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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 1910

 

Gestrandet auf Thorrim

 

Menschen aus Terrania – unter den Sternen einer fremden Galaxis

 

von Arndt Ellmer

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt

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Seit Perry Rhodan die mysteriöse Brücke in die Unendlichkeit betreten hat, wurde die Menschheit erneut in die Konflikte kosmischer Mächte hineingezogen. Seit Ende des Jahres 1289 Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist Perry Rhodan zudem als Sechster Bote der Koalition Thoregon unterwegs.

Und dieses Thoregon wird von einem bislang unbekannten Gegner bedroht. Dessen Handlanger Shabazza regte unter anderem die Invasion der Tolkander an, die in der Milchstraße Milliarden von intelligenten Wesen töteten. Seine Aktivitäten sorgten zudem dafür, dass Tod und Vernichtung in weitere Galaxien getragen wurden.

Wenn Perry Rhodan und seine Gefährten dagegen etwas tun wollen, müssen sie zuerst auf die Spur Shabazzas kommen. Ein Hinweis darauf ist die SOL, das ehemals terranische Hantelraumschiff, das zuletzt in der Doppelgalaxis Whirlpool gesichtet wurde. Die SOL soll zum offiziellen Schiff des Sechsten Boten werden. Doch bisher kam der Terraner noch nicht entscheidend weiter.

Die Menschen auf der Erde können von Perry Rhodans Aktivitäten gar nichts wissen. Und vor allem ahnen jene Menschen nichts davon, die nach der Explosion der Heliotischen Bollwerke in fremde Galaxien verbannt wurden.

Zu ihnen gehören die Bewohner des Stadtteils Terrania-Süd. Während an Stelle des Stadtteils auf der Erde die gewalttätigen Dscherro materialisierten, verschlug es die Menschen an einen bisher unbekannten Ort. Sie sind GESTRANDET AUF THORRIM ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Jar Makromeer – Der Statthalter versucht das Los der Thorrimer zu mildern.

Corn Markée – Der König der Thorrimer lebt lieber im Untergrund.

Alaska Saedelaere – Der Aktivatorträger wird zum Gefangenen der Dscherro.

Gia de Moleon – Die Chefin des Terranischen Liga-Dienstes organisiert einen Stadtteil.

Bortusch – Der Dscherro wird zum Anführer einer kleinen Kampfgruppe.

1.

 

»Dscherro kommen!«, flüsterte Guy Schochteltroff von der Tür her. »Bringt die Kinder in den Keller und verhaltet euch ruhig!«

Die Frauen scheuchten die Kleinen und Halbwüchsigen im Flur zusammen und führten sie die schmale Rampe hinab in die Etagen unter der Oberfläche. Tief unten im dritten Kellergeschoss, wo das Fundament des achtstöckigen Gebäudes lag, existierte eine Kaverne für hundert Personen. Einen solchen Rückzugsraum gab es in jedem Haus auf Thorrim. Er diente einzelnen Familienmitgliedern als Zuflucht in den Tagen gewünschter Einsamkeit sowie für die Enthaltsamkeitsübungen und die innere Reinigung vor der Paarung.

Seit dem Auftauchen der Dscherro erhielten die Kavernen eine neue Bedeutung; sie dienten nun als Verstecke und letzter Ausweg. Bisher war es dem Volk des zweiten Planeten der Sonne Thorrtimer mit Erfolg gelungen, die Existenz der Tiefkeller und der Rückzugsräume vor den Invasoren zu verheimlichen.

»Schneller!«, hauchte Schochteltroff. Er spähte vorsichtig ins Freie. Die Haustür hatten sie bereits nach den ersten Zerstörungen in der Nachbarschaft ausgehängt und nach oben geschafft. Was nicht da war und keinen Weg versperrte, konnte von den Berserkern nicht zerstört werden.

