Diana Brendel | Thomas Esche | Tia Vassiliou

 

BEHANDELN – STEUERN – FÜHREN

Wie Zahnärzte als Unternehmer bestehen

 

 

 

Kreutzfeldt digital

 

 

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ISBN 978-3-86623-579-3

© 2017 Kreutzfeldt digital, Hamburg

Foto Cover: Ilona Kunert (Gestaltungsart), Idstein

Alle Rechte vorbehalten.

Inhalt

Vorwort

Einleitung

 

Das Unternehmen Zahnarztpraxis

Entwicklung und Trends (Diana Brendel)

Organisationsentwicklung (Tia Vassiliou)

Die Unternehmenskultur einer Zahnarztpraxis (Thomas Esche)

Die Praxis als Marke (Diana Brendel)

Fazit (Diana Brendel)

 

Der Zahnarzt als Unternehmer

Der Zahnarzt als Manager (Diana Brendel)

Der Zahnarzt als Führungskraft (Thomas Esche)

Der Zahnarzt als Persönlichkeit (Tia Vassiliou)

Fazit (Diana Brendel)

 

Der Mitarbeiter

Das Personalmanagement (Diana Brendel)

Die Motivation (Thomas Esche)

Der Umgang mit Persönlichkeiten (Tia Vassiliou)

Fazit (Tia Vassiliou)

 

Der Patient

Der Umgang mit Patienten (Tia Vassiliou)

Kommunikation und Reklamationsmanagement (Tia Vassiliou)

Fazit (Tia Vassiliou)

 

Die Partner

Die Kooperation (Diana Brendel)

Die Strategie (Tia Vassiliou)

Die Kooperationsmodelle (Diana Brendel)

Die Gewinnverteilung (Diana Brendel)

Die Nachfolge (Diana Brendel)

Das Wissensmanagement (Tia Vassiliou)

Der Generationswechsel (Diana Brendel)

Fazit (Diana Brendel)

 

Zum Abschluss

Auf ein Wort

Danksagung

Über die Autoren

Literaturhinweise und Inspirationen

Bildnachweis

VORWORT

 

 

Die Anforderungen an einen Unternehmer sind in der heutigen Zeit komplex: Es gilt, richtige Entscheidungen zu treffen, seine Mitarbeiter zu motivieren und nicht zuletzt sich selbst auch nicht aus den Augen zu verlieren. Orientierung hilft dabei, sich selbst und andere gut zu behandeln, zu steuern und zu führen.

 

Es ist den Autoren gelungen, diese komplexe Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und alltagstaugliche Lösungsansätze zu bieten. Ob es ein Zufall ist, dass das Autorenteam aus drei Köpfen besteht?

 

Es ist wie im Sport. Dort haben die Triathleten, Mehrkämpfer und Leichtathleten jeweils ihre Spezialtrainer für die einzelnen Disziplinen. Auch hinter diesem Buch stehen drei Menschen, die durch ihr Spezialwissen einzelne wichtige Bereiche des Unternehmertums detailliert beleuchten.

 

Die Besonderheit der Drei-Gliedrigkeit kommt in vielen Bereichen vor. Auch ein Unternehmer muss seinen verschiedenen Rollen gleichermaßen gerecht werden, und das überfordert viele. Warum ist es jedoch so wichtig, sich diesem Dreiklang der Aufgaben zu stellen?

 

Weil im Unternehmertum nur das Eine ohne die anderen zwei Aspekte nicht funktioniert. Als allererstes ist eine Rollenklärung notwendig. Da ich aus dem Sport komme, möchte ich einen Vergleich zum Triathlon ziehen: Drei Disziplinen abdecken und dafür trainieren ist eine besondere Herausforderung. Es erfordert in erster Linie einen bewussten Umgang mit jeder einzelnen Disziplin.

 

Was bedeutet das für Sie in der Praxis?

 

  Behandeln Sie Ihre Patienten so, wie Sie selbst behandelt werden möchten.

  Steuern Sie Ihre Prozesse und Vorgänge bewusst, damit Sie agieren können und nicht reagieren müssen.

  Führen Sie als Vorbild und damit glaubwürdig und authentisch.

 

Die Schwierigkeit besteht darin, dass das Ganze dann in einem fließenden Übergang gelingen muss. Hinzu kommt die Dynamik der Unternehmenswelt, die das Behandeln, Steuern, Führen nicht wirklich leichter macht. Die beste Strategie dafür ist üben, üben, üben … bis Sie merken, dass die Übergänge langsam gelingen und passen. So wie die verschiedenen Sportarten im Triathlon unterschiedliche Fortbewegungsmittel und Muskelgruppen benötigen, so benötigen unterschiedliche Unternehmensdisziplinen jeweils andere geeignete Maßnahmen.

