image

DOCTOR
WHO

DOUGLAS ADAMS

DER
PIRATENPLANET

JAMES GOSS

INS DEUTSCHE ÜBERTRAGEN VON

ANDREA BLENDL

image

image

Die deutsche Ausgabe von DOCTOR WHO: DER PIRATENPLANET wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg.

Titel der Originalausgabe: DOCTOR WHO – THE PIRATE PLANET

German translation copyright © 2017 by Amigo Grafik GbR.

Original English language edition copyright

Doctor Who is a BBC Wales production for BBC One.

BBC, DOCTOR WHO (word marks, logos and devices) and TARDIS are trade marks of the British Broadcasting Corporation and are used under licence. Doctor Who logo © BBC 1996.

First published in 2017 by BBC Books, an imprint of Ebury Publishing.

Printausgabe: ISBN 978-3-95981-180-4 • Digitale Ausgabe: ISBN 978-3-95981-264-1

Februar 2017

WWW.CROSS-CULT.DE

DAS VERÄNDERLICHE ANTLITZ VON DOCTOR WHO

Dieses Buch behandelt den Vierten Doktor, dessen Erscheinungsbild sich später veränderte, als ihn der Schwarze Wächter erwischte.

DAS VERÄNDERLICHE ANTLITZ DES SCHLÜSSELS DER ZEIT

Dieses Buch behandelt das zweite Segment des Schlüssels der Zeit, das den Doktor schon seit sehr langer Zeit erwartet hat.

INHALT

TEIL EINS

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

TEIL ZWEI

KAPITEL NEUN

KAPITEL ZEHN

KAPITEL ELF

KAPITEL ZWÖLF

KAPITEL DREIZEHN

KAPITEL VIERZEHN

TEIL DREI

KAPITEL FÜNFZEHN

KAPITEL SECHZEHN

KAPITEL SIEBZEHN

KAPITEL ACHTZEHN

KAPITEL NEUNZEHN

KAPITEL ZWANZIG

KAPITEL EINUNDZWANZIG

TEIL VIER

KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

KAPITEL DREIUNDZWANZIG

KAPITEL VIERUNDZWANZIG

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

EPILOG

NACHWORT

DOCTOR WHO

DOCTOR WHO UND DER PERFEKTE PLANET

DANKSAGUNGEN

DER PIRATENPLANET

Dieser Roman basiert auf den ersten Skriptentwürfen von Douglas Adams.

Also ist er wahrscheinlich nicht das, was Sie erwarten.

James Goss

TEIL EINS

»Alle Systeme sind bereit für die Dämmerung eines Neuen Goldenen Zeitalters des Wohlstandes!«

KAPITEL EINS

DER HIMMEL VOLL DIAMANTEN

Es regnete an diesem Tag Diamanten, aber niemand beachtete das. Die Bewohner von Zanak hielten einfach ihre goldenen Regenschirme hoch und kümmerten sich weiter um ihr Leben, das zum größten Teil darin bestand, durch Straßen zu schlendern, die schon mit Smaragden und Rubinen übersät waren. Niemand blickte nach oben. Niemand wollte den Edelsteinregen sehen und noch viel weniger von einem ins Auge getroffen werden. Aber das war nicht der wahre Grund. Wenn man in der Hauptstadt von Zanak lebte und nach oben blickte, konnte man es nicht vermeiden, den Berg zu sehen. Und niemand wollte den Berg sehen. Also gingen die Bewohner von Zanak weiter ihren Geschäften nach, während die Diamanten Dellen in ihre Regenschirme aus goldenen Blättern schlugen, und starrten stur geradeaus.

Auf dem Berg thronte die Zitadelle. Sie war ein eigenartiges Gebäude, eine chaotische Mischung aus uraltem Stein und verbranntem Metall, das ziemlich danach aussah, als wäre ein Sternenkreuzer auf einen Berg gestürzt. Was interessanterweise genau dem entsprach, was einst geschehen war.

Das pochende Herz der Zitadelle war ein Raum namens »Die Brücke«. Mister Fibuli wurde auf der Brücke gebraucht. Aber Mister Fibuli würde nicht kommen. Nicht heute.

Heute hockte Mister Fibuli in einem Wandschrank und putzte seine Brille mit einem dreckigen Tuch. Das machte es nur schlimmer. Jedes Ereignis in Mister Fibulis Leben machte alles schlimmer. Zu seinen Füßen lag ein gewaltiger Stapel Papierkram. Er war am Vorabend lang aufgeblieben und hatte all seinen Papierkram erledigt, bis sein Schreibtisch leer war. Diesen Morgen war er vor allen anderen gekommen, nur um seinen Schreibtisch wieder voll vorzufinden. Vollgepackt mit Dokumenten, Memos, Gegenmemos, Rundbriefen und sogar Reklamesendungen, die ihm versicherten, dass ein lang verschollener Freund auf einem entfernten Planeten Anteile an einer Diamantenmine hatte. Mister Fibuli hatte diesen letzten Brief so absurd gefunden, dass er beinahe gelacht hatte. Er hatte dagestanden, hatte ihn angestarrt und seine Mundwinkel dazu gedrängt, sich zu bewegen. Sie bewegten sich nicht, nicht nach oben, nicht nach unten. Er schob seine Gedanken an den gewaltigen Papierstapel weg, um sich auf das Stück Reklamepost zu konzentrieren. Es war so abstoßend ironisch, dass er sich einfach nicht vorstellen konnte, wie es dorthin gekommen war. Nur für einen Augenblick fragte er sich, ob es der Kapitän selbst dort platziert hatte. Aber nein. Nein, das konnte nicht sein.

Schließlich hatte er damit begonnen, sich durch den Rest des endlosen Papierkrams für den neuen Tag zu arbeiten. Berichte von den automatisierten Minen, Diagnosen von den Maschinen und ein Satz Befehle über Standardhinrichtungsgebühren für die letzten Opfer Des Dings. Mister Fibuli zeichnete sie als Erste ab. Das Ding wurde immer hungriger.

Dann wandte Mister Fibuli dem letzten Ordner auf dem Schreibtisch seine Aufmerksamkeit zu. Es war eine Übersicht über Versetzungen von Hilfspersonal, die durch Manöver verursacht worden waren. Er öffnete ihn, verzog das Gesicht angesichts der Gesamtsumme und schlug ihn schnell wieder zu. Diesmal war jemand zu weit gegangen.

Er war sich nicht sicher, was ihn dann dazu trieb, aufzustehen und in den Schrank zu kriechen. Es mochte die erschreckende Summe in dem Ordner gewesen sein. Es mochte daran liegen, dass jemand hereingekommen war, ihn angegrinst hatte und ein Dutzend weiterer Ordner auf seinen Schreibtisch gelegt hatte. Er wusste es nicht sicher. Aber Mister Fibuli stand trotzdem auf und versteckte sich in einem Schrank.

