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Copyright © 2016 by Tom Kenyon

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Herausgeber & Lektor
Einband & Label
Bildmotive
Layout & Satz
Michael Nagula
FranklDesign
Adrianne Koteen
Birgit Letsch

ISBN Printausgabe 978-3-95447-230-7
ISBN eBook (ohne CD) 978-3-95447-231-4
ISBN Mousepad (Covermotiv) 978-3-95447-048-8

Alle Rechte der Verbreitung vorbehalten, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks.

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Inhalt

Einleitende Worte

Die Hathoren und das Mythische Reich

Alternative Realitäten der linken und
rechten Gehirnhälfte

Die Hathoren-Botschaften

Die heilende Kraft des menschlichen Herzens

Das Orchidium

Kognitive und emotionale Herausforderungen
während Chaotischer Knoten

Fukushima

Die Innere Sonne

Der Baum des Lebens

Die Eskalation Chaotischer Knoten und
die Demontierung der dreidimensionalen Realität

Hathorischer Lichtstrom

Die Fünfte Perspektive:
Transzendierung von Raum und Zeit

Über die Natur der Engel

Eine Einladung der Hathoren

Destabilisierung

Anhang

Handout »Die Spirale des Aufstiegs«

Anmerkungen des Verlags

Deutsche Edition der Botschaften

Die Begleit-CD im Buch

Über das Medium

Werkverzeichnis

»Von dem, was ihr nun
als Nächstes

erschafft,

hängt es ab, welche

Welten

ihr bewohnen werdet.«

Die Hathoren

Einleitende Worte

 

»Beim Channeling

wird Material erschlossen,
das hoch intuitiv ist,

weil der Zugang

hierzu über veränderte

Bewusstseinszustände

erfolgt und nicht durch
logisches Denken.

Ich ermutige Sie daher,
die hier präsentierten

Informationen

mit Hilfe Ihres Verstandes
und im Licht Ihrer

eigenen Lebenserfahrungen
und, sehr wichtig,

persönlichen Wertvorstellungen

zu prüfen.«

Tom Kenyon

 

Die Hathoren und das Mythische Reich

Als die Hathoren zum ersten Mal an meine Tür klopften, war ich … nun ja, sagen wir, fest in meiner logischen Denkweise verankert. Und da erschienen sie mir – nicht als physisches, sondern als hellsichtiges Phänomen – und sagten: »Wir sind gekommen, um dir Anweisungen zu geben, und übrigens: Wir stammen von der Venus.«

Im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, einem Klassifikationssystem in der Psychiatrie, das von Experten erarbeitet wird, um psychische Störungen reproduzierbar und auswertbar zu machen – in diesem diagnostischen und statistischen Leitfaden, kurz DSM genannt –, wird »Psychose« klar definiert als »Dinge sehen und hören, die nicht da sind«. Entsprechend fand ich mein Erlebnis ziemlich verstörend. Es dauerte lange, sehr lange, bis ich mich outete und offen über die Hathoren sprach.

Dann stellte ich auf Konferenzen und Fortbildungen rund um das Thema geistige Gesundheit im ganzen Land fest, dass in der Fachwelt eine Art Unterströmung existierte: Auf Cocktailempfängen, auf denen sich Spezialisten für psychische Probleme tummelten, hörte man Schlagworte wie »Reinkarnation« und »Führung«. Im Reich der Psychologie gab es also eine ganze Subkultur, in der Fachleute Durchbrüche erzielten, weil sie mit dem transpersonalen Reich arbeiteten. Doch der Konsens besagte, dass in der Realität dafür kein Platz sei.

So sah sie aus, die Welt der 1980er und 1990er Jahre.

Seit dem Auftauchen der Hathoren lösen sich die Grenzen zwischen den inneren und den äußeren Welten – oder wie immer Sie es nennen wollen – aus unerklärlichen Gründen auf. Einige Leute sprechen auch davon, dass die »Schleier dünner werden«.

