Rolf Michael

Freundinnen

Als Geburtstagstorte vernascht

Erotik-Serie

Band 2

 

Redlight-Publishing

Der Erotik-Verlag

Hier geht es auch mal härter zu

 

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

 

Neuauflage

Neuauflage Juli 2016

© 2016 für die Ausgabe aus dem Erotik-Verlag

(Redlight-Publishing), Plochingen

Alle Rechte vorbehalten

Autor: Rolf Michael

Lektorat/Korrektorat: Jasmin Kreuz

Cover- und Buchgestaltung: Finisia Moschiano

 

© Die Rechte des Textes liegen beim Autor und Verlag

 

ISBN: 978-3-96068-032-1

 

Redlight-Publishing

Finisia Moschiano

Teckstraße 26

73207 Plochingen

www.redlight-publishing.de

 

 

Die Straßenbahn in Richtung Innenstadt war jetzt, am frühen Samstagnachmittag, natürlich mal wieder richtig überfüllt. Und das gerade jetzt Ende Mai, wo sich die ersten Wärmegewitter mit einer bleiern wirkenden Schwüle andeuteten.

Andrea Steiner ärgerte sich, dass sie nicht früher aufgestanden war. Es wäre besser gewesen, am Vormittag in die Stadt zu fahren, wenn die meisten Leute noch andere Dinge zu tun hatten. Aber nein, Andrea hatte es ja wieder mal genossen, sich auf ihrem breiten Bett noch etwas herumzurekeln und im Halbschlaf mit sich selbst zu spielen. Als sie es dann endlich übers Herz brachte die Augen zu öffnen und auf die Uhr zu sehen, war es schon fast Mittag.

Nach dem, was sie sich mit ihren Spielereien selbst gegeben hatte, war auf jeden Fall eine Dusche fällig. Und danach ein verspätetes Frühstück, das sich in die Länge zog, weil Andrea von der Story ihres Romans so fasziniert war, dass sie das Heft unbedingt erst zu Ende lesen musste. Und auch wenn Andrea nicht allzu viel Wert auf »Kriegsbemalung« legte. Etwas Make-up, Lidschatten und dezenter Lippenstift mussten schon sein, wenn man sich »unter Leute wagte«, wie sie es ausdrückte.

Und deshalb stand Andrea Steiner jetzt eingekeilt in der Straßenbahn. Und an jeder Haltestelle schoben sich neue Fahrgäste ins Innere des Wagens. Neue Menschen, die die Fahrgäste noch mehr zusammendrängten. Andrea spürte überall Körper, die an sie gepresst wurden und ihr fast den Atem nahmen.

Und dann war da dieses leichte Gefühl auf ihrem Po.

Wie üblich trug Andrea ihre enge Hose aus geschmeidigem, grünem Rindsleder, die sich wie eine zweite Haut um ihren Körper legte. In den 50er Jahren hatten die Jungen solche Lederhosen getragen und erst Ende der 60er wurden diese robusten Hosen, die jedes wilde Jungenabenteuer aushielten, durch strapazierfähige Jeans ersetzt. Die alten Lederhosen lagen Jahrzehnte auf dem Speicher und man fand sie gelegentlich auf Flohmärkten.

Genau da hatte Andrea ihre Lieblingshose gefunden und nach intensiver Behandlung mit Lederfett wurde sie wieder wie neu. Andrea Steiner, die vom Aussehen her die Mischung aus einer reifen Frau mit einem unschuldigen Teenager darstellte, liebte diese Hose heiß und innig und trug sie zu jeder Gelegenheit, wo man eben so was tragen kann.

Schon an der Straßenbahnhaltestelle lagen nicht nur die Blicke der Männer interessiert auf dem mittelgroßen, gertenschlanken Girl mit den braunen, nach Jungenart kurz geschnitten Haaren und der sonnengebräunten Haut.