Das sorgte nicht dafür, dass es Mister Fibuli besser ging. Für einen Moment rollte er sich dort drinnen zusammen und fühlte sich beinahe sicher. Und dann schob zu seinem Schrecken jemand weitere Ordner unter der Tür durch. Sie wussten, dass er hier war. Sie würden irgendwann kommen und ihn holen. Sobald es der Kapitän leid war, nach ihm zu rufen. Entsetzt beobachtete Mister Fibuli, wie ein Ordner nach dem anderen unter der Tür durchgeschoben wurde und trat mit den Fersen nach ihnen. Warum gab es so viel Papierkram? Immerhin sollten sie eigentlich Piraten sein …

Der Doktor versteckte sich auch in einem Schrank. Weil er ein Lord von Gallifrey und Besitzer einer unendlich riesigen Zeitmaschine war, war es ein sehr großer Schrank, dennoch war es immer noch ein Schrank. Der Doktor war auf einer Mission, und die machten ihn immer launisch.

Der Schlüssel der Zeit mochte das mächtigste Objekt im Universum sein, aber der Doktor fand ihn langweilig. Ja, er war das wichtigste Bruchstück aus dem vorherigen Universum, ja, er konnte das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse in diesem hier wiederherstellen, aber mal ehrlich … musste es sechs Stücke davon geben?

Der Doktor hatte vom Wächter, einer strahlenden weißen Gestalt, die, wenn sie auch nicht direkt Gott war, doch sicherlich gerne für Ihn einsprang, wenn Er beschäftigt war, die Aufgabe erhalten, den Schlüssel der Zeit einzusammeln. Bisher hatte der Doktor eines von sechs Stücken gefunden und war mit der Sache absolut durch.

Sechs Teile. Seine Gedanken kreisten immer wieder darum. Er hatte genug Schwierigkeiten, seinen Hut zu finden. Jetzt musste er sechs ganze Stücke von einem Ding finden. Dazu brauchte man Hingabe und Zielstrebigkeit und allerhand andere Eigenschaften, die dem Doktor, offen gestanden, fehlten.

Er verstand, warum der Schlüssel der Zeit dem Motto »Limited Edition, Sammler-Ausgabe« folgte. Immerhin war er das mächtigste Objekt im Universum, und wenn er einfach herumlag, konnte ihn ja jeder in die Finger bekommen. Deshalb war es schon sinnvoll, ihn etwas aufzuteilen. Aber mal ehrlich, zwei Stücke wären genug gewesen:

»Hallo, ich glaube, Sie haben die andere Hälfte des Schlüssels der Zeit. Dürfte ich sie für einen Nachmittag ausleihen?«

»Aus irgendeinem bestimmten Grund? Sie planen doch nicht, das Universum an sich zu reißen?«

»Nicht direkt, nein.«

Also gut, vielleicht waren zwei Stücke etwas knapp. Aber sicher wäre der Kausalität mit vier Teilen Genüge getan. Alle sechs aufspüren zu müssen war einfach nervig. Es war, als müsste man ein echt wichtiges Puzzle zusammensetzen, während man Gefahr lief, festzustellen, dass das fehlende Stück Himmel in den Händen des Schwarzen Wächters war.

Der Schwarze Wächter war übrigens eine recht geheimnisvolle Gestalt, die sich allem widmete, was böse war. Weil er den Schlüssel auf Teilzeitbasis gemeinsam mit dem Weißen Wächter besaß, war er theoretisch berechtigt, ihn selbst zusammenzubauen, wenn er je beschließen sollte, dass das Universum zu gut wurde oder zu effizient funktionierte. In der Praxis aber hatte er sich die Mühe nie wirklich machen müssen. Weil das Universum regelmäßig zerfiel, war der Job des Schwarzen Wächters eine Art Ruheposten und von denen gab es heutzutage zu wenige. Der Doktor hätte eine Schwäche für den Schwarzen Wächter gehabt, hätte er sich nicht, weil er sonst wenig zu tun hatte, zwangsläufig furchtbar für die Versuche des Doktors interessiert, den Schlüssel zusammenzufügen. Der Schwarze Wächter würde die Fortschritte des Doktors mit all dem verwirrenden Eifer eines mittleren Managers der BBC behindern.

Ein weiteres Problem mit dem Schlüssel der Zeit war, dass sich die individuellen Teile als alles Mögliche tarnen konnten. Der Doktor dachte darüber nach. Auf dem Papier war das ziemlich aufregend. Was konnten die sechs Teile sein, hm?

Der Kontinent Afrika, das wäre lustig – man müsste einen Neuen kaufen.

Buckingham Palace? Auch witzig, aber man müsste das mit Liz auswürfeln.

Die TARDIS? Kompliziert.

Der Doktor selbst? Auweh. Das wäre ein Problem.

Stattdessen hatte der Doktor das deprimierende Gefühl, dass die Teile genauso wenig Fantasie bewiesen wie Sechsjährige, die zu einer Kostümparty gingen. Das erste Segment hatte seinen Pessimismus gerechtfertigt. Es war in einer Vitrine gefunden worden, geschickt als Juwel getarnt.

Das Herz rutschte dem Doktor in die Hose, es graute ihm davor, durchs Universum zu tingeln und seine Zeitmaschine schrittweise in einen Kramladen zu verwandeln, der mit Kristallen, Kettchen und Tand vollgestopft wäre. Es wäre schrecklich peinlich, wenn er Leute zu sich einlud. Was unwahrscheinlich war, wegen der letzten nervigen Sache am Schlüssel der Zeit.

Die letzte nervige Sache am Schlüssel der Zeit war, dass der Wächter dem Doktor einen neuen Begleiter gegeben hatte. Hätte man den Doktor nach seiner Meinung gefragt, hätte er eine Liste an Eigenschaften zusammengestellt, die an einem Begleiter wünschenswert waren:

Mensch(enartig)

dumm und heldenhaft (wenn männlich)

blauäugig und toll (wenn weiblich)

guter Sinn für Humor

mag lange Spaziergänge durch Steinbrüche

weiß, wo hinten und vorne ist

beherzt (keine Ahnung, was beherzt bedeutet, aber werde es erkennen, wenn ich es sehe)

pathologisch unfähig, Fragen zu stellen

kräftige Knöchel

Der Doktor hätte auch betont, dass er bereits den idealen Begleiter hatte. Es war ein Roboterhund namens K-9, der es dem Doktor erlaubte, beim Schach zu schwindeln, und dem die Puste ausging, wenn er einen steilen Berg hinaufmusste. Keine Gewaltmärsche in den Bergen mit K-9, was eine Art Segen war, wenn man bedachte, dass der Doktor jetzt auf die 750 zuging.

Aber nein, der Wächter hatte die Wünsche des Doktors oder die Existenz seines netten Roboterhundes nicht mit einbezogen. Er hatte ihm stattdessen die Time Lady Romanadvoratrelundar mitgegeben, die bisher so lustig war wie ein abgegriffenes Telefonbuch.

Die Time Lady Romanadvoratrelundar kam frisch von der Akademie auf Gallifrey und deshalb war das Leben mit ihr ein einziger alberner Wirbel aus Geplapper über ihr Abitur oder wie auch immer man es diese Woche nannte.

Statt über seine Scherze zu lachen (der Doktor liebte Begleiter, die das taten), betrachtete die Time Lady den Doktor mit kaum höflicher Belustigung. Manchmal machte sie diese kleine Grimasse mit ihren Lippen, die andeutete, dass er aus einem Weihnachtscracker gefallen sein musste. Ihre Miene war das absolute Gegenteil von blauäugig. Der Doktor war schon mit lustigeren Eidechsen gereist.

