image

Glücklich und fit mit

YOGA

Probieren Sie Yoga! Stellen Sie sich mit den Yoga-Übungen aus diesem Praxisbuch ein individuelles Trainingsprogramm zusammen. Erfahren Sie Erstaunliches über Geschichte, Philosophie und Wirkung dieser fernöstlichen Lehre. Ob „Krieger“, „Berg“ oder „Schmetterling“, mit jeder Asana können Sie Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden fördern. Die erprobten Übungen unterstützen den Abbau von Stress und Verspannungen, machen fit und sorgen für Gelassenheit. Spüren Sie die heilsame Kraft des Yoga!

• Yoga-Basiswissen für Einsteiger
• 40 Asanas plus Variationen mit Anleitung und Foto
• Der perfekte Begleiter auch für unterwegs

Hinweis

Bildnachweis

image

INHALT

Einführung

Was ist Yoga?

Die acht Wege des Yoga

Yoga zur Gesunderhaltung und Heilung

Die richtige Ernährungsweise nach den Regeln des Yoga

Der Atem

Grundzüge der Asanas

Die Yoga-Praxis

Asanas – Körper und Geist in Harmonie

EINFÜHRUNG

Yoga, diese über 5000 Jahre alte, aus Indien stammende Lehre vom Leben, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die Zahl von Yoga-Kursen und -Workshops steigt ebenso wie die der Angebote für Wellness-Yoga-Urlaube. Die Frage stellt sich, warum immer mehr Menschen den Weg zu Yoga finden.

Es ist der Wunsch nach körperlicher Betätigung, die verbunden ist mit der Entspannung für Körper, Geist und Seele, und es ist die Sehnsucht, in dieser rastlosen Zeit wieder frei atmen zu können und zu sich selbst zu finden. Auch die Erkenntnis, dass viele Gesundheitsstörungen psychosomatischer Natur sind, und das Wissen, dass eine gesunde Psyche die Grundlage unseres Wohlbefindens ist, führt zu Yoga. Yoga bedeutet Verbindung, die Einheit von Körper, Geist und Seele. Eine Einheit, die im Alltag häufig durch äußere Einflüsse gestört wird. Yoga zählt zu den besten Techniken, körperliche und seelische Verspannungen zu lösen und dadurch Ruhe und Gelassenheit zu erfahren.

Durch das Lösen der Verspannungen ist es uns auch möglich, den täglichen Stress abzubauen und wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Yoga besteht aus harmonischen Bewegungsab läufen, verbunden mit fließender Atemführung, die sich positiv auf unser Körperempfinden und unsere Stimmung auswirken.

Yoga hat keineswegs etwas mit Akrobatik zu tun, und sein Ziel ist es auch nicht, komplizierteste Körperhaltungen einnehmen zu können.

Es gibt für jeden Menschen individuell geeignete Asanas (Yoga-Haltungen): Angefangen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bis hin zu Senioren und Kranken – jeder findet die seinen Möglichkeiten entsprechenden Asanas.

In diesem Buch erfahren Sie alles Wissenswerte über Yoga und dessen Ausübung und Sie erhalten wertvolle Hinweise über die Wirkungsweisen der Asanas. Mit den vorgestellten Übungen im Praxisteil können Sie Ihr individuelles Yoga-Training zusammenstellen.

Image

Der Lotos – Sinnbild der Spiritualität

WAS IST YOGA?

Yoga ist die jahrtausendealte indische Lehre vom Leben, die auf Erfahrungen beruht. Der Begriff Yoga stammt aus dem Sanskrit, der heiligen Sprache der Hindus und der bis heute verwendeten Hochsprache Indiens. Yoga, dessen Wortstamm von jui, Joch abgeleitet ist, bedeutet Verbindung und Vereinigung, die Einswerdung von Körper, Geist und Seele. Rishis, indische Heilige und Seher aus dem Tal des Indus, beobachteten die Natur und entwickelten hieraus Körperhaltungen und Bewegungsabläufe, die es dem Menschen ermöglichten, ein Gleichgewicht zwischen Körper, Seele und Geist herzustellen und somit zur persönlichen Einheit zu gelangen. Yoga wurde bereits vor mehr als 4000 Jahren in Indien praktiziert. Etwa 1200 v. Chr. wurde es durch Sufis, freidenkende Mystiker, in vielen Ländern des Fernen Ostens verbreitet. In der westlichen Welt wurde das Interesse an Yoga zu Beginn des 19. Jahrhunderts geweckt, als die ersten Übersetzungen alter indischer Texte von westlichen Gelehrten angefertigt wurden. Ende des 19. Jahrhunderts hielt Yoga dann endgültig Einzug in den Westen. Zunächst durch die zahlreichen Reisen und Vorträge führender Yoga-Meister und deren Publikationen, später dann durch das Interesse an asiatischen Kulturen und der Möglichkeit, diese fernen Länder problemlos zu bereisen.

Yoga wurde vor ungefähr 2500 Jahren zum ersten Mal in Schriftform niedergelegt. Um das Jahr 400 v. Chr. fasste der indische Gelehrte und Philosoph Patanjali dieses traditionelle Philosophiesystem, das in Indien auf der Basis direkter Erfahrungen entstanden war, in Form von Aphorismen zusammen. Patanjalis Werk „Yoga Sutra“ ist heute der am meisten gelesene klassische Yoga-Text. Er besteht aus 195 Lehrsätzen, die als Sutren bezeichnet werden. Hier wird nicht nur das philosophisch-religiöse System des Yoga dargestellt, es finden sich zudem Aussagen über das Potenzial des menschlichen Geistes sowie über die Ursachen des Ungleichgewichtes von Körper, Geist und Seele, denen sich Lösungsansätze anschließen, wie der Mensch wieder ins Gleichgewicht gelangen kann. Aus diesen Lehrsätzen entwickelten sich im Lauf der Zeit verschiedene Yoga-Wege, die gleichberechtigt nebeneinander bestehen und jeweils einzelne Aspekte des Yoga aufgreifen. Die bekanntesten sind Hatha Yoga, Kundalini Yoga, Raja Yoga, Bhakti Yoga, Karma Yoga und Gyan Yoga.

