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März 2017

Kōsuke Hino

© Verlag Neuer Weg

Gesamtherstellung:

FUKUSHIMA GENPATSU JIKO, KENMIN KENKO KANRI

© 2013 by Kousuke Hino and The

This German edition published 2017

ISBN: 978-3-88021-433-0

eBook ISBN: 978-3-88021-434-7

Kōsuke Hino

Der Reaktorunfall am Kernkraftwerk
Fukushima Daiichi

Die Schattenseiten des
Gesundheitsmanagements
in Fukushima

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Inhaltsverzeichnis

Prolog

1. Beginn meiner Recherchen

2. Was hat es mit dem »Gesundheitsmanagement der Präfektur Fukushima« auf sich?

3. Geheime Vorbereitungssitzungen

4. Die ersten Fälle von Schilddrüsenkrebs

5. Das Szenario

6. Was wurde beschlossen?

7. Die manipulierten Protokolle

8. Untersuchung der Schilddrüse

9. Die Kritik

10. Die Atomregulierungsbehörde NRA

11. Interview mit Professor Yamashita

Epilog

Nachwort

Nachwort zur deutschen Übersetzung

Mitglieder des Beratungskomitees des »Gesundheitsmanagements« und dessen Beobachter

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Prolog

Gesundheitliche Schäden aufgrund von Niedrigdosisstrahlung

Am 11. 3. 2011 geschah die Katastrophe in Nordostjapan. Nach einem gewaltigen Erdbeben und dem nachfolgenden Tsunami kamen mehr als 20 000 Menschen ums Leben beziehungsweise werden bis heute noch vermisst.

Durch dieses Desaster fiel am Atomkraftwerk Fukushima Daiichi die gesamte Stromversorgung aus, einschließlich aller Kühlsysteme, sodass es in der Folge zum größten anzunehmenden Unfall (GAU), also zur Kernschmelze kam. Das Wasser in den Reaktoren verkochte, und die Brennstäbe schmolzen unter den hohen Temperaturen. Dadurch wurden große Mengen an Radioaktivität freigesetzt.

Radioaktives Jod, Cäsium, Strontium, Plutonium …

Auch jetzt, nach zweieinhalb Jahren, vergeht kein Tag, an dem darüber in den Zeitungen nicht zu lesen ist.

Die radioaktiven Substanzen, die in die Atmosphäre freigesetzt wurden, strahlen mehrere Jahrzehnte, einige davon bis zu mehreren Jahrtausenden. Sie dringen – unter anderem – mit dem Einatmen der Luft und über die Nahrung in den Körper ein, reichern sich in bestimmten Organen und Geweben an und zerstören mit hoher Energie die kleinsten Bausteine des menschlichen Körpers: die Zellen. Hierbei handelt es sich um die sogenannte »innere Verstrahlung«.

Die radioaktive Strahlung ist zwar mit einem Gerät messbar, aber sehen kann man sie nicht. Obwohl durch die strahlenbedingten Verletzungen der Zellen Krankheiten wie Leukämie und weitere Krebsarten auftreten, ist es sehr schwierig, eine Kausalität1 zwischen diesen Krankheiten und der Verstrahlung nachzuweisen. Im Unterschied zu anderen Krankheiten, wie der Minamata- oder der Asbest-Krankheit, bei denen bestimmte Umweltschäden als Ursache gewissermaßen bewiesen wurden, können strahlenbedingte Krebserkrankungen und Leukämie auch infolge anderer Ursachen auftreten. Die Beweisführung wird noch schwieriger, wenn es sich dabei um eine länger einwirkende innere Strahlung handelt.

Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 (damalige Sowjetunion) waren die Einwohner in den umliegenden Ortschaften über längere Zeit einer Niedrigdosisstrahlung ausgesetzt. Medizinische Einrichtungen und Wissenschaftler vor Ort berichten über verschiedene Gesundheitsschäden. Aber internationale Behörden und Organisationen – wie die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) –, die die Atomkraft befürworten, und Wissenschaftler, die unter dem Einfluss dieser Behörden arbeiten, leugnen hartnäckig einen Zusammenhang zwischen der Strahlung und diesen Krankheiten.

Erst 1996, also zehn Jahre später, hat die IAEA bei einer bestimmten Erkrankung den Zusammenhang mit einer vorausgegangenen Verstrahlung anerkannt: Schilddrüsenkrebs bei Kindern. Das erfolgte aber auch nur deshalb, weil die Zahl der an Schilddrüsenkrebs Erkrankten so stark anstieg, dass man diesen Zusammenhang nicht mehr vertuschen konnte.

Infolge der Reaktorkatastrophe am AKW Fukushima Daiichi verloren viele Familien ihre Heimat – entweder auf staatliche Anordnung oder aus eigener Entscheidung. Alleine in der Präfektur Fukushima waren es mehr als 150 000 Menschen, die ihre gewohnte Umgebung verlassen und ein Leben als Flüchtlinge führen mussten.

