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GARDEN CUT – Gartenpflanzen richtig schneiden

Andreas Modery

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INHALT

Vorwort

Wer die Wahl hat, hat die Qual!

Gartenscheren

Ast- und Baumscheren, Sägen

Hecken- und Strauchscheren

Werkzeuge für den Formschnitt

Fünf Fragen vor dem Kauf einer Gartenschere

Tipps zum Kauf einer Gartenschere

So bleibt die Gartenschere scharf

Im Notfall: Kettensäge

The perfect Cut

Die richtige Schnittführung

Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt

Best Cut: Rosen

Der „Perfect Cut“ für alle

Best Cut: Beet- und Edelrosen

Verjüngungskur für Kletterrosen

Best Cut: Zier- und Blütensträucher

Sträucher, die am einjährigen Holz blühen

Schnitt von Frühsommer- und Frühlingsblühern

Schnitt von sommer- und herbstblühenden Ziersträuchern

Best Cut: Stauden – Schneiden bringt Farbe!

Zweite Blüte – so geht’s!

Wer ausputzt, dem blüht es länger!

Best Cut: Kletter- und Kübelpflanzen

Waldreben (Clematis)

Blauregen, Glyzinie (Wisteria sp.)

Trompetenblume (Campsis radicans)

Geranien (Pelargonien) mit Rückschnitt problemlos überwintern

Bougainvillea

Oleander

Best Cut: Hecken

Schnitthecken

Freie Hecken

Einfassungshecken

Heckenverjüngung: Aus Alt mach Jung!

Best Cut: Formschnitt

Geometrische Figuren

Spiralen

Bizarre Wuchsformen und Spezialgestaltungen

Best Cut: Obstbäume & Co

Gutes Timing

Wachstumsgesetze

Baumformen

Apfel- und Birnbaum

Beerenobst

Best Cut: Kräuter

Wann wird was geschnitten?

Index

Infos und Adressen

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Photo © Ivanko80/Shutterstock.com

WER und WANN?

Die Historiker streiten heute immer noch. Es gibt keine endgültigen Beweise, von wem und wann die Schere erfunden wurde – schon gar nicht wo! Sicher ist nur, dass schon vor 2000 Jahren die Scherenklingen in Form einer Bügelschere (siehe „Schafschere“, Seite 12) im Einsatz waren. Einigkeit besteht bei der Wortherkunft: Das Wort „Schere“ stammt ursprünglich von dem indogermanischen Wort „sker“ – das „scharf“ bzw. „schürfen“ bedeutet. Übrigens: Das englische Wort „scar“ (Narbe) hat den gleichen Ursprung.

Vorwort

Ein Garten ohne Schere ist wie ein Auto ohne Motor – ohne sie geht einfach nichts! Das faszinierende: Zwei Klingen „motivieren“ die Pflanzen zum Wachsen, zeigen ihnen die Grenzen des Wachstums auf, bringen sie in Form oder befreien sie von Krankheiten und Schädlingen. Welches andere Gartengerät kann solche Eigenschaften aufweisen?

Jeder Hobbygärtner wird es im Laufe des Jahren merken, dass die richtige Freude des „Gartelns“ erst mit der richtigen Schere beginnt. Bei vielen Dingen kann gerne gespart werden, aber nicht bei der richtigen Schere! Richtiges Werkzeug ist bekanntlich die halbe Arbeit.

In diesem Buch präsentiere ich Ihnen die Vielfalt der Scheren, berate Sie vor dem Kauf des Schnittwerkzeugs, führe Ihnen den richtigen Einsatz der Klingen vor, zeige Ihnen die richtige Pflege der Scheren und verrate Ihnen die Geheimnisse des „goldenen Pflanzenschnitts“.

Stets den PERFECT CUT wünscht Ihnen

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Andreas Modery

März 2017

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Photo © Air Images/Shutterstock.com

Wer die Wahl hat, hat die Qual!

Die Gartenschere wird nur mit einer Hand bedient, sie eignet sich zum Kürzen herabhängender Zweige ebenso wie zum Abschneiden welker Blüten von Rosenbüschen und Zierpflanzen. Sie schneidet Triebe, junge Zweige und Äste mit einem Durchmesser von bis zu 26 Millimetern.

Gartenscheren

Zwei starke Typen

Die Bypass-Schere [1] besitzt wie jede Haushaltsschere zwei Schneiden. Die obere, scharfe Klinge gleitet an der unteren, stumpferen Klinge vorbei. Dieses glatte Durchtrennen eignet sich bestens zum sauberen Schneiden von Stauden, Rosen und grünen Zweigen.

