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Traugott Thoma – Friedrich Nothacker | Ein Freund Israels – SCM Hänssler

SCM | Stiftung Christlicher Medien

Der SCM Verlag ist eine Gesellschaft der Stiftung Christliche Medien, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

ISBN 978-3-7751-7359-9 (E-Book)
ISBN 978-3-7751-5765-0 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book:
Beate Simson, Pfaffenhofen a. d. Roth

© der deutschen Ausgabe 2016
SCM-Verlag GmbH & Co. KG · Max-Eyth-Straße 41 · 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-verlag.de · E-Mail: info@scm-verlag.de

Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:
Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung 2006, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Umschlaggestaltung: Kathrin Spiegelberg, Weil im Schönbuch
Titelbild: aus dem Archiv des Vereins Zedakah e.V.
Satz: typoscript GmbH, Walddorfhäslach

Gewidmet dem Liebeswerk ZEDAKAH
und seinen treuen Freunden und Förderern

ZEDAKAH

INHALT

Über den Autor

Vorwort

Einleitung

Kapitel 1
Kindheit, Heimat und Jugendzeit (1901–1923)

Die Heimat

Die Liebenzeller Gemeinschaft

Die Liebenzeller Mission

Friedrich Nothackers Mutter

Sein Werdegang

Die wichtigste Lebensentscheidung

Sein Beruf

Der Anstoß zum vollzeitlichen Dienst

Kapitel 2
Vom Goldschmied zum Prediger (1923–1927)

Seine Berufung

Im Missionshaus

Sein Lehrer Wilhelm Heinsen

Heinrich Coerper

Die Stellung zur Heiligen Schrift

Praktikum in Ulm

Einsegnung zum Dienst

Kapitel 3
Seine Frau Luise Nothacker, geb. Föhl (1903–1994)

Eine Frau, von Gott berufen

Wie sie Christus fand

Hilfe in der Not

In Möttlingen

Was mir Jesus bedeutet

Erste Begegnung von Friedrich und Luise

Am Missionsseminar

Kapitel 4
Prediger des Evangeliums (1932–1936)

Der Konflikt

Wirkungsstätte Nürnberg

Der gemeinsame Dienst

Seine Freunde

Kapitel 5
Neubeginn in Maisenbach (1936–1945)

Das Haus Bethel in Maisenbach

70 Jahre danach

I. Gott offenbart sich

II. Gott steht zu seinem Wort

III. Gott steht zu Israel

Sein Standpunkt im Nationalsozialismus

Sein Vorbild – Ernst Modersohn

Der Zweite Weltkrieg

Einberufung zur Wehrmacht

Sanitätsfahrer im Warschauer Getto

Wieder in Maisenbach (1945)

Der Jammer des Krieges

Kapitel 6
Die Zeltmission

Gottes Wege sind oft anders als unsere Wege

Eine seltsame Führung

Kapitel 7
Weichenstellung für den Christlichen Hilfsbund

Gründung des Hilfsbundes und von ZEDAKAH

Unser Auftrag

Israel – und wir Christen

I. Die Stellung von Paulus zu Israel

II. Israels Sehnsucht nach Gott

III. Unser Segen für Israel

Kapitel 8
Helene Wyman – Wegbereiterin am Dienst für Israel (1955–1959)

Vom Schwarzwald auf den Karmel

Bescheidener Anfang in Israel (1959)

Kapitel 9
Einweihung von Haus »Beth-El« in Nahariya

Was wir für unsere Gäste tun können

Dankbarer Rückblick von Gästen

Kapitel 10
Givat Zaid – eine Heimat für geistig behinderte Kinder (1963–1964)

Ein gewichtiges Wort von Golda Meir (1963)

Deutsch-israelische Zusammenarbeit

Kapitel 11
Der Beginn in Shavei Zion (1966)

Die Bedeutung der Siedlung

Grundsteinlegung für das neue Erholungsheim

Plötzliche Erkrankung von Friedrich Nothacker

Sein Heimgang

Sinn und Zweck des Erholungsheims »Beth-El« (1969)

Zwei Stimmen von Gästen

Kapitel 12
Die Anfänge des Pflegeheims in Maalot

Einweihung von »Beth Elieser« 1983

Beth Elieser heute

Bunkerleben in Maalot

Kapitel 13
Der unwiderrufliche Auftrag an Israel

Leo Baeck – ein großes Vorbild

Eine wichtige Auszeichnung

Bildteil

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ÜBER DEN AUTOR

Traugott ThomaTraugott Thoma, Jahrgang 1949, war Pastor der Liebenzeller Mission in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Mit seiner Frau Irmgard lebt er in Merkendorf im Fränkischen Seenland. Zwei Töchter und zwei Enkel bereichern sein Leben. Sein Lebensauftrag ist die Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus.

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VORWORT

Zum Reichtum des Reiches Gottes, das hier auf Erden mit Jesus Christus begonnen hat, gehören Menschen, die sich in den Dienst Jesu rufen lassen. Die Kette solcher wird bis zur Wiederkunft Jesu nicht abreißen. Zu ihnen zählen auch Friedrich Nothacker und seine Frau Luise.

Frau Luise Nothacker habe ich noch persönlich kennengelernt. Ihre milde, freundliche und zugleich strahlende Art ist mir lebhaft in Erinnerung geblieben.