Die Gruppe bestand aus zwanzig dieser grünhäutigen Wesen. Ihre Krallen kratzten auf dem Straßenbelag und erzeugten ein nervtötendes Gejaule. Noch waren die Dscherro drei Häuser entfernt. Sie schmatzten und leckten sich mit der Zunge über das ganze Gesicht. Wenn sie die Luft hastig durch ihre Atemöffnungen einsogen, grunzten sie wie Mauster. Allerdings sonderten sie weder den wohlschmeckenden Maustersaft ab, noch machte ihr Fleisch den Eindruck, als sei es zum Verzehr geeignet. Ihr Geruch war der nach Aas, und das führte seit Wochen dazu, dass der Appetit der Thorrimer auf ein Minimum gesunken war. Die Invasoren nutzten diese Reaktion weidlich für sich aus.

Guy Schochteltroff wich von der Tür zurück und huschte in einen der mittleren Räume. Aus den Augenwinkeln heraus nahm er wahr, dass die Frauen aus dem Keller zurückkehrten und die Bodenklappe schlossen. In die Ritzen träufelten sie Dichtungsschmalz, wie es überall bei der Verfugung der Fußböden Verwendung fand. Es trocknete umgehend und erhielt die Farbe der übrigen Fugen in der Umgebung.

Vier Köpfe der Dscherro tauchten gleichzeitig im Türrahmen auf.

»Heda, kommt heraus aus euren Löchern!«, brüllten sie in Glausching, der galaktischen Verkehrssprache. »Was ist das für eine Gastfreundschaft? Thorrimer-Gesindel, wir nehmen euch die Bude auseinander und nageln euch anschließend an unsere Burg.«

Schochteltroff verhielt sich, als sei er soeben aus dem Bett gekrochen. Er murmelte eine halblaute Antwort und schlurfte nach vorn. Beim Anblick der grobschlächtigen Wesen kehrte auch die Angst in seinem Innern zurück. Mühsam kämpfte er sie nieder.

»Guten Morgen«, grüßte er. »Wie fühlt ihr euch?«

»Miserabel, siehst du das nicht? Bring uns Lurften, aber ein bisschen plötzlich!«

Ohne Rücksicht auf die Hausruhe in der ersten Tagesphase trampelten sie durch die leergeräumte Wohnung und fanden zielsicher den Innenhof. Sie warfen sich auf die Teppiche und wetzten ihre Krallen daran, bis die Kostbarkeiten in Fetzen lagen.

»Ihr Faulenzer!«, brüllte einer. »Wo bleiben die neuen Teppiche?«

»Tut uns leid. Auf ganz Thorrim gibt es keinen einzigen mehr. Ihr habt sie alle in die Burg geschafft!«, rief Schochteltroff und schleppte zusammen mit drei Frauen schwere Säcke Lurften herbei. Das wohlschmeckende Gemüse zählte zu den Köstlichkeiten aus dem Umland der Stadt.

»Die Erntezeit für Lurften ist seit gestern vorüber«, erklärte der Thorrimer den ungebetenen Gästen. »Dies ist der letzte Vorrat.«

»Wissen wir, wissen wir.« Der Wortführer gab sich großzügig. »Wir haben deinen Kumpel besucht. Fligan Holtwutt hieß er. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als uns deine Schlemmer-Adresse zu verraten.«

Der Thorrimer erstarrte. »Was habt ihr mit ihm gemacht?«

»Wir haben ein bisschen an den breiten Schultern gerüttelt, was sonst.« Der Dscherro lachte. »Ihr Thorrimer seid so zerbrechlich. Wenn er übermorgen aus der Bewusstlosigkeit erwacht, kannst du ihn befragen.«

Die Dscherro brüllten vor Begeisterung und langten zu. Sie bewarfen sich gegenseitig mit der Delikatesse; sie mampften und schlürften sie in sich hinein, als handle es sich um billiges Blattgrün, wie es überall an den Stadträndern wuchs.

Schochteltroff schob die Frauen hastig zurück ins Haus.