In der Praxis sieht das so aus, dass mehr und mehr Menschen ein unerwartetes spirituelles Erwachen und spirituelle Durchbrüche erleben. Tatsächlich existiert in den USA sogar ein ganzes Hilfsnetzwerk, das sich Spiritual Emergency nennt. Und es handelt sich um einen Notfall, wenn Ihr Paradigma plötzlich in sich zusammenbricht und Sie sich mit einer neuen Realität konfrontiert sehen, ohne eine Ahnung zu haben, wie Sie anderen Menschen den Unterschied beschreiben oder erklären sollen.

Solche Erlebnisse häufen sich, und deshalb erzähle ich hier von meiner Erfahrung mit dem mythischen Reich, darüber, wie sie mich beeinflusst hat und wie ich damit umgegangen bin.

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Etwa zwei Wochen, bevor die Hathoren bei mir auftauchten, verspürte ich den eigenartigen Impuls, auf unsere Veranda zu gehen, die direkt am Wasser lag, und diese seltsamen geometrischen Formen in die Luft zu zeichnen. Obwohl ich ein logisch denkender Mensch bin, fühlte ich mich geradezu dazu gezwungen.

Ich ging nachts nach draußen, wenn kein Nachbar mich sehen konnte und meine Familie tief und fest schlief, so dass mich nur die Sterne dabei beobachteten, wie ich da auf der Veranda stand und diese merkwürdigen Zeichnungen von Kugeln und anderen Formen in die Luft malte. Und gleichzeitig dachte ich: »Verdammte Axt, du wirst echt verrückt! Da sind gar keine Kugeln im Weltall, du bist einfach nur geistesgestört. Geh wieder rein, schlaf ein bisschen, und vielleicht geht es dir morgen schon besser.«

Erst als die Hathoren auftauchten, begriff ich den Grund für all das. Was sie mich zu lehren begannen, war nämlich die Geometrie der neurologischen Struktur des menschlichen Nervensystems. Was ich auf der Veranda gezeichnet hatte, waren komplexe Geometrien, die im Gehirn tatsächlich vorhanden sind – ich wusste nur nichts davon!

Die Hathoren haben einen wunderbaren Sinn für Humor. Sie gelten als Meister des Klangs und als Meister der Liebe, weil sie durch das Herzchakra arbeiten. Ihrer Aussage nach ist ihr tiefster emotionaler Zustand das, was wir als Ekstase bezeichnen, und sie kennen noch höhere Zustände der Seligkeit und Ekstase, für die es in unserer Sprache gar keine Ausdrücke gibt. Ich glaube, dass wir als Kultur im Ganzen bald mehr davon erleben werden, weil sich unsere Paradigmen und Realitäten verschieben.

Wenn die Hathoren ihre reine Energieform annehmen, sind sie wie wir: von runder Beschaffenheit – denn wir sind runde, längliche Energiefelder. Wenn sie menschenähnliche Form annehmen, sind sie dreieinhalb bis fünf Meter groß, also riesig.

Einmal erschienen sie in der Praxis einer Heilerin, die meine Frau Judi und ich kannten. Sie hatte eine Klientin, die jede Woche zur Energiearbeit zu ihr kam. Ohne dass die Heilerin davon wusste, hatte die Klientin ein Hathorenseminar besucht. Als sie sich bei ihrem nächsten Besuch auf die Behandlungsbank legte, entdeckte die Heilerin eine Kugel aus weißer Energie, die im Herzchakra ihrer Klientin kreiste und beim letzten Termin nicht vorhanden gewesen war. Sie begann, die Kugel herauszuarbeiten. Wie aus dem Nichts materialisierten sich hellsichtig wahrnehmbar drei Hathoren im Behandlungszimmer, die dreieinhalb bis vier Meter groß waren, und sagten: »Wir haben das dort hingelegt.« Und dann fügten sie hinzu: »Weil sie uns darum gebeten hat.«

Die Hathoren tun nämlich nie etwas, worum sie nicht gebeten werden. Die Heilerin sagte: »Okay«, worauf sie erwiderten: »Wir entfernen es wieder, wenn es seine Arbeit getan hat, denn das entspricht ihren Wünschen und Sehnsüchten.« Und dann fragten sie gemäß der Heilerin: »Jagt dir unsere Größe Angst ein?« Sie antwortete mit Ja, und sie sagten: »Wäre dir denn geholfen, wenn wir uns auf dein Sofa setzen?«

Wieder sagte sie Ja. Also setzten sie sich – und weil sie so groß sind, reichten ihnen die Knie bis zum Kinn. Da saßen nun also drei Hathoren und guckten ihr bei der Energiearbeit zu.