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Photo © Minerva Studio/Shutterstock.com

Die Amboss-Schere [2] hat nur eine Schneide, die auf ein Metallstück (Amboss) trifft. Sie durchtrennt harte oder abgestorbene Zweige und kleine Äste.

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Photo © Nataliia Melnychuk/Shutterstock.com

Besonderheiten:

Die Rebschere [3] hat einen extraschmalen, geneigten Schneidkopf, sodass präzise Schnitte an Reben und Zweigen vorgenommen werden können.

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Photo © sima/Shutterstock.com

Linkshänder-Gartenscheren [4] besitzen ergonomisch angepasste Griffformen, sonst sind sie identisch in der Anwendung.

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Photo © photowind/Shutterstock.com

Rollgriffscheren [5] haben bewegliche Griffe, das heißt, der Griff, der beim Rechtshänder mit dem Daumen gehalten wird, kann bei der Schneidbewegung um die eigene Achse mitrotieren. So werden eine Blasenbildung und die rasche Ermüdung der Fingermuskulatur bei starkem Gebrauch vermieden. Das Prinzip ist anfangs gewöhnungsbedürftig.

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Photo © Djem/Shutterstock.com

Scheren mit Ratschfunktion oder „Getriebe“ [6]: Abhängig vom Durchmesser (maximal 25 Millimeter!) lassen sich mit der sogenannten „Ratschfunktion“ stärkere Äste ebenso leicht und bequem schneiden. Dies wird durch die Ratschenübersetzung „in drei Zügen“ ermöglicht. Mit diesem System werden sowohl Garten- als auch Astscheren angeboten.

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Photo © Vadym Zaitsev/Shutterstock.com

Baumscheren mit Seilzug [7] werden am Ende eines langen Stiels befestigt. Durch das „Flaschenzugprinzip“ lassen sich Zweige im Kronenbereich vom Boden aus mit relativ geringem Kraftaufwand schneiden.

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Photo © Lilyana Vynogradova/Shutterstock.com

Ast- und Baumscheren, Sägen

Ast- und Baumscheren können stärkere Äste (bis 46 Millimeter Durchmesser) leicht und butterweich schneiden. Sie werden beidhändig eingesetzt und sind als Amboss- und Bypass-Astscheren erhältlich. Wichtig: Der Öffnungswinkel der Griffrohre sollte in komplett geöffnetem Zustand der Astschere 90 Grad haben. Das erleichtert den Einsatz in eng verästeltem Gehölz.

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Auch im Bereich der Astscheren hat sich das Ambossprinzip – ziehender Schnitt gegen feststehende Unterlage – in den letzten Jahren durchgesetzt und ermöglicht einen robusten Einsatz der Schere bei geringem Gewicht.

Geht die Aststärke über die Griffweite, kommt die Astsäge zum Einsatz:

Die Bügelsäge eignet sich für frisches und trockenes Holz. Der spitz zulaufende Bügel lässt die Säge auch an engen Stellen problemlos arbeiten. Blattwechsel sollten schnell und einfach (ohne weiteres Werkzeug!) machbar sein.

Klappsägen zeichnen sich durch einklappbare Klingen aus. Die Klingenlänge entscheidet über Einhand- oder Zweihandsäge. Mit einer Feststelltaste lässt sich die Säge wackelfrei und sicher in drei unterschiedlichen Einstellungen arretieren.

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Photo © Jacky Moore/Shutterstock.com

Photo © Ocskay Mark/Shutterstock.com

Bügelsäge

Klappsäge

Achten Sie beim Kauf darauf:

Der Hersteller sollte die maximale Aststärke angeben, die von der Schere problemlos geschnitten werden kann.

Die Klinge sollte ausgetauscht oder geschärft werden können, wenn sie unbrauchbar oder stumpf geworden ist.

Die Griffweite ist zum Teil regulierbar, da Frauen- und Männerhände verschieden sind. Wichtig: Je kleiner die Griffweite, desto dünner müssen die Äste sein (geringer Öffnungswinkel)!

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Photo © Olga Rosi/Shutterstock.com

Jede Gartenschere sollte eine Arretierung haben. Mit dem Sicherheitsverschluss kann sie einfach geschlossen und sicher aufbewahrt werden. Der Verschluss muss mit Daumen beziehungsweise Finger leicht erreichbar sein und tatsächlich halten.

Hecken- und Strauchscheren

Verschiedene Typen von Heckenscheren

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Als Faustregel gilt: Ist die Hecke länger als fünf Meter, sollten Sie zum Elektrogerät greifen.

Manuelle Heckenschere