»Geht nach oben!«, trug er ihnen auf. »Und schickt mir den achten bis elften Bruder zu Hilfe.«

Die Brüder waren jünger und kräftiger als er. Sie stammten von den nächsten drei Frauen seines Vaters. Daneben besaß Guy Schochteltroff vierzehn Schwestern von drei Müttern und acht Vätern. Diese zählten alle zu den Schwiegersöhnen und Schwiegertöchtern des alten Varzig Vendig. Er war der Patron der Großfamilie. Ihm gehörte das Haus.

Schochteltroffs Vorsicht erwies sich als überflüssig. Die Dscherro dachten nicht daran, im Zorn herumzutoben und das Haus auseinanderzunehmen. Sie stopften und schlangen die Hälfte des Lurften in sich hinein. Die andere Hälfte zermanschten sie mit ihren Fingern zu Brei und bewarfen die Hauswand damit. Nachdem sie auch die letzten Reste der Teppiche in winzige Fetzen gerissen hatten, sprangen sie auf und stürmten auf den Ausgang zu. Schochteltroff wich hastig aus, doch der vorderste Dscherro war schneller. Er streckte den Arm aus und tippte ihn leicht an der Schulter an. Der Thorrimer verlor den Boden unter den Füßen und flog durch den Flur. Es krachte, als er gegen den Rahmen der ersten Tür fiel. Er wollte sich in den Nebenraum zurückziehen, aber da war der Dscherro bereits heran und klemmte ihn sich unter den Arm.

»Hil...!«, japste Guy Schochteltroff, aber niemand hörte ihn.

Die Dscherro trampelten durch das Haus zurück auf die Straße. Sie benutzten Schochteltroff als Ball und warfen ihn sich gegenseitig zu. Zuletzt packte der Wortführer ihn an den Hüften und hängte ihn über dem Eingang an die Lampe. Brüllend vor Vergnügen zogen die grünen Kerle von dannen.

Die Brüder rannten mit einer Leiter herbei und holten Schochteltroff herunter. Am unteren Ende der Straße verschwand die Horde gerade aus dem Blickfeld.

»Jar Makromeer sei gepriesen für seine Umsicht und Weisheit!«, jubelte Guy und hüpfte im Wechselschritt in das Haus hinein. »Kool, Frenz, Palund, Nepog, weckt den Patron! Ich will ihm Bericht erstatten.«

Das Volk des zweiten Planeten befand sich auf dem richtigen Weg. Es nahm mehr oder weniger beabsichtigt den Dscherro allen Wind aus den Segeln. Und je länger die Gehörnten Thorrim heimsuchten, desto fauler und träger wurden sie.

Dabei hatte alles ganz anders angefangen.

 

*

 

Sie kamen mitten in der Nacht. Die Observatorien gaben Alarm. Das riesige Gebilde mit seinen zahlreichen Aufsätzen ließ sich eindeutig als Burg der kosmischen Plünderer identifizieren.

Jar Makromeer eilte umgehend ins Observatorium von Zortengaam und nahm die Burg und die Schiffe in Augenschein. Die Burg rotierte in zwei Stunden einmal um ihre Achse, und sie ging in einen niedrigen Orbit um Thorrim. Fünfundfünfzig Raumschiffe zählten die Mitarbeiter der Fern-Seher auf den Plattformen. Makromeer kehrte umgehend und auf dem kürzesten Weg in den Palast zurück.

»Die Dscherro tasten die Oberfläche ab. Sie versuchen herauszufinden, ob sich eine Landung lohnt«, berichtete der Statthalter.

Corn Markée, König von Thorrim und Herrscher über 1,2 Milliarden Artgenossen, rutschte augenblicklich von seinem Thronsessel.

»Ich verschwinde«, sagte er hastig. »Du übernimmst die Amtsgeschäfte. Bestimme einen Boten, der mir regelmäßig Bericht erstattet!«

»Der Funkspruch an die Ksaltar ist unterwegs«, versuchte Makromeer ihn zu beruhigen. »Wir erwarten jeden Augenblick eine Antwort.«

»Sie wird nicht eintreffen«, sagte Corn Markée und schrie seine fünfzigköpfige Familie zusammen.