Sie hatten sich schon sehr lange gezeigt, die Hathoren, bevor ich Kontakt mit ihnen aufgenommen habe. Als ich einmal einen Workshop in Wyoming abhielt und von den Hathoren sprach, wurde eine Teilnehmerin kreidebleich und sagte: »Wissen Sie, ich bin ihnen vor zwanzig Jahren begegnet. Ich war frisch geschieden und gerade in die Wüste gezogen, um allein zu sein, und dort erschienen sie mir um drei Uhr morgens.«

Ich habe keine Ahnung, was es mit dieser Uhrzeit auf sich hat, aber viele der Führer zeigen sich um drei Uhr in der Früh und wecken uns auf. Die Yogis nennen diese Zeit die »Stunde des Brahma«. Es handelt sich um den ruhigsten Augenblick vor Sonnenaufgang, wenn die feinstofflichen Sonnenstrahlen zum ersten Mal auf den Erdbereich treffen.

Die Teilnehmerin erzählte mir, dass plötzlich dieser über vier Meter große Hathor in ihrem Wohnwagen auftauchte. Sein Kopf ragte durch das Dach. Bei alldem handelte es sich wieder um eine hellsichtige Wahrnehmung, nicht um eine physische Erscheinung. Er sagte: »Ich bin gekommen, um dir etwas beizubringen.« Und sie erwiderte: »Das geht auf keinen Fall. Es ist drei Uhr morgens, ich bin eine alleinstehende geschiedene Frau, und Sie sind ein über vier Meter großer Mann. Raus mit Ihnen!« Und – puff! – war er weg.

Zwanzig Jahre später besuchte die Frau mein Seminar, erfuhr von den Hathoren, wir arbeiteten gemeinsam mit ihnen, und noch am selben Abend, als sie wieder zu Hause war, rief sie nach ihrem Besucher, und er kehrte zurück. Sie begegneten sich, als hätten sie sich gerade eben zum letzten Mal gesehen.

Das erinnert mich an meine erste Erfahrung mit Engeln auf dem College. In meiner Kindheit hatte ich einige Erlebnisse in dieser Richtung gehabt, aber als ich zum Rationalisten wurde, verdrängte ich sie. Ich besuchte einen Psychologiekurs, in dem es ausgerechnet um Psychosen ging. Ich spazierte also ins Klassenzimmer, und ganz plötzlich materialisierte sich zu meiner Rechten und Linken je ein Engel, das ganze Programm inklusive Flügeln, und ich spreche hier von Riesentypen mit Riesenflügeln!

Ich war entsetzt, dass niemand sie sehen konnte, aber dann fand ich die Vorstellung, dass jemand in meiner Nähe sie sehen könnte, sogar noch entsetzlicher. Also sagte ich: »Ihr müsst jetzt gehen.« Sie verschwanden und zeigten sich über zehn Jahre lang nicht mehr, bis ich bereit war, die Existenz von Engeln zu akzeptieren.

Diese Wesen sind ausgesprochen respektvoll. Ich will es einmal so sagen: Wesen, die es wert sind, Zeit mit ihnen zu verbringen, respektieren Ihre Grenzen und Ihren Willen. Wer Ihren Willen und Ihre Wünsche nicht ehrt, mit dem sollten Sie meiner Meinung nach auch keine Zeit verbringen. Ich bezeichne solche Wesen als Astral-Punks, denn nicht alle dort draußen sind wohlwollend oder intelligent.

Dabei fällt mir noch eine weitere amüsante Geschichte über die Hathoren ein. Als ich einmal mit einem Schamanen der mongolischen Schule arbeitete, der später ein Freund von Judi und mir werden sollte, behandelten wir uns gegenseitig mit unseren unterschiedlichen Methoden. Dabei kamen die Hathoren hinzu und leisteten etwas Energiearbeit an ihm, was ich ihm allerdings verschwieg!