 

Einfach gesagt: „Wer weiß, in welchem Gelände er sich bewegt, wird das angemessene Hilfsmittel benutzen. Schwimmanzug, Fahrrad oder Laufschuhe.“ Deshalb ist Training wichtig und bedeutet vor allem:

 

  Disziplin = tagtäglich sehr viel dafür zu tun, aber auch

  Leidenschaft = Begeisterung für die große Vision und das Ziel zu haben, das beim Sportler den Sieg bedeutet.

 

Auch jede Unternehmung beginnt mit einer Vision. Wie schaut Ihre Vision aus und mit wem haben Sie darüber gesprochen, um Mitstreiter dafür zu gewinnen?

 

So wie die Sportler in ihren eigenen Körper hineinhören, um die volle Leistungsfähigkeit abzurufen, sollten Sie als gute Führungskraft auf die Signale in Ihrer Umgebung hören.

 

Souverän und bewusst zu werden und zu bleiben, dabei hilft Ihnen dieses Buch. Meine Empfehlung: Setzen Sie Prioritäten, wählen Sie Ihre Kapitel und Schwerpunkte gezielt aus und setzen Sie das Gelesene Schritt für Schritt um.

 

Gewinnen Sie eine positive Haltung gegenüber allen notwendigen Veränderungen. Veränderungen müssen sein!

 

Die notwendigen Innovationen und die Ansprüche (an sich selbst und gegenüber Ihren Mitarbeitern und Patienten) werden immer größer.

 

Vertrauen Sie dem Prozess und denken Sie immer daran: Der Weg ist das Ziel. Bei ALLEM ist es wichtig, den Erfolg mit dem gesamten Team zu teilen … denn alleine können Sie nichts bewirken.

 

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und großen Erfolg beim Umsetzen der Ideen und Anregungen aus diesem Buch.

 

Ihr Theo Bergauer

 

Theo Bergauer ist Diplom-Bauingenieur (FH), Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH), zertifizierter Unternehmenstrainer, Coach und Experte für Souveränität. Er verfügt über langjährige Führungserfahrung im Sport und im Management. Als Fachbuchautor und Dozent an verschiedenen Hochschulen gibt er sein Wissen weiter.

EINLEITUNG

Als Tochter eines Unternehmerehepaares, einer Betriebswirtin und eines Zahnarztes, fragte ich mich schon früh, was es eigentlich bedeutet „Unternehmer“ zu sein. Welche Eigenschaften benötigt ein Unternehmer und wie wird eine Unternehmung zum Erfolg?

 

Während des Studiums und der ersten Tätigkeit als Consultant in einem Beratungsunternehmen wurde mir sehr schnell klar, was meine unternehmerischen Eltern so erfolgreich und glücklich gemacht hat:

 

Es ist die Leidenschaft für das, was sie tun!

 

Ich wollte herausfinden, woher diese Leidenschaft kommt, und beschloss, in das Familienunternehmen einzusteigen. Bereits im ersten Jahr als Beraterin und Referentin in der Dentalbranche wusste ich, dass auch ich meine Berufung gefunden hatte.

 

Seit nunmehr sechs Jahren lerne ich täglich unternehmerisch denkende Zahnärzte kennen, begleite diese ein Stück auf ihrem Weg, treffe sie später wieder und sehe, wie sich ihre Praxen zu florierenden Unternehmen entwickeln. Noch immer überrascht mich der Unternehmergeist und ich freue mich immer wieder aufs Neue, diesen durch mein betriebswirtschaftliches Know-how fördern zu können.

 

Es sind die interessanten Fragestellungen und immer neuen Herausforderungen der Kunden, die meinen Berateralltag so spannend machen:

 

  Wie erfolgreich ist meine Praxis?

  Ist meine Praxis effizient strukturiert?

  Wie erfolgreich sind die einzelnen Standorte, Bereiche und Leistungserbringer (also Zahnärzte, Zahntechniker, Prophylaxe-Mitarbeiter etc.)?

  Welches Zukunftsmodell ist für meine Praxis das richtige?

  Sollte ich einen Zahnarzt anstellen oder einen Partner aufnehmen?

  Wie hoch sollte bzw. darf das Gehalt meiner Angestellten sein?

 

Mit diesen und vielen weiteren Fragen und Managementthemen sehe ich mich tagtäglich konfrontiert. Mein Ziel ist, gemeinsam Antworten zu finden und Lösungen zu entwickeln, die die Inhaber – sprich meine Kundinnen und Kunden1 – dabei unterstützen, sich ihren unternehmerischen Aufgaben zu stellen, und sie befähigen, ihre Praxis erfolgreich zu führen.