1999 ereignete sich in Tōkai, Präfektur Ibaraki, ein »Kritikalitätsunfall«, bei dem es während der Verarbeitung von angereichertem Uran zu einer unkontrollierten Kernspaltung kam. Arbeiter, die sich in der Nähe dieses Unfalls aufhielten, wurden der sogenannten »direkten Reaktorstrahlung« ausgesetzt. Zwei Arbeiter wurden durch eine Strahlung von vermutlich 6 bis 20 Sievert verstrahlt – und verstarben.

Zwar gab es in der Tat beim Unfall am AKW Fukushima Daiichi keine Toten durch »Hochdosisstrahlung«; aber es bestehen Risiken durch die »Niedrigdosisstrahlung«. Die Regierung jedoch ließ »nur« Gebiete evakuieren, in denen große Mengen radioaktiver Substanzen niedergingen. Doch auch aus den Gebieten, die nicht offiziell als Evakuierungszonen deklariert wurden, entschieden sich viele Menschen, zu flüchten.

Von daher lässt sich wohl nicht leugnen: Die lang andauernde Belastung durch Niedrigdosisstrahlung stellt nach der Reaktorkatastrophe am AKW Fukushima Daiichi das größte, das Kernproblem dar. Auch wenn der ursächliche Zusammenhang zwischen der Verstrahlung und den Gesundheitsschäden einzelner Menschen schwer nachweisbar ist – er sollte nicht einfach vernachlässigt, sondern sorgfältig recherchiert werden. Und betroffene Menschen sollten dementsprechend medizinisch behandelt und in ihrer schwierigen Lebenssituation unterstützt werden. Andernfalls erweckte das den Eindruck, als würden wir nur noch wegschauen und allem, was sich infolge der Reaktorkatastrophe ereignet hat, aus dem Weg gehen.

Das Gesundheitsmanagement der Präfektur und seine geheimen Vorbereitungssitzungen

Im Juni 2012 wurde das »Gesundheitsmanagement der Präfektur Fukushima« eingerichtet. Es ist die einzige Institution der Präfektur, die Recherchen darüber anstellt, welche Auswirkungen der Unfall am AKW Fukushima Daiichi auf die Gesundheit der Einwohner hat.

Zu Beginn ordnete die (damalige) Regierung unter Naoto Kan eine staatliche Untersuchung durch das Wissenschaftsministerium an. Nach geheimen Absprachen wurde beschlossen, nicht der Zentralstaat sollte die Gesundheitsuntersuchungen der Einwohner leiten, sondern die Präfektur Fukushima. Die beauftragte daraufhin die Medizinische Hochschule Fukushima mit dieser Aufgabe.

Es handelte sich um eine hochspezifische Studie. Deshalb wurden sogenannte »Autoritäten« zusammengerufen; Experten also, die auch schon durch die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki oder durch den Tschernobyl- und den JCO2-Reaktorunfall in Tōkai entsprechende Erfahrungen gesammelt hatten bezüglich einer hohen Strahlenbelastung. Sie bekamen bestimmte Posten im »Beratungskomitee«. Dessen Aufgabe bestand darin, bei der Auswahl von Untersuchungsmethoden zu beraten und die Untersuchungsergebnisse zu überprüfen.

Um Untersuchungsergebnisse angemessen zu überprüfen, braucht man für solch ein Komitee eigentlich Personen, die unabhängig sind; sowohl von der Präfektur als auch von der Hochschule. Und damit die Untersuchungsergebnisse der Öffentlichkeit tatsächlich plausibel dargelegt werden können, muss das gesamte Prozedere transparent sein.

Das Beratungskomitee aber hielt anderthalb Jahre lang mehrere geheime Sitzungen ab. Unmittelbar vor jeder öffentlichen Sitzung ließen die Präfekturverwaltung und die Medizinische Hochschule die Mitglieder des Komitees unter dem Vorwand eines »Vorbereitungstreffens« zusammenkommen. Gemeinsam wurde dann beraten, inwiefern welche Angaben wie veröffentlicht werden sollten – damit keine Panik bei den Einwohnern aufkäme. Die offizielle Einschätzung zum Beispiel, es gebe keinen Zusammenhang zwischen Schilddrüsenkrebs und der radioaktiven Strahlung, wurde auf diese Weise festgelegt.

Die Tageszeitung Mainichi Shimbun enthüllte diese geheimen Sitzungen im Oktober 2012. Großes Entsetzen und Empörung wurden damit ausgelöst. Viele Leser kommentierten: »Das habe ich doch geahnt.« Denn diesen Untersuchungen konnte man nichts anderes als misstrauen: Das Beratungskomitee bestand vor allem aus »Experten«, die unmittelbar nach der Reaktorkatastrophe nach Fukushima kamen und immer nur versicherten, dass Fukushima ein sehr sicherer Ort sei. Was die gesundheitlichen Folgen von Atombombenabwürfen anging, vertraten einige Experten auch annähernd die gleiche Meinung wie die Regierung – sodass deren Folgen auch nur zum Teil anerkannt wurden.