Sie werden feststellen, dass das Schöne am Dasein eines Klangheilers darin besteht, dass Sie Ihren Klienten nicht erklären müssen, was gerade geschehen ist. Was zählt, ist die Erfahrung selbst. Es kann vorkommen, dass diese Erfahrung das gesamte Paradigma und die Weltsicht, mit denen man lebt, infrage stellt, und deshalb gibt es Dinge, die man teilen sollte, und andere, über die man besser schweigt. Aus diesem Grund verriet ich dem Schamanen nichts vom Besuch der Hathoren.

Doch noch in derselben Nacht hatte er einen Traum, und zwar einen sehr lebhaften. Er arbeitet oft mit der Traumzeit, und nun kamen die Hathoren also zu ihm, und das Erste, was sie zu ihm sagten, war: »Wir sind keine Kühe.« Dazu muss man wissen, dass sie mit der ägyptischen Hathorengöttin und der Kuhgöttin assoziiert werden. Aber sie sind eine intergalaktische, interdimensionale Zivilisation, etwas, das sich nicht in eine kleine Schublade quetschen lässt.

Als sie anfingen, mich über all das zu informieren, fiel es mir zunächst sehr schwer, die Informationen zu integrieren. Aber inzwischen ist das keine große Sache mehr. Deshalb möchte ich hier einige der Dinge weitergeben, die sie mir erzählt haben. Sie können diese Dinge berücksichtigen oder beiseite schieben, ganz wie sie wollen.

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Laut den Hathoren ist unser Universum nur eines unter vielen, die nebeneinander liegen wie Eier in einem Eierkarton. Diese Vorstellung stammt von einem wunderbaren Ingenieur und Wissenschaftler namens Itzhak Bentov, und ich möchte allen Klangheilern sein großartiges Buch Auf der Spur des wilden Pendels ans Herz legen.1 Er war Ingenieur und in der Lage, einen defekten Flugzeugmotor so zu visualisieren, dass er das Problem erkannte, ohne ihn auseinandernehmen zu müssen. Er konnte komplexe mathematische Probleme lösen, ohne zu rechnen, und er schrieb einmal, dass die Universen wie Eier in einem Eierkarton aufgereiht sind, was ziemlich genau dem entspricht, was mir die Hathoren erzählt haben.

Sie sagten, dass vor recht langer Zeit, nämlich vor über vier Millionen Jahren, ein Wesen namens Sanat Kumara darum bat, sie mögen in dieses Universum kommen, um ihm dabei zu helfen, die Polaritäten auszubalancieren. Die Energien der Hathoren sind nämlich sehr ausgewogen. Sie erzählten mir, dass ihre Zivilisation damals etwas ganz Ähnliches durchlebte wie die unsere heute: einen planetaren Aufstiegsprozess. Sie kennen unsere Situation also aus eigener Erfahrung. Aber zurück zur Geschichte der Hathoren: Sanat Kumara bat sie um Hilfe mit diesem Universum, und sie betraten es durch den Sirius, bei dem es sich laut den Hathoren um ein Portal handelt.

Von dort aus ging es weiter zur Venus, wo sie eine Weile lang blieben. Die Venus ist ein ausgesprochen interessanter Ort: Wenn man in der dritten Dimension dorthin reist, gibt es nicht viel zu sehen, denn sie ist ziemlich unwirtlich. Aber in anderen Dimensionen existieren dort ganze Zivilisationen, so wie auf der Erde. Noch so eine Information, die sich nicht in eine kleine Schublade stopfen lässt: Die Erde ist nicht einfach träge, sondern besteht aus vielen Schichten von Zivilisationen, Wesen und Bewusstheiten, die in ihrem Inneren leben.

Als Judi und ich nach Japan reisten, besuchten wir den Mount Kurama, auf dem sich ein Schrein befindet.2 In der japanischen Überlieferung heißt es, dass Sanat Kumara vor 4.600.000 Jahren von diesem Berg aus in den Himmel aufgestiegen ist. Es gibt dort sogar eine Tafel, auf der die Geschichte erklärt und ein Bild von seinem himmlischen Streitwagen gezeigt wird. Und jetzt raten Sie mal: Der Wagen sieht aus wie ein UFO, wie eine Untertasse!