Sie packten die nötigsten Habseligkeiten und machten sich an den Abstieg in die Kavernen. Der Hofstaat verstaute unterdessen alle wertvollen Gegenstände einschließlich der technischen Einrichtung und trug sie ebenfalls hinab unter die Stadt. Zuletzt transportierten die Lakaien den Thronsessel ab und versenkten ihn in einem der Brunnen.

Den Statthalter kümmerte es nicht. Über Funk organisierte er die Flucht seiner eigenen Familie sowie der meisten Stadtbewohner, danach widmete er sich wieder der Dscherro-Burg.

Kurz vor dem Morgengrauen ging sie nahe Zortengaam nieder und schleuste Hunderte von kleinen Fahrzeugen aus. Wie Insektenschwärme stürzten sich die Dscherro auf die Stadt. Jedes Fahrzeug war mit bis zu vierzig Gehörnten bemannt. Fast gleichzeitig traf aus mehreren Vierteln der Stadt die Meldung ein, dass die Evakuierung der Bevölkerung zu achtzig Prozent abgeschlossen war.

Jar Makromeer ordnete absolute Funkstille an. Er setzte sich neben eines der Fenster der unteren Etagen des Palastes und wartete ab. Die Dscherro nahmen mehrere Gebäude an der Peripherie Zortengaams unter Beschuss. Sie rasierten die obersten Stockwerke und die Wettertürmchen ab, landeten anschließend vor den Eingängen. Ihr zorniges Geschrei drang bis herauf zum Palast, als sie feststellten, dass die Häuser verlassen waren. Sie nahmen die Suche auf. Fast eine Stunde benötigten sie, bis sie Gebäude entdeckten, in denen noch Thorrimer ausharrten.

Innerhalb weniger Augenblicke machten die Dscherro vierhundert Gefangene. Sie schafften sie auf die Dächer hinauf und wandten sich über Funk an die Regierung des Planeten.

Dies war die Stunde des Statthalters.

»Wir hören euch«, verkündete er. »Warum nur seid ihr auf dem ärmsten aller armen Planeten von DaGlausch gelandet?«

Sein Gesprächspartner verfügte anscheinend über keinerlei Sinn für diese Relationen.

»Wenn du nicht sofort mit diesen blöden Sprüchen aufhörst, stürzen wir die ersten zweihundert Thorrimer in die Tiefe. Kapiert?«

Jar Makromeer schluckte hörbar und bewahrte mühsam die Fassung.

»Wir haben verstanden. Tut den Geiseln nichts, wir verhandeln mit euch.«

»Verhandeln?«, brüllte der Gehörnte.

Eigenhändig stieß er dreißig winselnde Thorrimer über den Rand des gewölbten Daches. Sie fielen in eine der Gassen des Zentrums, alle starben beim Aufprall auf den Boden. Dann erst wandte er sich wieder zum Funkgerät.

»Nein, nicht verhandeln!«, rief Makromeer hastig. Es machte die dreißig nicht mehr lebendig, aber immerhin gewann er wertvolle Augenblicke zum Nachdenken. »Stellt eure Forderungen! Doch nehmt zur Kenntnis, dass es höchstens zwei, drei Stunden dauert, bis die Flotte aus dem Ksaltarin-System eintrifft.«

Mit den Ksaltar hatte Thorrim vor vielen Generationen ein Schutzabkommen geschlossen. Abgesehen von zwei, drei Überfällen irgendwelcher Raumpiraten hatte der Planet es noch nie in Anspruch genommen. Jetzt stand es vor seiner ersten Bewährungsprobe.