Das schwarze Top, unter dessen dünnem Stoff sich die Spitzen ihrer kleinen, festen Brüste abzeichneten, die knappe Lederhose und weiße Sneakers an den Füßen - mehr hatte dieses Girl nicht an.

Und ganz gewiss stellten sich alle die Männer und Frauen, die ihren Blick nicht von dem Mädchen in der Lederhose abwenden konnten die Frage, welche Farbe ihr Slip hatte.

Falls sie überhaupt einen darunter trug ...

 

***

Ja, das waren Finger, die da ganz leicht über das Leder ihrer Hose streichelten. Andrea spürte jetzt ganz genau, dass die Berührung nicht zufällig war. Irgendjemand legte es darauf an, auszutesten, was das Ledermädchen machen würde, wenn das Streicheln nicht aufhörte.

Andrea versuchte, sich umzudrehen. Denn die Person, die ihr da an die Hose ging, stand auf jeden Fall hinter ihr. Und zwar ganz nah dran. Vermutlich war es auch eine Frau. Denn das, was gelegentlich bei den Fahrbewegungen der Bahn an ihre Schultern gepresst wurde, waren eindeutig die vollen Brüste einer Frau. Auch wenn sie durch einen BH gestrafft wurden. Was Andrea mit ihren an kleine Äpfel erinnernden festen Brüsten nicht unbedingt nötig hatte. Unter ihren Shirts und Tops hatte Andrea Steiner meistens nichts darunter.

Das Mädchen war sich nicht so ganz schlüssig, ob sie das Streicheln an ihrer Hose jetzt weiter ertragen oder einfach protestieren sollte. Weg konnte sie auf gar keinen Fall. Hier in diesem Wagen war sie zwischen den Menschen wie eine Sardine in der Dose.

Eigentlich war das Gefühl, am Po gestreichelt zu werden, ja nicht unangenehm. Andrea wusste, dass ihre Freundin Monika ihr nachher davon noch viel mehr geben würde, wenn sie mit ihrer Arbeit in der Boutique fertig war.

Seit sie mit Monika Maywald fest zusammen war, zeigte sich Andrea Steiner längst nicht mehr so freizügig in ihrer Sexualität, wie sie das vorher getan hatte. Doch im Beruf und im Büro hatten Sex und Erotik ohnehin Sendepause. Zu den Kollegen im Bereich ihrer Arbeit ging Andrea Steiner inzwischen etwas auf Distanz. Was nicht bedeutete, dass sie jetzt das »Fräulein Rühr mich nicht an« spielte. Doch zwei- oder auch eindeutige Bemerkungen oder Angebote überhörte Andres jetzt einfach - oder sie hatte eine passende Antwort darauf. Antworten, die manchmal etwas frech klangen, aber immer sehr bestimmt waren.

Kollegen und Freunde, die Andrea und Monika gelegentlich beim Einkaufsbummel in der Stadt, im Kino, im Theater oder in einer Diskothek zusammen sahen, dachten sich ihren Teil. Natürlich wurde hinter vorgehaltener Hand im Büro, in dem Andrea Steiner arbeitete, etwas getratscht und geflüstert. Aber als sie so tat, als nehme sie das nicht zur Kenntnis, hörten die heimlichen Geschwätze und Gerüchte ganz von alleine auf.

Die Discobesuche am Wochenende oder wenn es sonst auf die Rolle ging, machten die beiden Freundinnen selbstverständlich gemeinsam. Jedenfalls dann, wenn Monika Maywald Zeit hatte.

Denn in ihrer Position als Karrierefrau und Geschäftsführerin einer gut laufenden Boutique in einem großen Einkaufszentrum der Innenstadt hatte Monika auch andere Verpflichtungen. War sie auf einer der zahlreichen Textilmessen oder Modeevents, dann zog Andrea auch schon mal wieder alleine los und tobte sich auf den Tanzflächen vom »Transgalaxis« oder vom »Flashpoint« aus.