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Die Hathoren sagen, dass sie häufig mit den Lemurern und auch ein wenig mit Atlantis zusammengearbeitet haben und dann mit den alten Ägyptern, die die Göttin Hathor anbeteten: In jedem Tempel für so gut wie jede Göttin gibt es dort irgendwo eine Kapelle für Hathor, da sie gemeinsam mit ihrem männlichen Gegenstück Amun Ra als wesentlich für den Prozess der Neuschöpfung erachtet wurde.3

Die Hathoren erklärten mir, dass sie eng mit den Priesterinnen des Hathor-Kults zusammenarbeiteten und es zwei Ebenen gab: die Ebene, die man der Welt zeigte, und die Ebene, die nur die Eingeweihten kannten. Letztere wussten, dass sie durch rituelle Bewegungen und Klänge Kontakt zu diesen interdimensionalen Geschöpfen aufnehmen konnten. Wir wissen heute, dass in den Tempeln der Hathor Rasseln sowie ritualisierte Bewegungen und Chants zum Einsatz kamen.

Aus neurologischer Sicht würde man sagen, dass sie die Alpha-Theta-Aktivität anhoben und dadurch ein Fenster erzeugten, durch das sie in die inneren Welten reisen und Kontakt zu diesen Wesen aufnehmen konnten.

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Sie sind eine außergewöhnliche Energie, eine Herzensenergie. Alles, was sie tun, tun sie mit dem Herzen. Die Signatur von Wertschätzung oder Liebe ist das Wichtigste an ihnen. Wieder und wieder haben sie darauf beharrt, dass wir nichts Besseres tun können, um die Evolution und das Fortbestehen des Lebens auf diesem Planeten zu unterstützen, als in einem immer intensiver werdenden Zustand der Freude zu leben.

Was auch geschieht, wie schwierig es auch werden mag, ganz gleich, wie düster alles erscheint – wenn wir von einem Ort im Herzen aus leben, der sich stets erneuert und voller Freude ist, wenn wir unsere Entscheidungen von diesem Ort aus treffen – dann leisten wir den größten Beitrag überhaupt, dann setzen wir unsere mächtigste »spirituelle Waffe« ein.

Ein wenig erinnert mich das an die Kampfkunst Jiu Jitsu, in der man den Gegner auf sich zukommen lässt und mit seiner Energie mitfließt, statt ihr sofort Widerstand zu leisten. Was nicht bedeutet, dass Sie nachgeben sollten – vielmehr nehmen Sie die Energie auf und wandeln sie um.

Das ist die Meisterschaft, von der die Hathoren sprechen.

Originaltitel des Vortrags:
»Intro to the Hathors and the Mythic Realm«
Aus dem Amerikanischen übersetzt
von Sarah Heidelberger

 

Alternative Realitäten der linken und rechten Gehirnhälfte

Ich denke, ein geeigneter Einstieg in das Thema ist ein Buch, das Ende des 19. Jahrhunderts von einem viktorianischen Satiriker namens Edwin Abbott geschrieben wurde. Es heißt Flächenland und nahm die Menschen der damaligen Zeit auf die Schippe, ist aber ausgesprochen hilfreich, um ein Verständnis für die interdimensionale Realität zu gewinnen.4

Um die komplexe Geschichte kurz zusammenzufassen: Wer im Flächenland lebt, ist zweidimensional, mehr gibt es dort nicht. Es ist wie ein Blatt Papier ohne Tiefe. Man lebt dort als Punkte und Linien, Kreise und Dreiecke in der zweiten Dimension.

Die Bewohner treiben auf ihrem Flächenland durch den Kosmos und sind überzeugt, dass alles flach ist, weil ihre Realität es auch ist. Sie verfügen über keinen Referenzrahmen außerhalb des Flächenlandes. Aber dann stoßen sie eines Tages auf eine Kugel, ein dreidimensionales Objekt, das durch den Kosmos schwebt. Die Kugel passiert ihre Welt – eine dreidimensionale Realität passiert eine zweidimensionale Welt, und ihnen fehlt ein Referenzpunkt für diese Erfahrung.