Seit Romanadvoratrelundar bei ihm war, fiel dem Doktor auf, wie verstaubt Teile der TARDIS waren. Das, dachte er, war völlig unfair. Es war nicht so, dass er unordentlich wäre, nur gab es wichtigere Dinge zu erledigen. Er hatte einmal eine Putzfrau angeheuert, die mit einem Staubwedel und einem Eimer in der TARDIS verschwunden und nie mehr aufgetaucht war. Gelegentlich machte er sich deshalb Sorgen – musste er sie eigentlich nach Stunden bezahlen?

Außerdem schien die Time Lady Romanadvoratrelundar am Thermostat gedreht zu haben. Die TARDIS war jetzt merklich kühler. Was seit einer beträchtlichen Zahl von Jahren sein Zuhause gewesen war, fühlte sich jetzt wesentlich weniger heimelig an. Selbst das einst beruhigende Brummen der TARDIS hatte sich in ein weniger gesetztes »Hmmm« verwandelt.

Die eine Sache, die im gewaltigen Innenleben der Zeitmaschine fehlte, war ein Gartenhäuschen, also hatte sich der Doktor für den Augenblick in der Schwebekammer versteckt. Sie war völlig schwarz und hatte ein geheimnisvolles Echo, aber dank einer elektrischen Dreifelderheizung war sie angenehm und gemütlich. Theoretisch bot die Schwebekammer einen Ort mit sicherer Nullität, wo man die Teile des Schlüssels der Zeit lagern konnte, aber es hatten sich dort bereits mehrere halb leere Teetassen und ein Stapel Kreuzworträtsel aus der Times angesammelt.

Die vorherige Inkarnation des Doktors war ein schneidiger silberhaariger Gentleman mit einem Hang zu Samt und Umhängen gewesen. Seine nächste Inkarnation würde weißes Leinen tragen, das auf wundersame Weise fleckenfrei blieb. Aber dieser Doktor, der vierte, war ein stolzer Bröselverteiler und Verächter der Konvention. Jeden Morgen stürmte er durch den Kleiderschrank, als suche er nach Rache. Welchen Unterschied machte es, was er trug, dachte er sich. Das Gesicht des Doktors strahlte eine verschmitzte Freundlichkeit aus, als würde er gleich einen Scherz über jemanden machen, den man nicht mochte. Dieser Doktor war kein Mann für Pläne, Taktik oder Missionen. Er war ein Mann, der aufwachte, sich einen Schal schnappte und schallend über das Universum lachte. Und gerade jetzt versteckte sich der Doktor mit K-9 in seinem Unterschlupf und polierte das erste Segment des Schlüssels der Zeit mit besagtem Schal.

»Das hätten wir, K-9«, verkündete er und hielt den Edelstein ins Licht. »Noch fünf von denen und wir können einen Aufkleber mit ›Job erledigt‹ drauf machen.«

Der Roboterhund dachte zweifelnd über diese Bemerkung nach. »Frage, Master: Ich habe in meinen Datenbanken keine Aufzeichnungen über ein solches Objekt.«

»Warst auch nie Pfadfinder, hm?« Der Doktor schenkte K-9 ein gequältes Grinsen.

»Pfadfinder?«, schniefte der Hund. Er hatte viel geschnieft, seit Romanadvoratrelundar angekommen war. Vielleicht war er allergisch. »In der Militärsprache ist ein Pfadfinder jemand, der der Hauptstreitmacht vorausgeschickt wird. Frage nach Relevanz in Bezug auf Aufkleber.«

»Die ist groß«, antwortete der Doktor knapp und verließ den Raum.

Am anderen Ende der Zeit blinzelte die Alte Königin. Das dauerte länger, als man erwarten würde.

»Du kannst nicht hier sein!«, krächzte sie, weil ihre Stimme nach einem Leben voller Gebrüll aufgebraucht war.

»Aber ich bin es«, antwortete die Gestalt im Schatten mit tiefer Stimme.

»Wie?«, rief sie, als die Gestalt näher trat. »Du kannst nicht hier sein.«

Untypisch für sie zuckte die Gestalt mit den Achseln, dann schenkte sie ihr ein ziemlich grausiges Grinsen. »Nein, nicht aufstehen«, sagte sie. »Wir haben viel zu besprechen …«

KAPITEL ZWEI

DIE TOTEN PLANETEN

Sprechen wir über Planeten. Weil es in diesem Buch um Planeten geht, haben wir hier vier davon. Alle sehr unterschiedlich, aber mit exakt dem gleichen Schicksal.

Temesis Beta war das Ziel einer langen und mühevollen Weltraummission gewesen. Die Kapsel von Temesis Alpha war primitiv – wenig mehr als eine Bleiwanne voller guter Hoffnungen, die irgendwie ihre Heimatwelt verlassen, eine beträchtliche Entfernung zurückgelegt und sich kurz in eine Umlaufbahn um ihren Nachbarplaneten begeben hatte.

Die Mannschaft hatte sorgfältige Beobachtungen der Welt, die sich unter ihnen drehte, angestellt. Sie war unfähig zu landen, denn sie steckten noch in der Anfangszeit der Raumfahrt. Weil ihr Fluggerät keine Bullaugen hatte, sandte ihnen eine Reihe ferngesteuerter Kameras und Radarantennen ein kompliziertes Datenbild. Eines Tages würden ihre Leute zurückkommen und dort landen. Aber für den Moment benutzten sie ihren letzten Brennstoff, um zu einem Heldenempfang nach Hause zurückzukehren.

Ihre bemerkenswerteste Entdeckung waren Radaremissionen von der Oberfläche von Beta gewesen. Unverständlich, simpel, aber ihre Augenbrauen hatten sich gehoben, als ihnen bewusst geworden war, dass einige der Nachrichten in ihre Richtung geschickt wurden. Die Mannschaft kehrte mit den Neuigkeiten nach Hause zurück, dass es anderswo im Universum intelligentes Leben gab und dass es freundlich gesonnen war.

Nach einem langen, erschöpfenden, aber triumphalen Flug erreichte die Kapsel ihre Umlaufbahn um Temesis Alpha. Nur stimmte etwas nicht. Ihre Mannschaft wurde vom wichtigtuerischen Bing-Bing-Bing des Bordcomputers aus Träumen von langen, heißen Duschen gefolgt von Buchverträgen und Auftritten in Talkshows gerissen.

Die Anzeigen auf den Konsolen waren erstaunlich, unglaublich. So völlig verwirrend, dass der Kapitän des Raumschiffs sofort eine der ferngesteuerten Kameras startete.

Sie bestätigte die schreckliche Wahrheit für die schockierten, plötzlich verlorenen Insassen der Kapsel.

Temesis Alpha war nicht mehr da.