 

Doch vor einiger Zeit erkannte ich, dass sich viele Zahnärzte trotz wirtschaftlicher Analysen, perfekter Planung und einer strukturierten Vorbereitung mit der anschließenden Umsetzung schwer tun. Häufig erschweren zwischenmenschliche Aspekte das unternehmerische Handeln. Entscheidend ist: Der Praxisinhaber ist nicht nur Behandler und Manager, er ist auch Führungskraft und vor allem Mensch.

 

Doch warum wurde dieses Thema bisher ignoriert und nur wenig thematisiert?

 

Schon immer hatte der Praxisinhaber Personalverantwortung und musste seiner Rolle als Führungskraft gerecht werden. Doch der neue Zeitgeist in der Branche und der Trend hin zu größeren bzw. komplexeren Strukturen verstärken die Bedeutung des Themas „Führung“, denn je mehr Menschen miteinander arbeiten, desto mehr Konfliktpotenzial entsteht. Insbesondere unternehmerisch denkende Inhaber auf Expansionskurs sind regelmäßig überfordert. Während man die Rolle als Behandler perfekt beherrscht und auch als Manager gut funktioniert, wird es immer schwieriger, auch in der Rolle als Führungskraft zu bestehen. Dabei verstehe ich Führung nicht nur als Führung der Mitarbeiter, sondern ebenfalls der Partner, der Berater und der Patienten. Die Herausforderung besteht im ständigen Wechsel zwischen den Rollen und darin, die richtige Balance zwischen ihnen zu finden.

 

Als Geschäftsführerin muss auch ich diese Gratwanderung täglich meistern und mich den zahlreichen Aufgaben und Rollen stellen: In einem Moment bin ich Berater, Motivator und Kreativkopf, im nächsten Entwickler, Manager und Stratege. Als Unternehmerin bin ich genau wie meine Kunden Dienstleister, Finanzchef, Personalchef, Marketingleiter, Projektleiter und Produktmanager in einer Person, auch wenn sich in meinem Fall die Managementaufgaben in der Geschäftsführung auf zwei Köpfe verteilen – meinen eigenen und den meines Bruders.

 

Als Betriebswirtin fällt es mir nicht schwer, meine Rolle als Managerin wahrzunehmen. Wesentlich schwieriger war für mich anfangs jedoch die neue Rolle als Führungskraft, in der ich bis zur Übernahme der Geschäftsführung nicht agieren musste. Ich musste lernen, mir dieser und meiner anderen Rollen in der jeweiligen Situation bewusst zu werden.

 

Während ich mich damit beschäftigt habe, wie ich dieser neuen Verantwortung gerecht werden kann, lernte ich durch einen Zufall meine heutigen Coaches und Trainer Thomas Esche und Tia Vassiliou kennen. Zwei Menschen, die mich von der ersten Minute an begeistert haben. Sie haben mir eine ganz neue Welt eröffnet und mich auf dem Weg zur Firmenchefin begleitet. Sie haben mir ein neues Bewusstsein für die Themen „Organisationsentwicklung“, „Unternehmenskultur“ und „Persönlichkeit“ gegeben und für mich die zunächst nicht sichtbaren Zusammenhänge im Unternehmen sichtbar gemacht. Sie haben mir die richtigen Fragen gestellt und mich dazu gebracht, eigene Lösungswege zu finden. Vor allem aber habe ich in der Zusammenarbeit gelernt, mich erst mit mir selbst und meinem „Bewusstsein“ zu beschäftigen, bevor ich mich der Rolle als „Führungskraft“ stelle.

 

Diese Erfahrung war und ist für mich so wertvoll, dass ich entschieden habe, dass ich sie meinen Kunden nicht vorenthalten möchte. Deshalb haben wir unsere Kompetenzen gebündelt und gemeinsam ein Konzept entwickelt, das dem Zahnarzt hilft, sich seiner unterschiedlichen Aufgaben bewusst zu werden und diese selbstsicher angehen zu können.

 

Heute arbeiten Thomas Esche, Tia Vassiliou und ich nicht nur erfolgreich an sehr interessanten Projekten für die Zahnärzteschaft, sondern wir haben auch gemeinsam das Buch geschrieben, das Sie in den Händen halten.

 

Mit diesem Buch, lieber Leser, wollen wir unsere Kompetenzen bündeln und Sie ermutigen, sich Ihrer unterschiedlichen Rollen als Unternehmer bewusst zu werden und diese erfolgreich miteinander zu verbinden.

 

Diana Brendel, im Januar 2017