Die dreidimensionale Realität drückt sich in ihrer zweidimensionalen Welt zunächst als Punkt aus: Sie sehen, wie ein Punkt in ihrer Welt auftaucht, der nie zuvor da war, und sofort beginnen die Fachleute mit ihren Untersuchungen: Was hat das zu bedeuten?

Dann beginnt der Punkt plötzlich, sich auszudehnen. Erst wird er zu einem winzig kleinen Kreis, der immer weiter wächst. Aus Gründen, die sich niemand aus Flächenland erklären kann, wird er daraufhin aber wieder kleiner, zieht sich zu einem Punkt zusammen und verschwindet.

Es werden viele Konferenzen einberufen, um das Phänomen zu untersuchen. Man begründet auf ihm beruhende Weiterbildungsprogramme und Heimkurse, und man könnte sagen, dass verschiedene Religionen entstehen.

Einige von ihnen besagen, das Geheimnis sei der Punkt, andere sagen, es sei der große Kreis, und dann bricht Streit aus, weil jeder davon überzeugt ist, sein eigener Standpunkt sei der richtige. Aber natürlich liegen sie alle falsch, weil niemand in einer zweidimensionalen Welt etwas wahrnehmen kann, das einer dreidimensionalen Realität angehört.

Wir ähneln den Bewohnern von Flächenland, nur dass wir in drei Dimensionen leben. Das Thema Dimensionen weist unterschiedliche, äußerst interessante Aspekte auf, je nachdem, ob man mit einem Physiker oder einem Mathematiker spricht, denn sie haben ganz andere Sichtweisen auf das Thema Dimensionalität.

Ich werde jetzt erklären, wie die Hathoren das Thema auffassen, und kann nur wiederholen: Was Ihnen zu merkwürdig erscheint, das sollten Sie einfach ignorieren.

Die Perspektive der Hathoren sieht folgendermaßen aus: Wir leben in drei Dimensionen, die vierte Dimension ist die Zeit, die letztlich Illusion ist. Wenn man die fünfte Dimension betritt, hat man das Konstrukt aus Zeit und Raum verlassen, mit dem Sie und ich die Welt zusammenhalten.

Nebenbei bemerkt finde ich die numerologische Bedeutung der Zahl Fünf ausgesprochen interessant. Ich bin kein Numerologe, aber ich schnuppere gern in Dinge hinein. Die Fünf ist die Zahl des Hierophanten oder Magiere. Und wenn Sie die vierte Dimension verlassen und die fünfte betreten, befinden Sie sich außerhalb von Zeit und Raum.

Unsere Körper verlassen Zeit und Raum nicht. Sie sind fest in beidem verwurzelt. Es mag einige wenige Ausnahmen geben, doch für die meisten unter uns lässt sich diese Verankerung nicht lösen.

Der Verstand ist aber nicht an Zeit und Raum gebunden. Das Bewusstsein hat viele nicht-lokale Aspekte, was bedeutet, dass sie nicht in Ihrem Nervensystem lokalisiert sind und durch den Knoten aus Raum und Zeit schlüpfen können.

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Wenn Sie Zeit und Raum verlassen und die fünfte Dimension betreten, erlangen Sie laut den Hathoren die Fähigkeit, Zeit und Raum auf eine kreative Weise zu beeinflussen, die Ihnen nicht zur Verfügung steht, solange Sie an die Erfahrung gebunden sind, die besagt: »Ich wurde hier geboren, habe ein Leben und werde hier enden. Es ist vorbei, es ist aus.« Wenn Ihr Konstrukt so aussieht, dann gibt es bezüglich Ihres Bewusstseins einige Dinge, die Ihnen verwehrt bleiben.

Aber wenn Sie den lokalen Teil Ihres Selbst verlassen, den Teil, der geboren wurde, ein Leben lebt und eines Tages sterben wird – wenn Sie dieses Bewusstsein hinter sich lassen, dann erkennen Sie plötzlich die unterschiedlichsten Möglichkeiten.

Die Hathoren haben wiederholt gesagt, dass all dies nichts mit Religion zu tun hat, sondern mit Physik. Tatsächlich hat die Religion das Thema sogar verschleiert. Jede spirituelle Tradition hat ihre wahren Anteile, aber es ist wie im Flächenland: Wir beschreiben etwas, das wir nicht wirklich verstehen. Alles, was wir haben, sind Beschreibungen.