Warum mussten die Präfektur Fukushima und die Medizinische Hochschule gemeinsam die geheimen Sitzungen abhalten? Beiden Parteien war vermutlich daran gelegen, Schäden und Folgen, die durch die Reaktorkatastrophe in Fukushima entstanden, möglichst zu verharmlosen – oder sogar so zu tun, als gäbe es gar keine Schäden.

Stünden sich tatsächlich Experten, die die gesundheitlichen Schäden untersuchen, und die Experten, die die Arbeit der Untersuchenden einschätzen, zu nahe, so hätte das Folgen – zumal auch in den offiziellen Sitzungen Ergebnisse nicht objektiv diskutiert wurden: Die Gesundheitsuntersuchungen nach dieser verheerenden Katastrophe verlören ihre Glaubwürdigkeit. Und es könnte sein, dass es zu keinen ernsthaften Schlussfolgerungen käme, die den Einwohnern auch vermittelbar wären. Sollte in Zukunft geklagt werden wegen einer Erkrankung, die durch Verstrahlung infolge des Reaktorunfalls aufgetreten ist, würde dies wegen dieser Einschätzungen womöglich ignoriert. Das sind besorgniserregende Aussichten.

Ziele meiner Berichterstattung

Nach der Enthüllung der geheimen Sitzungen im Oktober 2012 verfolgte die Tageszeitung Mainichi Shimbun weiterhin diese Problematik. Sie stellte dabei fest, wie bei diesen geheimen Sitzungen »Szenarien« für die öffentlichen Sitzungen des Beratungskomitees geschaffen und Protokolle »gefälscht« wurden.

Wo liegt das Motiv der zuständigen Institutionen, die Untersuchungsergebnisse mit aller Gewalt nach ihren eigenen Interessen auszulegen? Je mehr man über das Gesundheitsmanagement weiß, desto mehr erschreckt es einen, wenn man die Tiefe des dunklen Abgrundes erblickt.

Im nachfolgenden Bericht will ich darstellen, wie ich auf die Existenz der geheimen Sitzungen kam, auf deren Szenarien und auf die Vertuschung bestimmter Protokollinhalte. Dabei will ich versuchen, die wesentlichen Fragen der Problematik der Gesundheitsuntersuchungen aufzudecken.

Ich möchte aufzeichnen, wie ich diesen bedrückenden Problemen nachging und Schritt für Schritt Licht ins Dunkel bringen konnte. Mein Ziel ist es, die Wahrheit ans Licht zu bringen und diese zu dokumentieren. Außerdem wäre es mein Wunsch, dass meine Berichterstattung die Menschen dazu bewegt, über die Verstrahlung und deren gesundheitliche Folgen nachzudenken.

Meine Recherchen begannen im April 2012. Das Gesundheitsmanagement nahm seine Arbeit im Mai 2011 auf. Damit der Leser sich leichter einen Überblick über den zeitlichen Ablauf der Ereignisse verschaffen kann, habe ich eine chronologische Übersicht beigefügt (siehe Seite 14).

1Ursächlicher Zusammenhang

2Betreiberfirma

Wichtige Ereignisse um das »Gesundheitsmanagement Fukushima«

2011

Ende März

Die Zentralregierung plant die Durchführung einer Dosimetrie und Gesundheitsuntersuchungen bei den Einwohnern von Fukushima.

Kapitel 1, 2

Ende April

Die Verwaltung der Präfektur Fukushima erstellt den Rahmenplan für das Gesundheitsmanagement.

Kapitel 2

01.05.

Beratung zwischen der Präfektur und der Medizinischen Hochschule Fukushima.

Kapitel 2

13.05.

Das Nationale Institut der Radiologischen Wissenschaften (NIRS) kündigt die Veröffentlichung eines Dosisberechnungssystems auf der eigenen Website für den 20. 05. 2011 an.

Kapitel 1

13.05.

Vorbereitungssitzung für das Beratungskomitee des Gesundheitsmanagements findet statt – die 1. geheime Sitzung.

Kapitel 1, 2, 6

20.05.

NIRS kündigt auf seiner Website an, den Termin für die Veröffentlichung des Dosisberechnungssystems zu verschieben.

Kapitel 1

27.05.

Die 1. offizielle Sitzung des Beratungskomitees – nur der Beginn ist öffentlich zugänglich.

Kapitel 2, 7

12.06.

Die 2. geheime Sitzung findet statt.

Kapitel 2, 6

18.06.

Die 2. offizielle Sitzung des Beratungskomitees – nur der Beginn ist öffentlich zugänglich. Das Gesundheitsmanagement nimmt konkrete Formen an.

Kapitel 2, 7, 8

30.06.

Basisdatenermittlungen beginnen.