Nichts passierte auf Calufrax. Aber das war immer so. Es regnete ein wenig, aber wirklich nur für den äußeren Schein. Aus evolutionärer Sicht wartete Calufrax auf den Bus. Wenn man über einen Planeten sagen konnte, dass er dahinschlurfte, während er auf bessere Zeiten wartete, dann war das Calufrax. Wolken zogen über den Himmel, als würden sie Däumchen drehen. Gletscher krochen mit einem gemurmelten »Muss das sein?« weiter. Das Leben, das sich auf Calufrax entwickelt hatte, klammerte sich hauptsächlich lustlos an Felsen. Es würde, ja es würde definitiv dazu kommen, Wirbel zu entwickeln. Bloß nicht heute.

Tatsächlich besonders nicht heute.

Es wurde oft gesagt, dass nichts Gutes je aus einem Komitee kam, aber es gibt immer eine Ausnahme für diese Regel. Auf Sakunthala hatte man den Sinn des Lebens in einem Komitee herausgefunden. Überraschenderweise hatte das ein Politiker vorgeschlagen. Eines Tages platzte er völlig spontan, nur um der Antwort auf eine schwierige Frage auszuweichen, damit heraus. »Ich freue mich, dass Sie mich das gefragt haben. Das ist eine gute Frage, eine wirklich gute Frage«, begann er konventionell genug. »Aber ich werde Ihnen sagen, was sogar eine noch bessere Frage ist …« Und selbst dann war das noch das, was die Leute von Politikern zu hören erwarteten. Aber genau dann geriet die Sache aus dem Ruder. »Eine noch bessere Frage ist: Was ist der Sinn der Existenz? Warum sind wir alle hier, außer um die Lücken zu füllen, ehe wir sterben? Wissen Sie, wir können herumsitzen und einander beschimpfen, beobachten, wie die Dinge immer schlimmer werden, und andere Leute beschuldigen, oder wir könnten einfach, Sie wissen schon, herausfinden, wozu das alles dient. Und dann könnten wir uns von dort aus nach hinten arbeiten und herausfinden, ob wir wirklich all diese Straßen und Häuser und was auch immer bauen müssen.«

Seltsamerweise fasste die Idee Fuß. Sofort schlug jemand vor, einen Computer zu bauen, aber weil er spürte, dass er auf einer Erfolgswelle schwamm, tat der Politiker dies verächtlich ab. »Das würde nur mit einem Ausschreibungsverfahren, einem Kaufvertrag und schleichenden Kostensteigerungen enden. Und dann würden wir einander die Schuld zuschieben, wenn das dumme Ding zu spät kommt, nicht funktioniert und verschrottet werden muss. Lassen Sie uns das einfach durchsprechen.«

Und genau das taten die Bewohner von Sakunthala. Sie hielten die Krankenhäuser und Schulen am Laufen, aber abgesehen davon setzen sich alle zusammen, um das Komitee von Was zu bilden (zum einen wollten sie einfach vermeiden, dass man durch die Namenssuche abgelenkt würde, und zum anderen war es immerhin genau das, was sie herauszufinden versuchten). Länder teilten sich in verschiedene Unterkomitees auf, um ernsthaft über solche Themen wie »Warum haben wir Kinder?« und »Macht der Tod einen Unterschied?« und »Warum Zehennägel?« nachzudenken.

Der ganze Planet redete einfach. Man sprach die ganze Angelegenheit durch und, als die verschiedenen Gruppen zusammenkamen, erreichte man schrittweise einen Konsens.

»Oh«, sagten sie alle und lächelten vorsichtig.

Und dann wurde der Himmel über Sakunthala dunkel.

Die Flotte war gekommen, um nach Bandraginus 5 zu suchen. Sie war lang und mühevoll durch den Quadranten gereist. Ihre letzten Energiereserven waren beinahe aufgebraucht. Sie hatte auf ihrer Mission viele gute Schiffe verloren. Aber sie war angekommen. Sie hatte Bandraginus 5 erreicht.

Die Erbauer der Flotte waren nicht gekommen, darauf bestanden sie, weil der Planet reich war. Das war die allerletzte ihrer Sorgen. Jeder Oolion, den sie fanden, würde natürlich in einem sicheren Fonds platziert, der im Interesse der Bewohner von Bandraginus 5 verwaltet würde. Sie würden im besten Interesse des Planeten handeln. Dies war hauptsächlich eine Friedensmission.

Sie sagten das in einer schön formulierten Sprachübertragung, als sie ins Sonnensystem eintraten. Ja, vielleicht endete die Rede mit einigen kleinen Drohungen darüber, was passieren würde, wenn ihre völlig friedliche (und schwer bewaffnete) Mission auch nur auf den geringsten Widerstand träfe. Aber in dieser Sache waren sie sehr standhaft. Sie waren zum Wohle von Bandraginus 5 hier.

Es gab nur ein Problem.

Bandraginus 5 war verschwunden.

KAPITEL DREI

LEBENSKRAFT

»Mister Fibuli!«

Den Kapitän zu beschreiben würde die Überraschung verderben. Es ist wohl am sichersten, seinen Stuhl zu beschreiben, der sehr groß war und die Brücke der Zitadelle dominierte. Von dort konnte der Kapitän durch die gewaltigen, gewölbten Fenster blicken, den Berg hinunter, über die Stadt Zxoxaxax und die Ebenen von Malchios. Die Städte waren leichter zu erkennen, als zu buchstabieren.

Der Kapitän (der noch nicht beschrieben werden kann) saß gerade auf seinem Stuhl (den man schon beschreiben kann). Der Stuhl des Kapitäns war groß und schwarz und konnte sich sehr schnell herumdrehen, wenn sein Besitzer ein wenig wütendes Starren erledigen musste. Weil er das oft tun musste, wurde der Stuhl immer gut geölt.

Heute hatte er ein Quietschen entwickelt, was ärgerlich war. Aber das war nicht der Grund, warum der Kapitän nach Mister Fibuli rief.

Die Stimme des Kapitäns hallte als röhrendes Gebrüll über die Brücke. Die Krankenschwester des Kapitäns (die jung, schlank, hübsch und geschickt darin war, nicht im Weg zu sein) hörte es und merkte sich vor, seinen Blutzucker zu messen. Die Antriebscrew hörte das Geschrei und war froh, dass es nicht ihnen galt. Die Siebtechniker zuckten mit den Achseln. Die Extraktionsspezialisten fragten sich, ob es der alte Fibuli heute abkriegen würde, und erklärten, dass der armselige Bock lange überfällig dafür war.

»Mister Fibuli!«, wiederholte der Kapitän, wobei er wahrlich und wahrhaftig zu seiner Stimme fand. Seine vorherigen Rufe waren wenig mehr als eine Aufwärmübung gewesen, insofern man bei einem Vulkan von Aufwärmübungen sprechen kann. »Mister Fibuli! Bei allen Röntgenstürmen von Vega, wo ist dieser Nincomdreck!«

Der Ausrufer beugte sich über ein Mikrofon und sagte in einem sehr präzisen Tonfall, der in der ganzen Zitadelle ausgestrahlt wurde: »Mister Fibuli wird gerufen. Mister Fibuli wird sofort auf der Brücke gebraucht.«

Es gab eine Pause. Einige Leute warfen dem Schrank im Korridor Blicke zu. Irgendwer musste gleich hinübergehen und anklopfen, oder?