Die Fähigkeit, Zeit und Raum hinter sich zu lassen, ist aus zwei verschiedenen Perspektiven interessant. Auf der einen Seite gibt es die alten Philosophien und Alchemien und schamanischen Traditionen dieser Welt, auf der anderen die moderne westliche Neurophysiologie. In einigen Punkten überschneiden sich diese beiden Herangehensweisen, und dieses Gebiet gilt es zu erkunden. Und dann gibt es die Punkte, in denen sie unterschiedlicher Meinung sind.

Ein grundlegender Punkt, über den Uneinigkeit herrscht, besteht darin, dass die Erfahrungen, die wir außerhalb von Zeit und Raum sammeln, laut den schamanischen Traditionen absolut real sind, so real, wie der Stuhl, auf dem Sie vielleicht gerade sitzen. Sie gehören einfach nur einer anderen Ordnung der Realität an.

Die westliche Neurophysiologie besagt: »Na ja, so ganz stimmt das nicht. In Wahrheit verändert sich einfach nur etwas in der Art und Weise, wie Ihr Gehirn Informationen verarbeitet.« Wir wissen, was passiert, wenn man reinem Klang lauscht, also Geräuschen ohne für uns verständliche Sprache: Es kommt zu einer Veränderung im Gehirn, und der nicht sprachbasierte Gehirnbereich, der bei den meisten Menschen auf der rechten Seite liegt, übernimmt das Ruder. Wenn das passiert, sammelt man ganz andere Erfahrungen als unter der Herrschaft des sprechenden Verstands, der der Welt durch Logik Sinn verleiht.

In unserem Kopf existieren also buchstäblich zwei Welten. Es ist, als gäbe es in unserem Kopf zwei von uns, einen in der linken, einen in der rechten Gehirnhälfte, und die beiden erleben die Welt auf ganz unterschiedliche Weise.

In allen schamanischen, alchemistischen und spirituellen Traditionen gibt es eine Methode, mit der sich die Aktivität der rechten Gehirnhälfte steigern lässt. Es existieren verschiedene Dogmen und Traditionen darüber, wie das vor sich zu gehen hat, aber letztlich verfügen sie alle über eine Methode, die auf dasselbe Ziel hinausläuft.

Wenn ich Ihnen dies auf dreidimensionale Weise zeigen wollte, würde ich mich auf einer Bühne vor Sie stellen und die Bühne in eine rechte und eine linke Hälfte teilen. Aber schon stehen wir vor einem Paradoxon, denn meine linke Seite ist Ihre rechte! Ganz gleich, wen Sie ansehen: Die Seiten sind vertauscht, und damit befinden wir uns schon mitten im Thema der Relativität von Wahrnehmung.

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Wenn ich mich auf der aus meiner Sicht linken Seite befinde, nehme ich mich als Tom war. Ich kam 1949 zur Welt, meine Lieblingsfarbe ist Blau, es gibt Dinge, die ich mag, und andere, die ich nicht mag. Ich erkenne meine Mitmenschen als einzelne Individuen an, und es gibt eine klare Grenze zwischen ihnen und mir.

Doch in meiner anderen Gehirnhälfte erlebe ich die Welt ganz anders. Zum einen gibt es dort keine Sprache. Auf der linken Seite kann ich sagen: »Das hier mag ich nicht«, auf der rechten ist das nicht möglich, weil ich mich hier nicht artikulieren kann.

Wie viele von Ihnen haben schon einmal eine Klangerfahrung gesammelt und hatten danach einen Moment lang Schwierigkeiten, zu denken oder zu sprechen? So tief hatten Sie sich in die rechte Gehirnhälfte versenkt!

Wenn Sie die Welt durch die rechte Gehirnhälfte wahrnehmen, gehen die Dinge fließender ineinander über.

Ich bin dann nicht mehr Tom. Ich bin eins mit allem. Irgendwie vermengen Sie und ich uns zu dieser amorphen Energetik, die durch den Bewusstseinsstrom fließt. Wäh-