Kapitel 2

15.07.

Prof. Dr. Shun'ichi Yamashita tritt sein Amt als Vizepräsident der Medizinischen Hochschule Fukushima an.

Kapitel 2

17.07.

Die 3. geheime Sitzung findet statt.

Kapitel 3, 5, 6, 8

24.07.

Die 3. offizielle Sitzung des Beratungskomitees – unter Ausschluss der Öffentlichkeit, Zutritt nur für Presseleute.

Kapitel 2, 3, 5, 8

09.10.

»Schilddrüsenuntersuchungen« im Rahmen der weiterführenden Diagnostik beginnen.

Kapitel 2, 4, 8

17.10.

Die 4. geheime Sitzung sowie die 4. offizielle Sitzung des Beratungskomitees – von nun an nicht mehr unter Ausschluss der Öffentlichkeit – finden statt.

Kapitel 3, 6

2012

Januar

Psychosoziale Untersuchungen sowie die Durchführung von »Untersuchungen für Schwangere und Stillende« beginnen im Rahmen der weiterführenden Untersuchungen.

Kapitel 8

25.01.

Die 5. geheime Sitzung sowie die 5. offizielle Sitzung des Beratungskomitees finden statt.

Kapitel 6

26.04.

Die 6. geheime Sitzung sowie die 6. offizielle Sitzung des Beratungskomitees finden statt.

Kapitel 2, 4, 6

12.06.

Die 7. geheime Sitzung sowie die 7. offizielle Sitzung des Beratungskomitees finden statt.

Kapitel 3, 6

20.07.

Die Tageszeitung Mainichi Shimbun berichtet, dass die Präfektur Fukushima vom Online-Überwachungssystem zur Ermittlung der erhaltenen Strahlendosis keinen Gebrauch machen wolle.

Kapitel 1

11.09.

Die 8. geheime Sitzung, sowie die 8. offizielle Sitzung des Beratungskomitees finden statt. Der erste Befund von Schilddrüsenkrebs wird bekannt gegeben.

Kapitel 4, 5

03.10.

Die Mainichi Shimbun berichtet, dass die Einschätzungen in einer geheimen Sitzung abgesprochen worden seien.

Kapitel 4

05.10.

Die Mainichi Shimbun berichtet von einem Szenario (Ablaufplan). Zuständiger der Präfektur gibt Manipulation zu.

Kapitel 5

09.10.

Die Mainichi Shimbun berichtet, dass die Protokolle der 1. bis 3. Sitzung des Beratungskomitees nachträglich, also erst nach Antragstellung auf deren Veröffentlichung, erstellt worden seien.

Kapitel 7

09.10.

Die Präfektur veröffentlicht das Ergebnis der internen Untersuchung und leugnet sowohl die Vertuschung als auch die Absprache.

Kapitel 5

11.10.

Die Mainichi Shimbun berichtet, dass auf dem Ablaufplan der 4. Sitzung stand: »Bei der Vorbereitungssitzung absprechen.«

Kapitel 5

14.10.

Die Mainichi Shimbun berichtet, dass in den geheimen Sitzungen wichtige Leitlinien beschlossen worden seien.

Kapitel 6

18.11.

Die 9. offizielle Sitzung des Beratungskomitees findet statt.

Kapitel 9

19.11.

Die Präfekturverwaltung veröffentlicht die angeblich unverfälschten Protokolle der 1. bis 3. Sitzung. Es stellt sich heraus, dass die Diskussionsinhalte bezüglich der inkorporierten Strahlung gefälscht wurden.

Kapitel 7

26.11.

Der Sonderberichterstatter des UN-Menschenrechtsrats, Anand Grover, gibt eine Pressekonferenz vor dem nationalen Journalistenverband Japans.

Kapitel 9

30.11.

Die Präfekturverwaltung gibt bekannt, dass vier der verantwortlichen Angestellten eine Abmahnung erhalten haben.

Kapitel 7

10.12.

Die Rechtsanwaltskammer der Präfektur Fukushima gibt bekannt, dass sie das Ersuchen der Präfekturverwaltung, Rechtsanwälte aus der Kammer als Komiteemitglieder zu empfehlen, abgelehnt und stattdessen die Präfekturverwaltung zu einer grundlegenden Reform aufgefordert habe.

Kapitel 9

19.12.

Die Mainichi Shimbun berichtet, dass die Präfekturverwaltung das Beratungskomitee dazu aufgefordert habe, ablehnend Stellung zu nehmen zum Aufruf, die Milchzähne aufzubewahren.