Hatha Yoga zählt zu den bekanntesten Yoga-Arten. Es ist körperorientiert und beinhaltet meist statische Körperhaltungen, Pranayama (kontrollierte Atemführung), Atemübungen und Entspannungstechniken.

Kundalini Yoga ist das Yoga des Bewusstseins und der Energielenkung. Hier besteht die Übungsabfolge meist aus dynamischen, energetisch aufeinander abgestimmten Übungen, die die Lebensenergie (Prana) erhöhen, reinigend, aktivierend und zugleich entspannend wirken.

Bei Raja Yoga, auch „königlicher Weg“ genannt, geht es um die Entwicklung der Willenskraft und -energie, die unter anderem durch die Meditation auf die Chakren (Energiezentren im Körper) erreicht wird.

Karma Yoga, das Yoga des selbstlosen Handelns und Dienens, ermöglicht es, das Schicksal als Chance zu begreifen. Blockaden, die durch egoistisches Handeln entstanden sind, können mit Karma Yoga abgebaut werden.

Bhakti Yoga ist das Yoga der Hingabe zu Gott. Ziel ist das Einswerden mit Schöpfung und Schöpfer.

Gyan Yoga, das Yoga des Wissens und der Unterscheidung, strebt danach, hinter dem Zeitlichen das Universelle zu entdecken.

Die Kunst des Yoga ist demnach das älteste uns überlieferte ganzheitliche Übungssystem zur Entspannung, Vitalisierung und Energetisierung von Körper, Geist und Seele. Die Essenz des Yoga ist die Verwirklichung unseres wahren Selbst, um es in den Zustand des reinen Bewusstseins, der Erleuchtung (Samadhi) zu führen, dem höchsten Ziel des Yoga. Für jeden Anfänger des Yoga mag dies in weiter Ferne liegen, doch ist hier zunächst der Weg das Ziel, und es geht primär darum, den Stress und die Anspannung, die uns in unserem Alltag häufig überfordern und uns aus dem Gleichgewicht bringen, aufzulösen.

Yoga besteht zunächst aus drei Hauptbestandteilen: den Asanas (Körperhaltungen), Pranayama, der bewussten Führung des Atems, und der Tiefenentspannung.

Asanas sorgen für geschmeidige Muskeln und Gelenke, sie verbessern die Beweglichkeit der Wirbelsäule, kräftigen die inneren Organe, stärken den Kreislauf und fördern die Durchblutung. Durch die Bewegungsabläufe lassen sich körperliche und seelische Verspannungen auflösen und innere Ruhe und Entspannung erreichen. Wichtig bei der Ausführung der Asanas ist die volle Konzentration und Aufmerksamkeit auf die jeweilige Körperhaltung. Diese Konzentration führt zur Verbindung von Körper und Geist, sie kann wie eine Meditation wirken und macht Yoga so einzigartig.

Pranayama, die bewusste Atemführung, ist ein fester, wichtiger Bestandteil des Yoga, weshalb jede Yoga-Sitzung mit Atemübungen beginnen sollte. Nur wenn wir richtig atmen, werden alle Körperzellen mit ausreichend Sauerstoff versorgt und dadurch gereinigt. Durch bewusstes Atmen können unter anderem Angst, Aufregung und Müdigkeit überwunden werden.

Die Tiefenentspannung bildet den Abschluss einer Yoga-Sitzung und führt zu tiefer Entspannung von Körper und Geist. Wir werden gelassener und ruhiger, Stresshormone werden abgebaut und innere Blockaden gelöst. Die Tiefenentspannung wirkt ausgleichend und konzentriert den Geist. Sie ist im Yoga ein aktiver Vorgang, an dem Geist und Körper gleichermaßen beteiligt sind. Da sich Anspannung und Entspannung wie zwei gegensätzliche Pole zueinander verhalten, ist die Tiefe der Entspannung abhängig davon, wie intensiv die Asanas durchgeführt wurden. Tiefe Entspannung kann demnach nur dann erfolgen, wenn die vorhergehende Anspannung entsprechend intensiv war.

Prinzipiell lassen sich acht verschiedene Aspekte des Yoga erkennen, auf die wir im folgenden Kapitel ausführlich eingehen werden. Sie bestehen aus Verhaltensregeln, Selbstdisziplin, Körperhaltung, Atemführung, Sinnesbeherrschung, Konzentration, Meditation und Erleuchtung.

Image

Die frühen Morgenstunden, in denen unser Geist noch frei und klar ist, sind ideal für Meditation.

DIE ACHT WEGE DES YOGA

Die acht Wege des Yoga sind in den bekannten Yoga-Sutren des indischen Philosophen Patanjali beschrieben und bilden die Grundlage des Yoga. Nach der yogischen Philosophie sind diese verschiedenen Wege zu meistern, um Körper und Geist zu reinigen, mit sich selbst in Einklang zu kommen und schließlich zur Erleuchtung zu gelangen.

DIE ACHT WEGE DES YOGA UMFASSEN