Aber sie vermied es heute bei ihren Disco Besuchen, Situationen wie in früheren Zeiten herbeizurufen. Bevor Monika Maywald »in ihr Leben knallte« war Andrea sehr oft am Morgen nach einer wilden Tanznacht in der Disco leicht verkatert im Bett eines Jungen oder eines Mädchens aufgewacht.

Diese Eskapaden waren nun für Andrea Steiner ein Teil ihrer Vergangenheit. Die Freundschaft zwischen Monika und Andrea, das war die große Liebe unter Frauen. Und weil nicht nur Monika Maywald, sondern auch ihr Ehemann bisexuell war und einen Freund hatte, der ebenso bisexuell sich bei gemeinsamen Bett-Partys Andrea vornahm, gab es im Eheleben der Maywalds niemals Probleme.

Verflixt. Jetzt waren es nicht nur die Fingerkuppen. Jetzt war es die ganze Hand, die sich über Andreas knackig straffe Pobacke schob und sie immer intensiver streichelte.

Das Mädchen hätte gar zu gern das Gesicht dieser Frau gesehen, die ihr jetzt durch das Anpressen ihrer Brust ein eindeutiges Verlangen zu verstehen gab. War da nicht auch ihr heißer Atem, den Andrea jetzt in ihrem Nacken verspürte, als die andere Hand der Frau wie eine Schlange in Höhe ihres Gürtels um ihren Körper herum glitt und dann die Schnalle erreichte?

Für einige Momente spürte Andrea die Hand auf ihrem flachen Bauch und den Finger, der ihren Bauchnabel kitzelte. Dann glitt die Hand tiefer über die Gürtelschnalle hinweg über das Leder ihrer Hose. Genau im Zentrum der beiden Reißverschlüsse, mit der man den Latz öffnete, wenn man die Lederhose ausziehen wollte.

Andrea zuckte zusammen, als die Finger der Unbekannten die Stelle berührten, wo unter dem Leder ihre Empfindlichkeit erregt zu zucken begann. Und dann versuchte die Unbekannte, Andrea durch ihre kurzen Hosenbeine von unten her zu fingern. Aber die Lederhose des Mädchens saß so straff, dass hier auch nicht der schlanke Frauenfinger noch zwischen die nackte Haut ihres Oberschenkels und das Leder ihres engen Höschens passte.

Schließlich spürte Andrea, dass sich beide Hände der Frau in ihrem Schritt trafen und versuchten, sie leicht hochzuheben. Das Mädchen atmete flach und konnte jetzt ein leichtes Stöhnen nicht unterdrücken. Sie musste sich selbst gestehen, dass sie die Situation irgendwie zu genießen begann.

Doch dann war der Zauber schon vorbei. Die Bahn hatte die erste Station der Innenstadt erreicht und die überwiegende Zahl der Fahrgäste verließ den Wagen. Andrea drehte sich, so gut es ging, um, um zu sehen, wer sie da so intensiv bespielt und gefingert hatte.

Doch keine der aussteigenden Personen sah zurück. Andreas Blick saugte sich nur an einer hochgewachsenen Frau mit blonden Haaren fest, die sie im Verdacht hatte. Mit raschen Schritten verließ die mit einer knapp sitzenden Jeans und einer pastellfarbenen Sommerjacke gekleidete Frau die Bahn. Einen Moment war sie in Versuchung auch auszusteigen und sich diese Unbekannte einmal von vorn anzusehen. Und vielleicht sogar ein Gespräch mit ihr zu beginnen.

Doch rasch verwarf Andrea Steiner den Gedanken wieder. Sie hatte sich für diese Fahrt in die Innenstadt einige Dinge vorgenommen, die sie endlich einmal erledigen wollte. Zwar vergingen noch ein paar Stunden, bis Monika Feierabend hatte - aber sie hatte ja auch selbst ein sehr großes Pensum von Sachen, die mal erledigt werden mussten.