Der Kapitän brüllte weiter von seinem großen schwarzen Stuhl: »Schickt mir Fibuli! Schickt ihn jetzt zu mir oder, bei allem, was in einem Neutronenstern degeneriert, ich werde den Haufen von euch schneller als ein Positron in einem Hadronen-Zertrümmerer über den nächsten Ereignishorizont werfen. Monde des Wahnsinns, warum bin ich mit Unfähigen geschlagen?«

Niemand antwortete darauf. Der Kapitän erwartete selten eine Antwort auf derartige Fragen. Der Kapitän drehte sich weg und sah aus dem Fenster, womit er der Schranktür die Gelegenheit gab, sich zu öffnen. Mister Fibuli trat vorsichtig heraus, sammelte seinen Papierkram zusammen, holte tief Luft und kam dann auf die Brücke gelaufen.

»Herr Kapitän!«, kündigte er an. Als er vorbeigerannt kam, drückten ihm die Leute weitere Berichte und Ausdrucke in die Hände. Er kam seufzend vor der Rückseite des großen schwarzen Stuhls zum Stehen, die, das muss man sagen, ziemlich bedrohlich aussah.

»Ah …« Die leise Stimme aus der Richtung des Stuhls, war seidig schnurrend. »Ich bin Ihnen für Ihren Eifer verpflichtet. Ihr Bericht, Mister Fibuli?«

Mister Fibuli leckte sich auf der ergebnislosen Suche nach Feuchtigkeit über die Lippen. »Ja … Ich habe ihn …«

»Er ist dreißig Sekunden zu spät.«

»Ja, Sir.«

»Meine Qualitäten sind zahlreich, Mister Fibuli«, polterte der Stuhl. »Aber ich fürchte, unendliche Geduld ist keine davon.« Eine Pause. Und dann, einfach, weil er es gerne sagte, ein letztes, bedrohliches »Mister Fibuli«.

Der Kapitän drehte sich mit seinem Stuhl um, und weil er das tat, können wir ihn genauso gut endlich beschreiben. Wenn sein Stuhl schon groß, bedrohlich und von Drähten überzogen war, dann war es der Kapitän wohl noch mehr. Es war schwer zu sagen, wo der Stuhl endete und der Kapitän anfing. Irgendwo mitten drin befanden sich die Reste eines sehr großen Mannes. Es war immer noch genug übrig, um einen normal großen Mann zu bauen, wenn man von vorne anfing. Aber wer auch immer am Kapitän gearbeitet hatte, hatte sich geschworen, die Körpermasse intakt zu lassen, wenn auch sonst nichts. Der generelle Eindruck war immer noch der eines großen, fiesen, bärtigen Mannes mit einem stechenden Blick. Aber sein halbes Gesicht war von einer Metallplatte bedeckt. Eine grüne Augenklappe funkelte bedrohlich, metallische Lippen grinsten böse und selbst die Hälfte seines Bartes bestand aus Eisen. Unterhalb des Halses wurde die Sache schlimmer. Ein riesiger Roboterarm, zwei künstliche Beine, synthetische Lungen, die vor Anstrengung zischten und, am Ende eines samtbedeckten Ärmels, die ziemlich armseligen Reste einer menschlichen Hand, die gelegentlich zuckten, wenn sie an dem Handgelenk zerrten, an das sie genäht waren.

Es war wirklich nicht viel vom Kapitän übrig, aber es war mehr als genug, um ihn absolut furchterregend zu machen. Der Geruch half auch nicht. Um den Kapitän waberte, besonders wenn er wütend war, der unangenehme Gestank von langsam verkochendem Fleisch.

An den verschiedenen Konsolen fanden sporadische Wetten statt, ob heute Fibulis letzter Tag sei oder nicht. Der alte Bock hatte einen guten Lauf gehabt, aber der Kapitän schien es jetzt wirklich auf ihn abgesehen zu haben.

Etwas huschte über die Schulter des Kapitäns und verlagerte sein Gewicht von einer Klaue auf die andere. Auch das funkelte Mister Fibuli an. Das Ding.

Mister Fibuli hatte beschlossen, dass, wenn heute wirklich sein Todestag sein sollte, es so sein möge. Er war sich nicht sicher, ob er noch viel mehr aushalten würde. Den Papierkram, die furchtbaren Statistiken in seinem Ordner, das Starren des Dings oder das ständige Gebrüll. Aber wenn alles heute enden sollte, na fein. Er hatte dem Tod so oft ins Gesicht gestarrt, dass er sein Grinsen erkennen konnte.

Irgendwo aus einem Nebel konnte er seine Stimme tröpfeln hören: »Ich entschuldige mich demütigst, Kapitän, Sir, aber ich glaube, ich habe gute Nachrichten, Sir.«

Und der Kapitän antwortete beinahe freundlich: »Bei den sieben Sonnen von Orion, das will ich auch hoffen, Mister Fibuli!«

Der Kapitän fasste zu dem Ding auf seiner Schulter hinauf und streichelte es. Es gab ein Zirpen von sich und starrte Fibuli an. Fibuli kümmerte das nicht wirklich, nicht mehr, aber er war recht überrascht, als er sah, dass ihm der Kapitän einen Wink gab.

»Also?«

Mister Fibuli öffnete versehentlich den Ordner mit den Versetzungen von Hilfspersonal, die durch Manöver verursacht worden waren, sah die Zahl drei Milliarden und schloss ihn wieder. Stattdessen schlug er eine Aktenmappe auf und begann in betulichem Tonfall daraus vorzulesen.

»Sir, alle Lagerstätten der Mineralien Voolium, Galdrium und Assetenit 455 sind jetzt ausgebeutet und eingelagert, Sir. Wir haben viele Silikate, Aluminium, das Übliche, Sir, Karbonisotope, et cetera, et cetera, und der Rest wurde, wie Sie mit Freude vernehmen werden, verarbeitet.«

»Auf die normale Weise?« Die Stimme des Kapitäns war leise, begierig, eifrig. Er riskierte einen Seitenblick auf seine Krankenschwester, aber, falls sie seine Aufregung bemerkte, ignorierte sie es.

»Auf die … äh … normale Weise, Sir.« Die Vorliebe des Kapitäns schien seltsam, andererseits führten sie ein seltsames Leben und jeder Mann brauchte ein Hobby. »Oh, und hier ist eine Liste der Mineralien, Sir.«

Der Kapitän nahm die Liste, warf kaum einen Blick darauf und ließ sie aus seinem mechanischen Griff gleiten. »Ha! Tand, Tand, Schrott und Tand!« Mit einem Ächzen seiner Kolben beugte er sich in seinem Stuhl nach vorn, sodass sein Dieselatem über Mister Fibuli waberte. »Wir müssen Vasilium finden. Wir müssen Mandranit 1-5 finden. Mister Fibuli, bei den uralten Feuern von Rigel!«

»Aber Sir …« Mister Fibuli, der durch seine Ausdrucke blätterte, lächelte. »Ich glaube, wir haben welches gefunden.«

»Sie haben eine Quelle entdeckt?«

Mister Fibuli starrte leicht überrascht auf den Ausdruck. »Ja, Sir.« Er überbrachte dem Kapitän tatsächlich eine richtig gute Nachricht.

»Exzellent.« Der Kapitän gluckste vor Freude. Genau wie das Ding auf seiner Schulter.