Kapitel 7

1. Beginn meiner Recherchen

Beweggrund

Am Nachmittag des 22. 4. 2012, einem Sonntag, ging ich in Tokio-Shibuya zu einem Vortrag eines Bekannten, Herr Masanobu Nishino. Er ist Generalsekretär der Organisation »Kansai Occupational Safety and Health Center«. Sein Thema: Arbeiter, die radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren. Herr Nishino unterstützt seit 30 Jahren ehemalige AKW-Arbeiter, die unter gesundheitlichen Problemen leiden. Laufend führt er Gerichtsprozesse gegen Stromkonzerne und kämpft dafür, dass die Opfer entschädigt werden. Deshalb ist er auf dem Gebiet der Radioaktivität ein sehr kompetenter Ansprechpartner.

In seinem Vortrag verglich er die erhaltene Strahlendosis der Arbeiter des AKW Fukushima Daiichi mit den Aktenbefunden der Arbeiter, für die er Prozesse führte. Er stellte fest, dass die Arbeiter am AKW Fukushima Daiichi extrem hoher radioaktiver Belastung ausgesetzt waren. Und er erklärte, dass die Höhe dieser Strahlendosis oft verheimlicht wurde. Ein Satz weckte mein Interesse ganz besonders:

»Der Gebrauch des vom NIRS3 (Nationales Institut der Radiologischen Wissenschaften) bereitgestellten Online-Berechnungssystems zur Ermittlung der Strahlendosis wurde unmittelbar vor der Veröffentlichung gestoppt.«

Nach dem Vortrag fragte ich ihn nach den Hintergründen.

Wie Herr Nishino mir erläuterte, hatte das NIRS am 13. 5. 2011, zwei Monate nach der Reaktorkatastrophe, auf seiner Website bekannt gegeben, dass ein Onlinesystem erstellt werden sollte. Mit dem könne jeder errechnen, welcher Strahlendosis er ausgesetzt war, indem er einfach seine Aufenthaltsorte eingab. Dieses Berechnungssystem sollte am 20. 5. 2011 veröffentlicht werden. Genau an diesem Tag jedoch wurde es unter dem Vorwand technischer Probleme verschoben. Noch im Dezember gab das NIRS auf seiner Website bekannt, dass das Berechnungssystem nicht mehr veröffentlicht werde und stattdessen vom Gesundheitsmanagement der Präfektur Fukushima genutzt werden sollte. Die vorherigen Bekanntmachungen vom 13. 5. 2011 und 20. 5. 2011 wurden von der Website des NIRS gelöscht.

Herr Nishino bedauerte dies und sagte: »Es ist wirklich schade. Auch wenn das System wegen der hohen Nachfrage überlastet gewesen wäre, hätte jeder ohne große Mühe seine eigene Strahlendosis grob errechnen können. Es wäre nützlich gewesen. Es ist zu vermuten, dass von irgendwoher Druck ausgeübt wurde. Die Veröffentlichung dieses Online-Berechnungssystems wird wohl irgendjemandem nicht ins Konzept gepasst haben.«

Warum gab es diesen Druck? Und für wen wäre die Veröffentlichung zum Problem geworden? Ich wollte es unbedingt herausfinden. Das war der Ausgangspunkt meiner Recherchen.

Anspruch auf Veröffentlichung der Informationen

Der investigative Journalismus richtet sich nicht danach, was die Behörden oder Institutionen bekannt geben. Vielmehr befragt er Insider, sammelt Beweise und erstellt damit eigenständig Berichte. Und auch Vertuschungen und Unregelmäßigkeiten werden aufgedeckt.

Zuerst sammelte ich die bereits vorhandenen einschlägigen Berichte.

Nach dem 13. 5. 2011 berichteten Zeitungen und Fernsehsender, dass das Online-Berechnungssystem zur Ermittlung der externen Strahlendosis bald veröffentlicht werden sollte. Allerdings sprachen sie weder über dessen Verschiebung noch über dessen Abbruch.

Zur selben Zeit, im Mai 2011, nahm das Gesundheitsmanagement der Präfektur Fukushima seine Arbeit auf. Das NIRS nahm daran teil, um auf Grundlage der Aufzeichnung von Aufenthaltsorten während der ersten vier Monate nach der Reaktorkatastrophe die äußere Exposition4 der Präfektureinwohner zu ermitteln. Das bedeutete also: Das NIRS hatte zwar auf die Veröffentlichung des Online-Berechnungssystems auf seiner eigenen Website verzichtet; aber die Aufgabe des Gesundheitsmanagements, die Strahlendosis von Einwohnern zu ermitteln, wurde dann doch von ihm übernommen.

Um mehr darüber zu erfahren, machte ich bei den Behörden mein »Recht auf Informationen« geltend. Das ist ein wichtiges Prinzip des Journalismus, da Behörden oft absichtlich einige Informationen zurückhalten. Ich versuchte, bei möglichst vielen relevanten Institutionen Anspruch auf die gewünschten Informationen zu erheben.