»Übergebt uns alle Waffensysteme der Stadt!«, donnerte der Dscherro. »Schafft sie hinaus zur Burg! Wir setzen euch eine Frist von zwei Stunden. Wenn nicht, dann ...«

Er ließ den Satz offen. Inzwischen hatte sich die Zahl der Geiseln in Zortengaam auf sechshundert erhöht. Aus anderen Siedlungen rund um den Planeten trafen ähnliche Meldungen ein. Dort trieben die Dscherro die Gefangenen hinaus vor die Städte und inszenierten Scheinhinrichtungen, um sich die Zeit zu vertreiben.

Der Statthalter klammerte sich an der Funkanlage fest, um nicht zu stürzen.

»Ihr werdet mit uns zufrieden sein.« Er hob die Funksperre auf und wies die Techniker an, sich zu sammeln und der Aufforderung unverzüglich nachzukommen.

Viel war es sowieso nicht. Zortengaam verfügte lediglich über kleine Systeme. Sie dienten der Verteidigung gegen den Einfall von Tierhorden, wie es alle hundert Jahre einmal vorkam, wenn Al Naroq, der heiße Südwind, nach Norden trieb und Zortengaam sowie andere Städte für ein halbes Jahr in glühende Hitze tauchte. Dann zogen Herden reißender Bestien aus den Steppenlandschaften bis zu den Städten. Thorrimer, die sich ohne Schutz auf die Felder wagten, fielen ihnen meist zum Opfer.

Die zwei Stunden Frist reichten völlig aus, alle Systeme zur Burg zu schaffen. Jar Makromeer ging sogar einen Schritt weiter. Er ließ die einzige Hyperfunkanlage der Stadt ausbauen und ebenfalls hinüberbringen. Inzwischen wussten sie aus dem Funkverkehr, dass es sich um die GOUSHARAN unter Taka Poulones handelte. Die Horde gehörte zu den gierigsten dieses Volkes.

Erst tobten die Dscherro, weil sie nicht glauben wollten, dass Zortengaam nur über derart kleine Defensivsysteme verfügte. Dann entdeckten sie die Hyperfunkanlage und holten den Schatz hastig in das Innere der Burg. Unterdessen ortete die Burg unablässig ins All hinaus, als rechne sie mit dem Auftauchen von Verfolgern oder Konkurrenten.

Die Gehörnten ließen die Hälfte der inzwischen zwölfhundert Geiseln frei und widmeten sich den Fabrikanlagen und dem Raumhafen Zortomm im Süden der Stadt. Mit der Technik unbewaffneter Handelsschiffe konnten sie nicht viel anfangen. Sie rissen die Funk- und Ortungsanlagen heraus und beschädigten ein paar Antriebssysteme bei dem Versuch, sie noch vor Einbruch der Dunkelheit auszubauen. Irgendwann verloren sie die Lust.

Jar Makromeer atmete auf und überwand die Angst, die noch immer in ihm steckte und ständig versuchte, seinen Fluchtreflex auszulösen. Die Suche nach Chancen, den Invasoren noch mehr Wind aus den Segeln zu nehmen, lenkte ihn ab. Er lud eine Delegation unter Führung ihres Taka in den Palast zu einem Schlemmermahl ein.

Natürlich witterten die Dscherro eine Hinterlist. Sie schickten fünfhundert Bewaffnete, die den Palast von oben bis unten durchkämmten und die Hälfte der Butzenscheiben-Fenster und der Intarsien-Türen mitgehen ließen. Als sie sich endlich von der Harmlosigkeit des Gebäudes und seiner Bewohner überzeugt hatten, postierten sie in jedem Raum ein Kommando aus zehn Kriegern, die alle Vorgänge misstrauisch beäugten.

Kurz darauf ergriff die Hälfte der von Makromeer zum Bleiben verpflichteten Lakaien die Flucht. Ihre Nerven hielten es nicht mehr aus. Sie verschwanden, als habe der Erdboden sie verschluckt. Die Schächte und Rutschbahnen in die Tiefen unter dem Palast verzeichneten emsige Aktivitäten. Dass die Dscherro nichts davon mitbekamen, lag einzig und allein daran, dass sie sich auf die Ortung energetischer Aktivitäten konzentrierten.