Nachdem wir den Stuhl des Kapitäns und den Kapitän selbst beschrieben haben, können wir wohl auch Nägel mit Köpfen machen und sein Haustier beschreiben. Die Crew nannte es »Das Ding« oder »Dieses Ding«. Sie bedachten es nicht mit einem richtigen Namen, weil sein Name eigentlich ziemlich dämlich war, das Ding aber nicht. Das Ding tötete Leute. Es tötete sie schnell (manchmal) und schmerzhaft (immer). Das Ding war ein kleiner Roboterpapagei. Seine Augen waren blutrote Diamanten, seine scharfen Federn eine Mischung aus Edelmetallen, seine Klauen und der Schnabel aus Titan. Auf den ersten Blick hätte man vielleicht gesagt »Wie putzig«, aber dann hätte man keinen zweiten Blick mehr darauf werfen können. Die stechenden Augen des Dings bohrten sich in Mister Fibuli und sagten ihm ziemlich deutlich, dass er gleich sterben würde. Mister Fibuli hasste den Großteil seines Lebens mit einem dumpfen, ausgelaugten Hass – er hasste Papierkram, Reiseübelkeit, die Siebund Extraktionsingenieure, aber am allermeisten hasste er das Ding. Denn immer, wenn es auf der Brücke war, starrte ihn das Ding an, egal wo er war, immer wenn Mister Fibuli aufblickte.

Trotzdem hatte es ihn heute immer noch nicht getötet.

»Tatsächlich«, preschte Mister Fibuli vor und spürte, wie seine Zuversicht wuchs. Vielleicht würde es doch noch einmal gut laufen. »Tatsächlich hat genau das die Verzögerung verursacht. Ich wollte absolut sichergehen … Sehen Sie …« Um Zeit zu gewinnen, konsultierte er den Ausdruck, der noch warm war. »… die Quelle ist in einem sehr unerwarteten Sektor. Lassen Sie mich ihn auf dieser Karte zeigen.« Mister Fibuli fischte unsicher zwischen den Papieren in seiner Armbeuge herum und zog die Karte heraus, die, wie er hoffte, die richtige war.

Der Kapitän schielte sie mit seinem einen heilen Auge an und seufzte herrlich. »Ah, wir werden sie ausbeuten! Trefft sofort die Vorbereitungen.«

Überall auf der Brücke begannen hektische Aktivitäten der Antriebscrew, aber Mister Fibuli sah weiter die Sternkarte an und runzelte die Stirn. Das eine winzige Problem an der Quelle war, dass sie dort wirklich nicht sein sollte. »Es gibt etwas ziemlich Interessantes, Sir. Hier ist eine detaillierte Beschreibung des Sektors …«

Der Kapitän stand mit einem hydraulischen Knurren auf. »Ich sagte, wir werden sie ausbeuten, Mister Fibuli!«

»Aber …« Mister Fibuli fragte sich oft, ob das sein letztes Wort sein würde.

Der mechanische Arm des Kapitäns schwenkte aus und hob Mister Fibuli von seinen Füßen. »Belästigen Sie mich nicht mit Lappalien, oder ich lasse Ihre Knochen bleichen. Ist das klar?«

»Aye, aye, Kapitän«, flüsterte Mister Fibuli, als er auf dem Boden landete.

Der Kapitän sank schwerfällig zurück auf seinen Stuhl und drehte sich weg, um auf die Stadt unter ihnen zu blicken. »Oh, und Mister Fibuli …«, murmelte seine Stimme so sanft wie eine Lawine. »Das haben Sie gut gemacht. Aber ich würde Ihnen raten, nicht wieder zu spät zu kommen. Immerhin würden Sie jetzt nicht gerne als der tote Mister Fibuli bekannt werden, oder?«

Mister Fibuli wollte gerade mit einem pflichtschuldigen Lachen zustimmen, als sich das Ding auf der Schulter des Kapitäns umdrehte und ihn anfunkelte. Ein einzelner Strahl schoss aus seinen Augen, versengte Fibulis Finger und verbrannte den Ordner mit den Versetzungen von Hilfspersonal vollständig. Natürlich tat er das.

Die Botschaft war eindeutig angekommen.

»Meine Qualitäten sind, wie Sie wissen, zahlreich«, murmelte der Kapitän beiläufig, »aber inkompetentes Personal zu tolerieren gehört nicht dazu.«

Mister Fibuli fand das ein wenig unfair. Aber andererseits war beinahe alles in seinem Leben unfair. Er hastete weg, um die notwendigen Vorbereitungen zu treffen, wobei er sich bewusst war, dass Bündel Geld den Besitzer wechselten, als man feststellte, dass der Bootsmann wieder überlebt hatte. Die Krankenschwester, die die Wärmflasche des Kapitäns sorgfältig befüllte, schenkte Mister Fibuli ein winziges, beruhigendes Lächeln, das besagte: »Gut gemacht.«

Die eine Sache, die niemand auf der gesamten Brücke wusste, war, dass der Kapitän Mister Fibuli hauptsächlich deshalb am Leben ließ, weil ihm der Klang seines Namens gefiel. Er brachte ihn zum Grinsen.

Der Kapitän sprach in ein Mikrophon und bellte über die Brücke. »Hier spricht euer Kapitän. Ich will, dass die folgende Ankündigung in allen Städten gemacht wird. Es soll ein Neues Goldenes Zeitalter des Wohlstandes geben. Ich wiederhole, ein Neues Goldenes Zeitalter des Wohlstandes.«

Irgendwo erklang eine leise Fanfare, und Mister Fibuli blickte vom Hauptcomputer auf, als Berichte von den verschiedenen Decks eintrudelten. »Ich kann bestätigen, alle Systeme sind bereit für ein Neues Goldenes Zeitalter des Wohlstandes.«

Der Kapitän gluckste und streckte den groben Stumpf seines künstlichen linken Arms aus. Ein großer Haken klappte aus dessen Ende, und er fasste nach oben zu dem Ding, das auf seiner Schulter hockte. Es war der Vertraute des Kapitäns, sein Seelenverwandter und die eine wahre Freude in seinem Leben. Die Klaue des Kapitäns kraulte die Metallfedern des Papageis, wobei jede davon wie eine Klavierseite klirrte.

»Wer ist ein süßes Polyphasenavatron, na?«, gurrte der Kapitän.

»Süßes Polyphasenavatron, süßes Polyphasenavatron«, krächzte der Papagei zufrieden.

Selbst ein wohlmeinender Beobachter würde sagen, dass es in Pralix’ Leben nicht allzu viele Scherze gegeben hatte. Im Allgemeinen tendieren Leute, die zusehen mussten, wie ihre Väter getötet wurden, nicht dazu, fröhlich zu sein.

Das Letzte, was Pralix’ Vater zu ihm gesagt hatte, war allerdings eine Art Scherz gewesen. Pralix hatte nur eine lange Zeit gebraucht, um die komische Seite daran zu erkennen.