Das NIRS ist eine Selbstverwaltungskörperschaft, die 1957 nach dem »Daigo-Fukuryū-Maru«-Vorfall gegründet wurde. (Bei diesem Vorfall wurde das Fischerboot Daigo-Fukuryū-Maru durch einen US-amerikanischen Atomtest verstrahlt.) Das NIRS, mit der Zentrale und dem Forschungszentrum in der Präfektur Chiba, gehört zum MEXT5 (Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie). Es forscht über Radioaktivität und Strahlenmedizin. Die Selbstverwaltungskörperschaften werden hauptsächlich vom Staat subventioniert. Das Informationsfreiheitsgesetz, das 2001 in Kraft trat, gilt deshalb auch für diese Institutionen.

Am 2. 5. 2012 stellte ich beim NIRS den Antrag, mir alle Dokumente zu übergeben über das Online-Berechnungssystem zur Ermittlung der externen Strahlendosis. Ebenso erhob ich gegenüber der Präfektur und der Medizinischen Hochschule Fukushima den Anspruch, mir alle Fakten mitzuteilen über die gesamten Umstände bezüglich des Online-Berechnungssystems und dessen Nicht-Veröffentlichung.

»Das schürt nur Angst«

Entsprechend einer Vorschrift beim NIRS (im Zusammenhang mit dem Informationsfreiheitsgesetz) muss das NIRS innerhalb von 30 Tagen die Bekanntgabe oder die Nicht-Bekanntgabe der verlangten Informationen schriftlich mitteilen. Das kann allerdings durchaus verschoben werden. So teilte mir das NIRS am 31. 5. 2011 mit, die Bekanntgabe der von mir gewünschten Informationen verschiebe sich um einen Monat.

Einen Monat nur mit Warten zu verbringen, konnte ich mir nicht leisten. Deshalb meldete ich mich, unmittelbar nach Erhalt dieses Bescheids, bei der Presseabteilung des NIRS an, um die verantwortliche Person für die Entwicklung des Online-Berechnungssystems zu interviewen.

Am 1. 6. 2011 besuchte ich abends das NIRS in der Stadt Chiba. Masami Torikoshi, Leiter des Zentrums für Forschung, Entwicklung und Kooperation, gab mir ein Interview. Er hatte damals das Dosisberechnungssystem als leitender Mitarbeiter mitentwickelt. Davon erfuhr ich schon vor dem Interview. Die Presseabteilung gab mir ein »Resümee«, das die Ereignisse vom Entwurf bis hin zum Abbruch des Internetsystems chronologisch auflistete.

In diesem Resümee hieß es: Makoto Akashi, der Exekutivdirektor des NIRS, habe am 26. 4. 2011 Tetsurō Fukuyama, den Stellvertreter des Staatskabinettssekretariats, über den Plan eines Dosisberechnungssystems informiert. Der Stellvertreter hatte keine Einwände gegen den Plan, sodass er weiterentwickelt wurde. Am 13. 5. 2011 habe ein Vertreter des NIRS bei der Vorbereitungssitzung (der 1. geheimen Vorbereitungssitzung) des Gesundheitsmanagements der Präfektur Fukushima über dieses Onlinesystem informiert. Das Komitee sei der Meinung gewesen, mit diesem System könne Angst unter den Einwohnern geschürt werden. Noch am selben Tag machte das NIRS auf seiner Website seine Absicht bekannt, dieses Onlinesystem nicht zu veröffentlichen.

Diese Vorbereitungssitzung fand in der Medizinischen Hochschule statt. Es nahmen Vertreter der Präfektur Fukushima teil, der Medizinischen Hochschule der Präfektur Fukushima, des MEXT und des Ministeriums für Gesundheit und Arbeit sowie die Forscher des NIRS und der RERF6 (Stiftung zur Erforschung der Strahlenauswirkungen).

Ich fragte Herrn Torikoshi, wer geäußert habe, dass das Onlinesystem unter den Einwohnern Angst schüren könnte. Herr Torikoshi zögerte etwas und gestand schließlich: »Mir wurde gesagt, dieses Onlinesystem würde bei den Einwohnern Unruhe stiften und somit Probleme verursachen. Die lokalen Behörden haben diesbezüglich eine andere Wahrnehmung als wir.« Nun wurde mir der Sachverhalt klarer.

Später erfuhr ich, dass Ende März 2011, direkt nach der Katastrophe, vom Amtssitz des Premierministers und dem MEXT angeordnet worden war, die Strahlendosis der Einwohner einzuschätzen. Seitdem beschäftige sich das NIRS damit, eine konkrete Berechnungsmethode zu schaffen, denn es hatte Erfahrung mit dem Nuklearunfall in der JCO-Uranverarbeitungsanlage in Tōkai.

Es ist unmöglich, bei jedem einzelnen Einwohner die Strahlendosis zu messen. Selbst in der Umgebung eines AKW tragen Einwohner nur selten einen Personendosimeter mit sich. Aber man kann eine ungefähre Dosis ermitteln mithilfe der Ortsdosisleistung, die bei den amtlichen Messstationen (Monitoring Posts) gemessen wird, und der Aufzeichnungen betroffener Einwohnern über deren Aufenthaltsorte nach der Reaktorkatastrophe.

