicht nur eine vergnügliche Fülle von Pflanzen auf, die einfach besser als andere schmecken. Es gibt auch zahlreiche praktische Anregungen französischer Spitzenköche, die mit den vorgestellten Gemüsesorten und von leckeren Kräutern begleitet eine Vielzahl ganz neuer Rezepte für Sie entwickelt haben. Lassen Sie sich inspirieren!

Erde an den Fingern – Leckereien auf dem Teller

So ist dieses Gartenbuch für Feinschmecker zugleich eine Starthilfe für mehr Lebensgenuss auch im Garten geworden. Es ist nämlich eine wahre Freude, all die Gartengenüsse im eigenen Garten heranwachsen und reifen zu sehen. Und als fantastisches Finale steht der Genuss mit Freunden und Familie auf dem Plan – ein feinzüngiges Festival der Erntefreuden, bei dem Sie zu Recht und mit Stolz sagen dürfen: „Probiert mal. Alles aus eigenem Anbau – lecker!“

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Foto: tommaso79/shutterstock.com

SO GEHT’S

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Foto: Cora Müller/shutterstock.com

Gartengenüsse selber heranziehen

Wenn Sie wenig Zeit zur Verfügung haben, auf eigene Gartengenüsse aber nicht verzichten mögen, dann ist es am sinnvollsten, pflanzfertige Kräuter und Gemüsepflanzen zu erwerben. Alle winterfesten Gartenkräuter gibt es praktisch ganzjährig beim Gärtner, alle anderen saisonweise. Auch Gemüse muss nicht zwangsläufig selbst ausgesät werden. Nach dem Ende der Frostperiode im Frühjahr, also nach den Eisheiligen Mitte Mai, gibt es in Gärtnereien und Gartencentern vorgezogene Jungpflanzen von Auberginen und Tomaten, Gurken, Paprika, Chilis und all den anderen Gemüsegenüssen.

Aussäen in der Anzuchtstation

Auberginen und Tomaten, Paprika, Chilis und Zucchini werden etwa sechs bis acht Wochen vor dem Auspflanzen gesät. Kommt das Gemüse ins Freie, in den Garten oder auf den Balkon, muss Ende März/Anfang April ausgesät werden. Bauen Sie diese Gemüse im eigenen Kleingewächshaus an, können Sie schon Mitte März auspflanzen, das heißt Ende Januar/Anfang Februar mit der Aussaat beginnen. Wie jedes Gemüse am besten wächst und welche Vorlieben zu beachten sind, das finden Sie in diesem Buch bei den jeweiligen Arten aufgeführt. Generell gilt: Wärme, Licht und Feuchtigkeit bestimmen Keimung, Gesundheit und Anzuchterfolg der selbst gezogenen Gemüsepflanzen. Um all das steuern zu können, sind Anzuchtstationen für Jungpflanzen empfehlenswert, die es in verschiedenen Größen und technischen Ausführungen, beheizbar oder unbeheizt, gibt. Je nach Ausführungen und Topfgrößen können bis zu 50 Jungpflanzen und mehr darin angezogen werden.

Kleine Anzuchttöpfe aus dem Fachhandel werden zuerst mit nicht zu nährstoffreicher Erde oder mit spezieller Anzuchterde befüllt. Auch Torf- oder Kokosquelltöpfe sind sehr praktisch. In jeden Topf wird ein Samenkorn gesteckt. Erde andrücken. Gießen. Fertig. Bei ausreichend hoher Luftfeuchtigkeit und regelmäßigem Gießen keimen die Samen bald. Wenn sie sich kräftig entwickelt haben, wird jede Jungpflanze in einen Blumentopf von etwa 12 bis 15 Zentimetern Durchmesser gesetzt, und zwar in Qualitätsblumenerde. In diesem Topf können die Pflanzen bis zum Auspflanzen bleiben.

Bestens geeignet für die Anzucht von Gemüsen und Kräutern sind Anzuchtstationen mit integrierter Bewässerungsmöglichkeit und Thermostatregelung. Für die spätere zügige Weiterkultur der eingetopften Jungpflanzen sind Heizmatten beziehungsweise Jungpflanzen-Wärmeplatten angeraten. Den frisch getopften Jungpflanzen bekommt die Wärme so gut, dass sie sich kräftig entwickeln werden.

Ob Sie lieber selbst aussäen und sich den Spaß der eigenen Pflanzenanzucht gönnen oder aber, ganz pragmatisch, Jungpflanzen zukaufen: Weiter geht´s in Beet oder Pflanzkübel. Egal für welches Anbauverfahren Sie sich entscheiden, die Grundzüge der Versorgung und Pflege sind gleich. Denn in beiden Fällen geht es um die Versorgung der Pflanzen mit ausreichend Nährstoffen und Wasser und um ein paar pflegende Handgriffe.

Der Topfgarten

Befüllen Sie die Pflanzkübel mit Qualitätsberde für Kräuter und Gemüsepflanzen mit hohem Tonanteil, der pro Liter Erdvolumen 2 bis 3 Gramm Langzeitdünger (Sechsmonatsdünger) untergemischt wird. Da hinein kommen dann die vorgezogenen Jungpflanzen. Pflanzgefäße mit ausreichend großem Wasserspeicher erleichtern Ihnen die spätere Pflanzenpflege erheblich und ersparen allzu häufiges Gießen. Zusätzliche Erleichterung beim Gießen und noch mehr Unabhängigkeit richten Sie sich durch die Installation einer am besten computergesteuerten Bewässerungsanlage ein. Pflanzgefäße mit Rollen sind ebenfalls empfehlenswert, denn es gibt immer mal einen Grund, warum man einen Topf verschieben muss.

Ab ins Freie

Bevor die jungen Gemüsepflänzchen in den Garten kommen, muss der Boden tiefgründig gelockert und mit etwa 3 Litern Kompost pro Quadratmeter versorgt werden. Das ist die Grundversorgung. Zusätzlich ist ein organischer Dünger wie Hornspäne oder ein organisch-mineralischer Dünger empfehlenswert. Wie viel Dünger die einzelnen Gemüse und Kräuter wann benötigen, das erfahren Sie in den folgenden Kapiteln. Auf jeden Fall sollten Sie etwas weniger Dünger geben, als auf der Verpackung steht, weil ja schon Kompost ins Beet eingebracht wurde. Gewässert wird, bei Bedarf, per Kanne oder Schlauch.

Wachsen die Pflanzen im Topf, wird anfangs zwei bis drei Wochen lang „von oben“, also über die Erde gegossen. Sobald die Pflanzen eingewurzelt sind, gießt man nur noch „von unten“, also über den Wasserspeicher. Für Tomaten, Auberginen, Paprika & Co. ist es nützlich, gleich einen Pflanzstab anzubringen, der Halt gibt und sich zum Anbinden der Pflanzen eignet. Es gibt sogar schon Spezialtöpfe, bei denen eine Pflanzenstütze gleich integriert ist, zum Beispiel bei den „Grow Boxes“.