Pralix’ Vater hatte sterbend auf der Straße gelegen, Blut war auf einen Haufen weggeworfener Smaragde geströmt. Er blickte zu seinem Sohn hoch, dann auf die Wachen des Kapitäns, die näher kamen, um wieder auf ihn zu schießen. Und dann nahm er Pralix’ Hand und flüsterte ihm zu: »Versuche die Dinge nicht an deinem Verstand nagen zu lassen.«

Danach war Pralix zu einem stillen Kind geworden. Dann war er ein stiller Junge, ein stiller Teenager und nun ein stiller junger Mann geworden. Er lebte im nicht weiter bemerkenswerten opulenten Haus seines Großvaters. Zanaks Problem war, dass es im Reichtum erstickte. Weil jeder all das Geld hatte, das er sich nur wünschen konnte, konnte es sich niemand leisten, irgendetwas zu kaufen.

Das Erste Goldene Zeitalter des Wohlstandes war das letzte Mal gewesen, dass irgendetwas einen Wert besessen hatte. Als Gold zum ersten Mal vom Himmel zu regnen begann, war es zum größten Teil auf die Berghänge und draußen auf die Felder gefallen. Durch pures Glück starben nicht allzu viele Leute, aber aus irgendeinem Grund starb über Nacht das Getreide. Folglich wurden die Städte plötzlich von Bauern gestürmt, die unter ihrem neu gefundenen Reichtum taumelten. Weil sie sonst nichts zu tun hatten, kauften sie alles, was sie sehen konnten.

Die Leute, die in der Stadt gelebt hatten, konnten sich das plötzlich nicht mehr leisten, wollten aber auch nicht wirklich gern umziehen. Schrittweise kam die Sache ins Gleichgewicht, aber zu diesem Zeitpunkt war das Land unfruchtbar, die Städte waren übervölkert und niemand konnte sich ein Haus kaufen, das größer als ein Schuhkarton war. Alle waren so reich, dass sie keine Lust hatten zu arbeiten, also verbrachten sie ihre gesamte Zeit damit, ihre winzigen Häuser mit Edelmetallen zu verkleiden, ihre Kleidung mit Rubinen zu flicken und sich zu fragen, was sie auf ihren Platintellern essen sollten.

Die Antwort war bald genug: gar nichts. Die Bauern waren reich und untätig, die Felder waren stur frei von allem außer den am wenigsten aufregenden Metallablagerungen. Die gesamte Bevölkerung von Zanak lernte über Nacht, dass man keine Rubine essen kann, und begann zu hungern.

Es brauchte eine lange Zeit und eine beträchtliche Zahl brutal niedergeschlagener Aufstände, bis die Sache einen brüchigen Status quo erreichte. Die Wachen des Kapitäns führten Störenfriede für gelegentliche Zwangsarbeit ab und im Gegenzug gab es ab und an die Verkündung eines Neuen Goldenen Zeitalters des Wohlstandes. Diese wurden mit bestenfalls milder Erregung aufgenommen. Den Bewohnern von Zanak war der Wohlstand fad geworden. Niemand brauchte wirklich noch mehr davon.

Es gab einige Ausnahmen in dieser ruhigen Langeweile. Pralix stand kurz davor, eine davon zu werden.

Er stand auf dem Marktplatz und beobachtete Leute, die ungewollte Edelsteine wegkickten.

Einer der Wachmänner des Kapitäns marschierte auf den Platz. Die Leute schenkten ihm noch weniger Beachtung als den Edelsteinen. Auf der einen Seite erschossen diese Typen manchmal Leute. Andererseits, umso mehr Aufmerksamkeit man auf sich zog, umso wahrscheinlicher erschossen sie einen. Die Bewohner von Zanak hatten sich mit ihrer Tyrannei arrangiert, indem sie sie zum größten Teil ignorierten.

Der Wächter des Kapitäns stieg auf eine Plattform und hielt einen Lautsprecher hoch.

»Bewohner dieser Stadt!«, verkündete er pflichtbewusst. »Ich habe hier ein Blatt Papier. Es ist vom Kapitän unterzeichnet!«

Die Menge kam widerwillig zum Stillstand.

»Ich soll euch«, rief der Wächter salbungsvoll, »die Dämmerung eines Neuen Goldenen Zeitalters des Wohlstandes verkünden!«

»Oh«, machte die Menge achselzuckend. Nun, das waren keine schlechten Nachrichten, vermuteten sie. Es war kein Befehl zur Zwangsarbeit.

Der Wächter zog seine Pistole hervor und feuerte in die Luft. »Ein Neues Goldenes Zeitalter des Wohlstandes!«, wiederholte er.

Diesmal war der Jubel etwas lauter.

Nur Pralix stimmte nicht mit ein. Er blieb still. Aber das war nicht ungewöhnlich. Er war ein stiller junger Mann.

Tief unter der Erde wurde Pralix beobachtet.

Hunderte Augenpaare drängten sich in die Trauerkammer. Die Kammer war gestern noch nicht dort gewesen. Auf den Boden hatte jemand mit Kreide zwei Kreise gezeichnet, einen in den anderen. Und der Staub des inneren Kreises begann zu glühen, die Partikel schwebten in die Luft.

Ein Bild formte sich im glühenden Staub und flimmerte im düsteren Licht. Das Bild hing für einen Augenblick dort, dann wurde es durch einen sich schnell verändernden Nebel ersetzt. Das Staubbild schien über die Oberfläche von Zanak zu gleiten, über die unfruchtbaren Felder, die leeren Ebenen, von Stadt zu Stadt, in die Minen hinunter und sogar kurz hinauf zur Brücke. Es war, als würde der Staub zwischen dem hin und her wechseln, was die Leute auf dem Planeten sahen.

Die Bewegungen im Staub wurden etwas langsamer und zeigten nun den Marktplatz in der Hauptstadt Zxoxaxax. Das Bild umrundete ihn, überblickte die Menge aus ihrer Mitte durch die Augen eines Straßenfegers, und nahm schließlich die Perspektive des Wachmanns ein.

Der Wachmann rieb sich die Augen, die etwas juckten. Er hatte seine Rede ausgedruckt vor sich, aber er kannte sie auswendig. Er blickte auf die Menge hinunter, nur für den Fall, dass dort ein Störenfried wäre. Die machten immer Spaß. Er mochte öffentliche Erschießungen.

»Unter der gnädigen Führung unseres Kapitäns wird ein Zeitalter von ungekanntem Reichtum und Wohlstand beginnen!«, intonierte er nasal. »Die Minen werden erneut voll von Reichtümern sein! Seltenere Juwelen! Feinere Kleider! Mehlbrei! Nichts wird den treuen, fleißigen Dienern des Kapitäns verweigert werden! Reichtum jenseits aller neidvollen Träume wird euch gehören! In nur wenigen Sekunden werden die Omen am Himmel erscheinen, die beweisen, dass das neue Zeitalter tatsächlich begonnen hat!«

Mit einem gelangweilten Seufzen blickten die Bewohner von Zanak zum Himmel hoch. Einige hielten sogar ihre Goldschirme bereit, als um sie herum weitere Steine herunterkrachten. Auf Zanak war ein Kopftreffer durch einen ungeschliffenen Diamanten eine häufige Todesursache. Es war kein besonders würdevoller Weg abzutreten, wenn man wusste, dass jemand die Überreste des eigenen Gehirns durchwühlen würde, um zu sehen, ob der Stein, der einen erledigt hatte, sich polieren ließ und es wert wäre, ihn zu behalten, ehe er beschloss, dass er das insgesamt wahrscheinlich nicht war.