Während der Nuklearunfall von JCO in Tōkai 200 Bewohner im Umkreis von 350 Metern um den Unfallort betraf, waren bei der Reaktorkatastrophe des AKW Fukushima Daiichi mindestens circa 200 000 Menschen betroffen, da sich die Radioaktivität in einem wesentlich größeren Umkreis niederschlug. Es war unerlässlich, möglichst schnell die Angaben der genauen Aufenthaltsorte zu sammeln, bevor bei den Einwohnern die Erinnerungen verblassten. Zu diesem Zweck schien mir die Nutzung des Online-Berechnungssystems sehr nützlich.

Bei der Vorbereitungssitzung vom 13. 5. 2011 wurden die Pläne für das Online-Berechnungssystem gestoppt. Doch: Keine Zeitungen berichteten darüber am nächsten Tag. Bei der 1. Sitzung des Beratungskomitees für das Gesundheitsmanagement, die am 27. 5. 2011 stattfand, hatten sie das getan. Selbst im Internet tauchten keine Informationen auf. Dies erschien mir sehr verdächtig.

Ich rief die Gesundheitsabteilung der Präfektur an, die gleichzeitig die Verwaltung des Beratungskomitees ist. Am Telefon meldete sich Herr Kotani, einer der leitenden Mitarbeiter der Abteilung, der also alles wissen musste. Als ich ihn aber auf die Sitzung vom 13. 5. 2011 ansprach, sagte er verwirrt, nicht seine Abteilung habe diese Sitzung organisiert, und deshalb wisse er darüber nicht Bescheid. Dann legte er plötzlich auf.

»Dem NIRS wurde eine Tracht Prügel verabreicht«

Am 13. 6. 2012 erhielt ich von der Präfektur und von der Medizinischen Hochschule Fukushima die angeforderten Dokumente. Aus einer Notiz in diesen Dokumenten ging hervor, dass die Sitzung vom 13. 5. 2011 weder offiziell noch angekündigt war.

Im Protokoll hieß es: Ein führender Mitarbeiter des NIRS habe damals über das Online-Berechnungssystem informiert und bekannt gegeben, dass für die Einwohner der Stadt Tamura in Kürze eine öffentliche Info-Veranstaltung über dieses System stattfinden würde. Einer der Teilnehmer, der der Ärztekammer der Präfektur angehört, kommentierte das mit der Aussage: »Mir ist dabei mulmig zumute. Vor Ort ist man sehr nervös.« Ein leitender Mitarbeiter der Präfekturverwaltung ergänzte: »Halten Sie sich bitte mit solchen Info-Veranstaltungen jetzt noch zurück. Das schürt nur Angst unter den Einwohnern.«

Zwei Wochen später trafen auch vom NIRS Unterlagen ein. Sie enthielten ein Sitzungsprotokoll, das vermutlich von einem Beamten des MEXT erstellt wurde. Laut diesem Protokoll wurde bei der damaligen Sitzung das Online-Berechnungssystem stark kritisiert. Ein Gegenargument folgte dem anderen, etwa so: »Es ist noch zu früh«, sagte ein Präfekturmitarbeiter, »Das NIRS soll stattdessen mit der Präfektur kooperieren und in unserem Gesundheitsmanagement mitwirken.« Ein anderer meinte: »Es ist unverständlich, warum Sie das gerade zu diesem Zeitpunkt machen.«

Ich interviewte Teilnehmer der Sitzung, die einstimmig aussagten, dass die Protokolle die Tatsachen widerspiegeln würden.

Einige sagten überdies: »Der leitende Mitarbeiter der Präfektur und leitende Mitglieder der Ärztekammer waren sogar aggressiver, als es in den Protokollen dargestellt wird. Dem NIRS wurde damit eine Tracht Prügel verabreicht.«

Merkwürdige Reaktionen seitens der Präfektur

Auf Anordnung des Kanzleramtes investierte der Staat etwa 10 000 000 Yen (circa 80 000 Euro7) in dieses Online-Berechnungssystem zur Ermittlung der äußeren Strahlendosis. Aber wegen der Gegenargumente der Präfektur Fukushima, vorgebracht auf einer geheimen Sitzung, fiel die Weiterentwicklung dieses Systems letztendlich ins Wasser.

Anstelle des Online-Berechnungssystems benutzte man nun eine analoge Methode: An zwei Millionen Einwohner wurden Fragebögen verschickt. Auf ihnen sollten die Aufenthaltsorte der ersten vier Monate nach der Reaktorkatastrophe dokumentiert werden. Auch zwei Jahre nach dem Unfall ist die Quote der Rücksendungen mit 23,4 Prozent äußerst niedrig (Stand: Ende März 2013).