Von den Gesetzen dieser Welt her betrachtet, einer Welt, die laut sein möchte und nach Medieneffektivität hascht, muss man Friedrich Nothacker eher bei den Stillen im Lande einordnen. Auf weiten Strecken seines Lebenslaufes hat man den Eindruck, dass die Art, wie er lebte und arbeitete, Jesaja 30,15 ganz nahe kam: »Durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein.«

Und doch: Wie vieles ließ Gott in den 67 Jahren seines Lebens geschehen: Friedrich Nothacker wurde ein Wegweiser zu Jesus in seinen Predigtdiensten in Nürnberg und in der Zeltmission, er konnte 1954 den Christlichen Hilfsbund gründen, 1960 ZEDAKAH, das Liebeswerk in Israel, schon 1936 das Haus Bethel in Maisenbach, 1959 begann er mit der Arbeit in Nahariya (Israel), die sich seit 1966 auf Shavei Zion und 1983 auf Maalot ausweitete.

In alledem wirkte kein rastloser Aktivismus, keine christliche Ideologie sozialer Weltzuwendung, sondern – soweit wir es erkennen können – eine Kette von Führungen Gottes, der Schritt um Schritt weiterführte. Mir fiel sehr stark die Geduld Gottes auf, der die beteiligten Menschen immer wieder ansprach, immer wieder ins Nachdenken brachte, bis sie im Vertrauen den nächsten Schritt taten. Die Führungen Gottes gleichen weniger einem Regierungsprogramm, sondern sie entwickeln sich im Laufe des Lebens.

Soweit ich es beurteilen kann, sind zwei Grundlinien bei Friedrich Nothacker entscheidend geworden. Die erste Grundlinie war der Respekt vor dem Wort Gottes. Die Biografie von Traugott Thoma hat deutlich herausgestellt, welche Rolle dabei die biblisch orientierten Lehrer Liebenzells spielten, vor allem Wilhelm Heinsen. Vom Standpunkt des heutigen durchschnittlichen Protestantismus aus erscheint das auffallend. Dieser allgemeine heutige Protestantismus löst sich ja vom Sola-scriptura-Prinzip der Reformation (dass allein die Schrift entscheidet). Aber die Lehrer Nothackers und er selbst wussten nichts anderes als: Die Bibel ist Gottes Wort, sie enthält nicht nur das Wort Gottes.

Die zweite Grundlinie bei Friedrich Nothacker war die Liebe zu Israel. Auch sie hat sich im Laufe der Zeit mehr und mehr entwickelt. Die Verbrechen der Nazis, die Erlebnisse im Warschauer Getto, das Unrecht an den Juden als dem Volk Gottes: All dies trug zu einer immer stärkeren Hinwendung zu Israel bei. Aber auch hier blieb das Grundlegende das Wort Gottes. Für Nothacker war der Auftrag klar: dienende, praktische Liebe gegenüber dem heutigen Israel als Zeugnis für die Liebe, die wir in Jesus erfahren haben. Damit fordert er fünfzig Jahre nach seinem Tod auch uns Heutige heraus. Ist uns diese jesusgeschenkte Liebe zu Israel ebenso wichtig? Traugott Thoma ist für diese wertvolle Biografie aufrichtig zu danken. Es ist bei ihm Seite für Seite zu spüren, dass er nicht Menschen groß machen will, sondern den Gott, der uns nach 1. Korinther 3,9 zu seinen Mitarbeitern beruft. Er entreißt mit dieser Biografie vieles dem Vergessen, was nicht vergessen werden darf!

Tübingen, 13. August 2016
Dr. Gerhard Maier, Landesbischof i. R.

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EINLEITUNG

Immer wieder treffen wir Menschen in Maisenbach und in Israel, deren Augen strahlen, wenn die Namen Friedrich und Luise Nothacker über ihre Lippen kommen. Und sie sprechen davon, dass das ganze Liebeswerk ZEDAKAH in Israel ein großes Wunder Gottes ist. Jemand meinte: »Friedrich Nothacker (1901–1968) lebte in der völligen Abhängigkeit von Gott.«

Eine kleine Episode kann dies verdeutlichen. Friedrich Nothacker begann seine Arbeit unter KZ-geschädigten Juden 1960 in Nahariya/Israel im Heim Beth-El. Als das Haus zu klein wurde, sah er sich nach einem geeigneten und schön gelegenen Gelände um. Sein Augenmerk richtete sich auf Shavei Zion. Er sprach bei dem damaligen Bürgermeister Dr. Scheuer vor und fragte nach einem geeigneten Bauplatz und einer Baubewilligung. Dr. Scheuer stellte Friedrich Nothacker die Frage: »Sind Sie überhaupt in der Lage, ein solches Projekt zu finanzieren?« »Nein, ich habe nicht die Mittel dazu, ich rechne aber damit, dass der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs mir die erforderlichen Geldmittel zur rechten Zeit gibt.« Frau Nothacker besuchte im Januar 1978 den 85-jährigen Dr. Scheuer. Bei diesem Anlass sagte er mit leuchtenden Augen: »Ich dachte, wenn Herr Nothacker einen so starken Glauben an unsern Gott hat, dann muss ich das auch glauben, dass Gott ihm hilft. In der Tat wurde alles pünktlich bezahlt, was mit dem Aufbau dieses Werkes in Shavei Zion an Kosten anfiel.« Das ist ein wunderbares Zeugnis von einem orthodoxen Juden für die Glaubenshaltung eines Christen wie Friedrich Nothacker.

Traugott Thoma