Natürlich, diese unbekannte Frau war an ihr dran gewesen und hatte es geschafft, in Andreas jungen Körper die Lust zu erwecken. Und wenn schon? Was brachte es, die Frau zu sehen oder mit ihr zu reden? Heute Abend würde sie wahrscheinlich an das unbekannte Mädchen in der engen Lederhose denken, wenn sie im Bett mit sich selbst spielte. Und sie würde sich vorstellen, dass ihre Vagina die Liebesspalte des Mädchens aus der Straßenbahn war, dem sie in ihren jetzigen Traumfantasien das Lederhöschen auszog und mit gespreizten Beinen wartete, dass ihre Finger durch den Liebesgraben ackerten und immer tiefer in sie eindrangen.

Als die Straßenbahn die Station am Rathaus erreichte, war Andrea Steiner mit dieser Situation schon fertig. Für den Augenblick wenigstens ...

 

***

Monika Maywald genoss es, wenn die Freundin nach einem ausgedehnten Liebesspiel ihren nackten Körper an sie kuschelte und sie langsam wieder zu Atem kamen. Beide waren sie schweißüberströmt. Und das lag nicht nur daran, dass die Gewitterschwüle immer noch zugenommen hatte, sondern dass sie beide nach fast einer Woche sexueller Abstinenz förmlich explodiert waren.

Es mussten schon besondere Situationen sein, dass sie sich auch in der Woche treffen konnten. Beide waren beruflich voll eingespannt. Monika Maywald als Geschäftsführerin eine Boutique im City-Point und Andrea war nach ihren Examen inzwischen Sachbearbeiterin bei einem Amt der Stadtverwaltung.

Sicher trafen sich die beiden Freundinnen in der Woche öfter zum gemeinsamen Training im Fitnesscenter oder auch mal für eine Stunde im Solarium. Gelegentlich gönnten sie sich auch wieder mal zwei Stunden im Thermalbad, wo alles angefangen hatte.

Aber für gemeinsamen Sex reichte meistens die Zeit nicht. Und es blieb dann bei Küssen und zärtlichen Berührungen in der Umkleidekabine, die beide Freundinnen trotz der Enge gemeinsam benutzten.

Die Wochenenden gehörten jedoch den beiden Freundinnen. Zumal Alexander Maywald mit Birger Gerner, seinem Freund und Partner in der Anwaltskanzlei, sich an diesem Wochenende in einem Urlaubshotel an einem See im Harz vom Stress mit Klienten und Gerichten ausspannte und die beiden Freundinnen das Haus der Maywalds für sich hatten.

»Du hast dich ja heute voll gehen lassen, kleine Freundin!« Monika küsste das Mädchen in ihren Armen auf die schweißnasse Stirn.

»Ich bin vielleicht gut vorbereitet worden!« Andrea ärgerte sich, kaum dass sie diese Worte gesagt hatte, über sich selbst. Zumal sie sofort spürte, wie sich Monikas Körper leicht versteifte. Ihre Finger lagen nicht mehr glatt auf Andreas Haut, sondern schienen jetzt zu Katzenkrallen zu werden.

»Wer hat es denn geschafft, dich so vorzubereiten, dass du eben wie eine Dynamitladung explodiert bist?« Monikas Stimme sollte gleichgültig klingen. Dennoch spürte die Freundin eine gewisse Spannung darin.

»Naja, zuerst mal ich selbst ... nach dem Aufwachen ...!«, versuchte das Mädchen mit der Jungenfrisur, die Sache abzuwiegeln. Trotz ihres Aussehens stellte Monika in ihrer Beziehung immer die Dominante dar. Wenn sie auch manchmal spielten, dass Andrea ein Junge war, den das Mädchen aus der Parallelklasse in ihr Zimmer gelockt hatte und ihm dann an die Hose ging.