Selbst wenn das Online-Berechnungssystem technische Probleme gehabt hätte, man hätte immer Lösungen dafür finden können. Die Nichtveröffentlichung des Systems nahm meines Erachtens einen großen Einfluss auf den Verlauf der Gesundheitsuntersuchungen der Einwohner der Präfektur Fukushima. In Anbetracht der Wichtigkeit dieser Gesundheitsuntersuchungen entschloss ich mich, auf jeden Fall über diese komplexen Ereignisse zu berichten.

Genau um diese Zeit schrieb ein Kollege einen Artikel für die Morgenausgabe der Tageszeitung Mainichi Shimbun vom 14. 6. 2012. Die Schlagzeile lautete: »Die Untersuchungen der inneren Strahlendosis wurden abgebrochen. Die Präfektur Fukushima: ›Dies schürt nur Angst‹.«

Professor Shinji Tokonami von der Universität Hirosaki hatte unmittelbar nach dem Unfall angeregt, die Schilddrüsen zu untersuchen, unter anderem bei den Einwohnern von Namie. Der Artikel berichtete nun, wie Professor Shinji Tokonami von der Medizinalbehörde der Präfektur zur Zurückhaltung aufgefordert worden sei, unter dem Vorwand: »Das schürt Angst unter den Einwohnern.« Der Abteilungsleiter der Medizinalbehörde, Yoshinori Baba, widersprach dieser Zeitungsmeldung. Doch aus dem Bericht des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Ermittlung der Reaktorkatastrophe, der unmittelbar nach der Veröffentlichung des Zeitungsartikels dem Parlament übergeben wurde, geht ebenfalls hervor: Die Präfektur Fukushima forderte den Abbruch dieser Schilddrüsenuntersuchungen.

Ich interessierte mich sehr für diesen Artikel. Denn Herr Baba hatte an der Sitzung vom 13. 5. 2011 teilgenommen. Er hatte dabei gegen das Online-Berechnungssystem des NIRS argumentiert. Aus – wie er sagt – demselben Grund, nämlich: Dass er keine Angst schüren wolle.

Damit ich einen Bericht über die Sitzung vom 13. 5. 2011 schreiben konnte, versuchte ich, alle Teilnehmer dieser Sitzung zu treffen. Hokuto Hoshi, Vorstandsmitglied der Ärztekammer der Präfektur Fukushima, gab mir ein Interview. Und er gestand, dass er sich in der Sitzung ebenfalls gegen das Online-Berechnungssystem geäußert habe. Er rechtfertigte sich: »Im Nachhinein betrachtet, hätte es gewisse Wirkung zeigen können, um die Rücksendequote zu erhöhen. Wir hätten das untereinander ausdiskutieren sollen.«

Ich besuchte die Präfekturbehörde, um Herrn Baba zu interviewen. Der lehnte jedoch ab. Er meinte, er habe schon schlechte Erfahrungen mit der Tageszeitung Mainichi Shimbun gemacht. So gab ich den Fragenkatalog am Empfang ab. Später antwortete Herr Baba mir am Telefon. Er sei nie gegen das Online-Berechnungssystem als solches gewesen; gab aber zu, sich gegen die Info-Veranstaltung über das Internetsystem geäußert zu haben, die das NIRS in Tamura veranstalten wollte.

Auf der Titelseite der Morgenausgabe der Mainichi Shimbun vom 20. 7. 2012 erschien mein Artikel mit der Schlagzeile: »Einwände durch Präfektur Fukushima: Online-Berechnungssystem geht nicht an den Start. ›Das könnte Angst schüren‹.«

Dazu publizierte ich einen Kommentar von Toshihide Tsuda, einem Professor der Universität Okayama. Er führt seit Langem epidemiologische8 Untersuchungen über Erkrankungen durch, die durch Umweltschäden verursacht sind, und vertritt dabei den Standpunkt der betroffenen Bevölkerung.

Herr Tsuda kommentierte: »Die Reaktorkatastrophe betrifft ein riesiges Gebiet und eine große Zahl von Menschen. Das Online-Berechnungssystem wäre nützlich gewesen. Wenn solch eine effektive Untersuchung unter dem Vorwand, das würde nur Angst schüren, durch die Behörden verhindert wird, würde das eher zu einer Unzufriedenheit und zu Misstrauen führen.«

Bei meinen Recherchen bis dahin erfuhr ich nicht nur etwas über den Prozess, wie das Online-Berechnungssystem gestoppt wurde. Sondern ich entdeckte noch größere Probleme, die nun zum Vorschein kamen.

3National Institute of Radiological Sciences

4Summe aller Umgebungseinflüsse durch Strahlen

5Ministry of Education, Culture, Sports, Science and Technology

6Radiation Effects Research Foundation

7Umrechnungskurs zum genannten Zeitpunkt

8Zusammenhang zwischen Erkrankungen und bestimmten Ursachen

2. Was hat es mit dem »Gesundheitsmanagement der Präfektur Fukushima« auf sich?

Die Präfektur nimmt das Gesundheitsmanagement der Einwohner in die Hand