Die Menge stand da und wartete auf die Omen, auf diesen glanzvollen Moment, wenn der Berg zu schimmern begann und sich von ihm Lichter ausbreiteten, bis der Himmel tanzte. Trotz ihrer abgestumpften Natur wurde die Menge dieses Anblickes nie müde.

Alle außer einem stillen jungen Mann, der plötzlich stöhnte.

Unten im Herzen des Planeten fokussierte sich der wabernde Staubkreis auf Pralix, der im hinteren Teil der Menge stand. Er wurde von den Blicken mehrerer besorgter Leute erhascht, als er immer wieder lautlos das Wort »Nein« mit den Lippen formte. Der Staub zuckte, um zu zeigen, wie der Wächter neugierig zu ihm hinunterschielte.

Schließlich hüpfte der Staub, um die Welt zu zeigen, wie Pralix sie sah.

Seine ganze Welt drehte sich.

Seine Welt war nicht flach. Seine Welt war eine gewaltige Kugel, die durch eine riesige dunkle Leere schleuderte.

Sie schleuderte so schnell, dass er verzweifelt von ihr weg wollte.

Pralix stürmte gehetzt vom Platz, fasste sich an den Kopf und lief, um von dieser schleudernden Welt wegzukommen. Aber er konnte nirgends hin.

Eine Stimme hallte durch die Trauerkammer und brachte das wachsende Wimmern zum Schweigen.

»Der Tag wird dunkel und die Omen singen. Die Zeit des Bösen ist erneut gekommen. Wir müssen uns vorbereiten. Wir haben einen weiteren gefunden.«

KAPITEL VIER

HAST DU JEMALS EIN ARCTURANISCHES RIESENHUHN GESEHEN?

Sie konnte den Doktor kommen hören. Romanadvoratrelundar zuckte beim Geräusch dieser dreckigen Stiefel, dem misstönenden Pfeifen und dem treuen Surren seines Roboterhundes zusammen. Sie versuchte so sehr, den Doktor nicht einschüchternd zu finden, aber das war wirklich sehr schwierig.

Auf ihrem (von ihr bereits sehnsüchtig vermissten) Heimatplaneten Gallifrey respektierten die Leute ihre Intelligenz. Ihr Lehrer war es nie müde geworden, herauszustellen, wie nervig er sie fand, trotzdem musste er eingestehen, dass sie oft recht hatte. Romanadvoratrelundar hatte ihr ganzes Leben damit zugebracht, recht zu haben. Nur in den letzten paar Tagen hatte das aufgehört, etwas zu bedeuten. Ihr Leben hatte zum allerersten Mal aufgehört, einen Sinn zu ergeben.

Seit sie den Doktor kennengelernt hatte, fühlte sie sich wie ein Fisch ohne Wasser. Es lag nicht daran, dass sie nicht die richtigen Dinge sagte (sie hatte immer recht); es lag nur daran, dass, egal wie sehr sie es versuchte, ihre Rechthaberei dem Doktor nicht gut zu schmecken schien. Sie hatte das letzte Jahrhundert in einer Welt voller strikter Ordnung verbracht, die wirklich wusste, wie man Intelligenz belohnte. Trotzdem sah sie der Doktor an, als wäre sie gestern erst geschaffen worden. Es war alles so furchtbar unfair.

Die Lady Romanadvoratrelundar kaute anmutig auf ihrer Unterlippe und traf eine Entscheidung. Heute würden der Doktor und sie gut miteinander auskommen. Sie hatte es aufgegeben, herauszufinden, wie der Wasserkocher der TARDIS funktionierte, aber sie hatte das Ding entstaubt, einige Ecken aufgeräumt und eine recht erfreuliche Entdeckung gemacht. Sie sah das Buch an und lächelte. Er würde, so kalkulierte sie, sehr, sehr erfreut sein.

Der Doktor rauschte in den zentralen Kontrollraum der TARDIS. Er war weiß. Verdächtig weißer als weiß. Hatte Romanadvoratrelundar geputzt? Das Einzige, was weißer als der Kontrollraum war, war Romanadvoratrelundars glänzende Robe. Wo auch immer die Time Lady hinging, ihre Robe wogte mit einer glitschigen Eleganz hinter ihr her, die dazu tendierte, die Möbel zu verängstigen. Gerade jetzt saß sie elegant ganz oben auf einer Trittleiter und las in einem großen, schweren Buch. Sie betrachtete es mit angestrengter Konzentration und schürzte gelegentlich die Lippen.

Für einen Augenblick erkannte der Doktor das Buch nicht. Dann erkannte er es doch und seufzte. Es war das technische Handbuch der TARDIS. Wenn eine Kopie davon den Kraals in die Klauen gefallen wäre oder den Zygonen oder gar den Daleks, wäre der Vorhang für die Schöpfung gefallen, aber in diesem Fall las Romanadvoratrelundar es mit lockerem Vergnügen wie einen Groschenroman. Wo hatte sie das dumme Ding nur gefunden?

»Romy!«, rief er.

Die Time Lady blickte zu ihm auf, zuckte zusammen und schüttelte den Kopf.

Das war auch ein Problem. Romanadvoratrelundar hatte einen fürchterlich unpraktischen Namen. Man konnte ihn in gefährlichen Augenblicken nicht brüllen und man konnte ganz sicher niemanden dazu bekommen, ihn bei Starbucks auf einen Becher zu schreiben. Der Doktor hatte einige kürzere Alternativen freundlich vorgeschlagen und Romanadvoratrelundar hatte standhaft entgegnet, dass es entweder den kompletten Buchstabensalat oder gar nichts gab.

»Romana«, versuchte es der Doktor erneut.

Romana überlegte, dann nickte sie. »Ja?«

»Was … äh … was, glaubst du, tust du da?« Er versuchte, autoritär zu wirken, und deutete auf das Buch.

»Ach, das?« Romana hatte den lockeren Tonfall von jemandem, der das Finale eines Vorlesewettbewerbs gewonnen hatte und sich fragte, warum um den Vorentscheid so viel Aufhebens gemacht worden war. »Ich habe das Handbuch für dein Schiff gefunden und mache mich einfach mit den technischen Details dieser Zeitkapsel vertraut.«

»Kapsel?« Der Doktor fuhr zusammen. »Wenn du die TARDIS meinst, warum sagst du das nicht einfach?« Wo hatte sie nur das Buch her?

Romana betrachtete zweifelnd den Kontrollraum in der Zeitmaschine des Doktors. »Na ja, ich nehme an, es ist eine TARDIS, mehr oder weniger«, gab sie zu. »Aber die Kapsel Typ 40 stand nicht auf dem Lehrplan.« Sie blätterte sehr sorgfältig eine Seite im Handbuch weiter.

»Oh, das ist furchtbar.« Der Doktor tätschelte stolz einen Fleck auf der Steuerkonsole. »Ich kann mir nicht vorstellen, was dieser Tage aus der Akademie werden soll. Lassen den Typ 40 weg. Wo das alte Mädchen doch ein Klassiker ist.«